Abmischen
In welcher Reihenfolge mische ich meinen Song am besten ab?

Abmischen von Songs: Die richtige Reihenfolge
Abmischen von Songs: Die richtige Reihenfolge

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

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Reihenfolge beim Abmischen von Songs

Wie so häufig muss auch dieser Artikel mit dem Hinweis beginnen (oder enden), dass es in der Musik genau so wenig wie in der Musikproduktion, dem Homerecording oder dem Abmischen von Songs irgendwelche Schritt-für-Schritt-Rezepte gibt. Nun, das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn Tatsache ist auch, dass viele Produzenten den immer gleichen Weg beim Mixing gehen und sich daher dann doch noch gute Tipps ableiten lassen.

Das eigentliche Problem der Schilderung sind die unterschiedlichen Variablen, die sich aus der Ausgangssituation ergeben. Beispiele: Welche Musikrichtung mischst Du? Wieviele Spuren hast Du? Sind Vocals dabei? Und so weiter.

Deswegen kann ich hier nicht für jeden Einzelnen eine Lösung anbieten. Doch meine eigenen Ansätze kann ich durchaus schildern. Beginnend mit dem Ansatz, der mich selten zu einem guten Ergebnis geführt hat und den ich deswegen auch nicht mehr weiter verfolge. Here we go.


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Abmischen von Songs: Die richtige Reihenfolge
Abmischen von Songs: Die richtige Reihenfolge

1. Abmischen schwierig gemacht

Als besondere Herausforderung darf das gelten, was ich früher gemacht habe: Zunächst das Instrumental komplett abmischen und dann später die Vocals einbetten. Ich selbst habe dabei nur sehr mässige Ergebnisse geschafft. Das Vocal in etwas einzubetten war ein gehöriges Stück Arbeit und immer ein Kampf dagegen, dass der Gesang unterging oder irgendwie oben auf gesessen hat.

Einige Toningenieure schwören auf diesen Ansatz, weil sie sagen, dass – wenn das Vocal erst einmal IM Mix sitzt – der Zusammenhalt des Gesamtwerks enorm sei. Ich selbst würde diese Methode nicht weiterempfehlen, insbesondere Einsteiger und wenig Erfahrene sollten sich an eine der beiden anderen Methoden halten.

 

2. Abmischen für elektronische Musik

Bei Musikgenres, in denen der Rhythmus eine besondere Rolle spielt (zum Beispiel Dance oder Hiphop) kann sich dieser Ansatz besonders gut eignen. Hier werden erst die Rhythmusspuren und der Bass zusammen abgemischt, um die nötige Basis zu kreieren. Hier kann dann der Groove zunächst im Detail ausgearbeitet werden.

Steht die Rhythmusgruppe, dann werden als nächstes Lead-Vocal und dann die Backing-Chöre hinzugemischt. Im Gegensatz zum ersten Ansatz haben die Gesangsspuren zu diesem Zeitpunkt noch genügend Platz im Mix und die korrigierenden Arbeiten an den zuvor abgemischten Spuren dürften sich im Rahmen halten.

 

3. Vocals zuerst abmischen

In der Zwischenzeit bin ich für mich dahintergekommen, dass – sofern vorhanden – der Gesang die wichtigste Spur in einem Song ist. Menschen können mit anderen Menschen bzw. deren Stimme am ehesten eine emotionale Beziehung aufbauen. Und deswegen sollten den Vocals besonders viel Detailarbeit und Mühe spendiert werden.

Ich ziehe bei dieser Variante zunächst das Lead-Vocal und seine Dopplungen hoch und beginne diese zu polieren. Je nach Song und Genre gehe ich direkt danach zu den Chören oder häufiger dazu über, die Drums abzumischen.

Natürlich müssen auch bei dieser Herangehensweise die Vocals des Öfteren mal nachkorrigiert werden, um am Ende einen optimalen Mix zu bekommen. Wichtig ist am Ende des gesamten Mixing-Vorgangs ja schliesslich, dass der gesamte Song ansprechend gestaltet ist und die Stimme im Kontext passt.

 

Schlussgedanken zum Abmischen von Songs

Bei Methode 3 fällt es mir persönlich am einfachsten einen ausgewogenen Mix zu kreieren, in welchem die Stimme sehr präsent und bindend klingt, gleichzeitig aber vom Instrumental umflossen wird. Einige andere Produzenten haben mir jedoch berichtet, dass bei ihnen diese Methode eher dazu führt, dass die Stimme „auf dem Instrumental getragen“ wird. Also etwas oben auf sitzt. Nun, da kommen persönliche Präferenzen, Erfahrungen und Geschmäcker zum Tragen.

Bei allen Methoden im Abmischen von Songs empfiehlt sich, einen Referenzsong geladen zu haben, an dem Du dich orientieren kannst. Und genauso solltest Du auch darauf achten dich nicht in den Details zu verlieren – gleich ob bei Drums, Bass oder Stimme. Der Konsument, der potenzielle Fan hört am Ende ohnehin nicht alle Details oder wie der Mix zusammengekommen ist. Im besten Fall hört er sich den Song an und wird emotional berührt.

Wie gehst Du an deine Songs heran? Hast Du eine feste Reihenfolge, in der Du bestimmte Spuren nach anderen hinzumischst? Oder improvisierst Du von Mal zu Mal? Schreib uns und den anderen delamari deine Meinung zum Abmischen von Songs in die Kommentare.

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