Abmischen
Die richtige Balance mit dem Equalizer finden
Abmischen: Die richtige Balance mit dem Equalizer finden
Wenn es um das Abmischen von Songs geht, kann der Equalizer eine grosse Rolle spielen. Zugegeben, mit den Fadern über die Lautstärke sind die Eingriffsmöglichkeiten umfangreicher. Doch mit dem Equalizer hast Du die Möglichkeit, dem Mix als Ganzes sowie den einzelnen Instrumenten einen eigenen Klang mitzugeben.Dabei hängt der Klang sicherlich in erster Linie von deinem persönlichen Geschmack ab, der wiederum von der Musik geprägt ist, die Du hörst. In zweiter Linie kommen aber noch die ungeschriebenen Gesetze der einzelnen Musikstile zum Tragen. Und diese ändern sich mit der Zeit. Noch vor einigen Jahren war es üblich, Instrumente möglichst natürlich mit dem Equalizer zu bearbeiten. In der Zwischenzeit wird das in vielen Musikgenres nicht mehr ganz so strikt gesehen. Dennoch gelten Produzenten, die sich den ungeschriebenen Regeln nicht beugen entweder als überaus kreativ oder werden ihrer fehlerhaften Technik wegen belächelt.[caption id="attachment_8142" align="alignnone" width="550" caption="Die richtige Balance mit dem EQ beim Abmischen finden"][/caption]Und in der Tat lässt sich durch den kreativen Einsatz eines Equalizers bei Instrumenten noch mehr Stimmung und Spannung aus einem Song holen. Mehr sogar noch, wenn das Zusammenspiel verschiedener Spuren und des Mixes betrachtet wird. Die meiste Spannung kannst Du allerdings mit dem dynamischen Ändern der Equalizer-Einstellungen im Laufe des Songs erreichen.Natürliche Bearbeitung mit dem EqualizerUrsprünglich wurden Equalizer dazu genutzt, die Definizite des Equipments bei Aufzeichnungen auszugleichen und diese mehr wie das echte Instrument klingen zu lassen - eben natürlicher. In der Zwischenzeit ist aber eine Menge Zeit vergangen, in der sich der Einsatz von Equalizern gehörig verändert hat. Wir empfinden heute nicht mehr den ursprünglichen Klang als natürlich.Vielmehr mögen wir unsere Abmischungen und Instrumente viel brillianter und aufgeräumter - anders als der tatsächliche Klang. Tatsächlich empfinden die meisten Musikkonsumenten alte Aufnahmen der Beatles oder vielleicht von Led Zeppelin (wohlgemerkt "klanglich") als unspektakulär und tendenziell langweilig. In diesen alten Aufnahmen wurde nicht nur wesentlich mehr Raum und Ambiente mit aufgenommen (was einen ganz eigenen Charme hat), der Equalizer wurde auch nicht dazu eingesetzt, störende Frequenzen zu entfernen.Eine ganz typische Falle im Einsatz eines Equalizers ist, die Natürlichkeit des Instruments zugunsten besserer Durchsetzung zu verlieren. Oftmals wird versucht, sich gegenseitig maskierende Instrumente beim Abmischen durch drastische Eingriffe mit dem Equalizer besser zu separieren - ein Problem, dessen Lösung eigentlich in einer Änderung des Arrangements zu finden wäre.Bessere Definition und Klarheit für ein Instrument erfordert zuweilen auch eine Anhebung der hohen Mitten, was in einigen Fällen nicht nur zu Maskierungen in diesem Frequenzbereich führt, sondern auch die betreffende Spur sehr aggressiv klingen lassen kann. Wer also auf der Suche nach einem eher natürlichen Klang ist, sollte regelmässig die Spur im Solomodus daraufhin kontrollieren.Inidividuelle Bearbeitung mit dem EqualizerAuf der anderen Seite kannst Du dich natürlich auch von allen Traditionen lossagen und deine Entscheidungen in Sachen Equalizing auf anderer Basis treffen. In dieser Herangehensweise geht es vielmehr darum, was ein einzelnes Instrument für den jeweiligen Song beitragen kann. Was macht das Instrument besonders? Wo sind die wichtigen Frequenzen für diese Spur? Oder auch: Welchen anderen Spuren muss sich das Instrument unterordnen?Hier geht es weiter mit 'Abmischen: Die richtige Balance mit dem Equalizer finden' Jedes Instrument hat seine eigenen charakteristischen Frequenzbereiche, die den Klang definieren. Du kannst diese herausarbeiten und den Charakter damit noch weiter nach vorne holen. Der Klang wird dadurch in gewisser Weise simpler. Die andere Herangehensweise wäre, die Spitzen im Frequenzgang etwas herabzusenken und den Klang damit ausgeglichener und vielleicht auch komplexer zu machen.Viel wichtiger ist allerdings, das Instrument in Einklang mit dem Mix als Ganzes zu bringen. Hier können dann einzelne Instrumente dazu genutzt werden, mehr Bass in einen Song zu bringen, um ihn tanzbarer zu machen oder ihn brillianter zu gestalten, damit er die Aufmerksamkeit des Hörers auf sich zieht.
Die Balance im MixDie Summe aller Bearbeitungen der Spuren und Instrumente mit Lautstärke und Equalizer gibt letztlich jedem Mix eine eigene Balance. Diese Balance ist letztlich auch entscheidend in der Frage, ob die Mischung eines Songs auch in sein musikalisches Genre passt. Der Zuhörer kann vielleicht nicht sagen warum, aber selbst ungeschulte Ohren nehmen das instinktiv wahr.Unterschiedliche Musikrichtungen haben eigene Ansprüche an die Balance. So sollen Klassik und Jazz vor allem sehr natürlich klingen. Ähnlich verhält es sich auch bei Country, das einen eher natürlichen Klang erfordert, sich aber nicht ganz so sklavisch daran hält. Bei HipHop und Rap werden hingegen viele Mitten und Klänge mit viel Low End genutzt, während bei Heavy Metal die Betonung eher in den hohen Mitten liegt.Natürlich gibt es keine kreativen Grenzen bei der Bearbeitung mit dem Equalizer - doch Mixe werden schnell, wie eingangs erwähnt, als "nicht passend" oder "fehlerhaft" eingestuft, wenn sie nicht mit den ungeschriebenen Regeln konform gehen.
Dynamisches Abmischen mit dem Equalizer
Der vielleicht kreativste Einsatz des Equalizers erfolgt beim Abmischen durch die Änderung der Einstellungen in bestimmten Parts. Die auffälligste Form der dynamischen Änderung dürften hierbei die so genannten Filter Sweeps in der elektronischen Musik sein, die dort zum Stilelement wurden. In der Zwischenzeit fanden diese auch Einzug in der Popmusik, wo sie zum Beispiel bei Madonnas "Music" zu hören sind.Eine Änderung der Equalizereinstellungen zieht selbst in weniger drastischen Ausprägungen immer die Aufmerksamkeit auf sich und lenkt von der eigentlichen Musik ab. Insofern eignet sich dieser Einsatz des Equalizers zu Beginn oder Ende eines Songparts besonders gut, um das Interesse des Publikums aufrecht zu erhalten.Auch für die Gestaltung eines ansprechenden Songintros ist dieser Effekt sehr hilfreich, um dem Beginn noch mehr Gewicht und Kraft mitzugeben. Ein sehr gutes Beispiel hierfür findet sich im Song "We still kill the old way" von den Lostprophets, wo die Introgitarre stark gefiltert und zum Einsatz der Drums die Einstellung des Equalizers verändert wird.Hat dir dieser Artikel gefallen? Hast Du etwas lernen können? Kennst Du vielleicht einen Bandkollegen oder Freund, der diesen Artikel vielleicht interessant finden könnte? Dann verlinke uns auf deiner (Band-)Webseite oder in deinem Lieblingsforum! Empfiehl uns weiter auf Twitter, Myspace oder Facebook und garantiere damit, dass wir auch morgen noch weitere Tutorials dieser Art kostenlos für dich veröffentlichen können. Danke!Von Carlos San Segundo
Es gibt sehr unterschiedliche Ansätze, wenn es um den Einsatz eines Equalizers beim Abmischen geht. Während die einen diesen Effekt kreativ einzusetzen versuchen und auch nicht vor chirurgischen Eingriffen zurückschrecken, möchten andere den EQ nur auf eine sehr natürliche Weise eingesetzt hören.
Was ist denn nun der richtige Einsatz eines Equalizers?
Abmischen: Die richtige Balance mit dem Equalizer finden
Wenn es um das Abmischen von Songs geht, kann der Equalizer eine grosse Rolle spielen. Zugegeben, mit den Fadern über die Lautstärke sind die Eingriffsmöglichkeiten umfangreicher. Doch mit dem Equalizer hast Du die Möglichkeit, dem Mix als Ganzes sowie den einzelnen Instrumenten einen eigenen Klang mitzugeben.
Dabei hängt der Klang sicherlich in erster Linie von deinem persönlichen Geschmack ab, der wiederum von der Musik geprägt ist, die Du hörst. In zweiter Linie kommen aber noch die ungeschriebenen Gesetze der einzelnen Musikstile zum Tragen. Und diese ändern sich mit der Zeit. Noch vor einigen Jahren war es üblich, Instrumente möglichst natürlich mit dem Equalizer zu bearbeiten. In der Zwischenzeit wird das in vielen Musikgenres nicht mehr ganz so strikt gesehen. Dennoch gelten Produzenten, die sich den ungeschriebenen Regeln nicht beugen entweder als überaus kreativ oder werden ihrer fehlerhaften Technik wegen belächelt.
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Und in der Tat lässt sich durch den kreativen Einsatz eines Equalizers bei Instrumenten noch mehr Stimmung und Spannung aus einem Song holen. Mehr sogar noch, wenn das Zusammenspiel verschiedener Spuren und des Mixes betrachtet wird. Die meiste Spannung kannst Du allerdings mit dem dynamischen Ändern der Equalizer-Einstellungen im Laufe des Songs erreichen.
Natürliche Bearbeitung mit dem Equalizer
Ursprünglich wurden Equalizer dazu genutzt, die Definizite des Equipments bei Aufzeichnungen auszugleichen und diese mehr wie das echte Instrument klingen zu lassen – eben natürlicher. In der Zwischenzeit ist aber eine Menge Zeit vergangen, in der sich der Einsatz von Equalizern gehörig verändert hat. Wir empfinden heute nicht mehr den ursprünglichen Klang als natürlich.
Vielmehr mögen wir unsere Abmischungen und Instrumente viel brillianter und aufgeräumter – anders als der tatsächliche Klang. Tatsächlich empfinden die meisten Musikkonsumenten alte Aufnahmen der Beatles oder vielleicht von Led Zeppelin (wohlgemerkt „klanglich“) als unspektakulär und tendenziell langweilig. In diesen alten Aufnahmen wurde nicht nur wesentlich mehr Raum und Ambiente mit aufgenommen (was einen ganz eigenen Charme hat), der Equalizer wurde auch nicht dazu eingesetzt, störende Frequenzen zu entfernen.
Eine ganz typische Falle im Einsatz eines Equalizers ist, die Natürlichkeit des Instruments zugunsten besserer Durchsetzung zu verlieren. Oftmals wird versucht, sich gegenseitig maskierende Instrumente beim Abmischen durch drastische Eingriffe mit dem Equalizer besser zu separieren – ein Problem, dessen Lösung eigentlich in einer Änderung des Arrangements zu finden wäre.
Bessere Definition und Klarheit für ein Instrument erfordert zuweilen auch eine Anhebung der hohen Mitten, was in einigen Fällen nicht nur zu Maskierungen in diesem Frequenzbereich führt, sondern auch die betreffende Spur sehr aggressiv klingen lassen kann. Wer also auf der Suche nach einem eher natürlichen Klang ist, sollte regelmässig die Spur im Solomodus daraufhin kontrollieren.
Inidividuelle Bearbeitung mit dem Equalizer
Auf der anderen Seite kannst Du dich natürlich auch von allen Traditionen lossagen und deine Entscheidungen in Sachen Equalizing auf anderer Basis treffen. In dieser Herangehensweise geht es vielmehr darum, was ein einzelnes Instrument für den jeweiligen Song beitragen kann. Was macht das Instrument besonders? Wo sind die wichtigen Frequenzen für diese Spur? Oder auch: Welchen anderen Spuren muss sich das Instrument unterordnen?
Hier geht es weiter mit ‚Abmischen: Die richtige Balance mit dem Equalizer finden‘
Jedes Instrument hat seine eigenen charakteristischen Frequenzbereiche, die den Klang definieren. Du kannst diese herausarbeiten und den Charakter damit noch weiter nach vorne holen. Der Klang wird dadurch in gewisser Weise simpler. Die andere Herangehensweise wäre, die Spitzen im Frequenzgang etwas herabzusenken und den Klang damit ausgeglichener und vielleicht auch komplexer zu machen.
Viel wichtiger ist allerdings, das Instrument in Einklang mit dem Mix als Ganzes zu bringen. Hier können dann einzelne Instrumente dazu genutzt werden, mehr Bass in einen Song zu bringen, um ihn tanzbarer zu machen oder ihn brillianter zu gestalten, damit er die Aufmerksamkeit des Hörers auf sich zieht.
Die Balance im Mix
Die Summe aller Bearbeitungen der Spuren und Instrumente mit Lautstärke und Equalizer gibt letztlich jedem Mix eine eigene Balance. Diese Balance ist letztlich auch entscheidend in der Frage, ob die Mischung eines Songs auch in sein musikalisches Genre passt. Der Zuhörer kann vielleicht nicht sagen warum, aber selbst ungeschulte Ohren nehmen das instinktiv wahr.
Unterschiedliche Musikrichtungen haben eigene Ansprüche an die Balance. So sollen Klassik und Jazz vor allem sehr natürlich klingen. Ähnlich verhält es sich auch bei Country, das einen eher natürlichen Klang erfordert, sich aber nicht ganz so sklavisch daran hält. Bei HipHop und Rap werden hingegen viele Mitten und Klänge mit viel Low End genutzt, während bei Heavy Metal die Betonung eher in den hohen Mitten liegt.
Natürlich gibt es keine kreativen Grenzen bei der Bearbeitung mit dem Equalizer – doch Mixe werden schnell, wie eingangs erwähnt, als „nicht passend“ oder „fehlerhaft“ eingestuft, wenn sie nicht mit den ungeschriebenen Regeln konform gehen.
Dynamisches Abmischen mit dem Equalizer
Der vielleicht kreativste Einsatz des Equalizers erfolgt beim Abmischen durch die Änderung der Einstellungen in bestimmten Parts. Die auffälligste Form der dynamischen Änderung dürften hierbei die so genannten Filter Sweeps in der elektronischen Musik sein, die dort zum Stilelement wurden. In der Zwischenzeit fanden diese auch Einzug in der Popmusik, wo sie zum Beispiel bei Madonnas „Music“ zu hören sind.
Eine Änderung der Equalizereinstellungen zieht selbst in weniger drastischen Ausprägungen immer die Aufmerksamkeit auf sich und lenkt von der eigentlichen Musik ab. Insofern eignet sich dieser Einsatz des Equalizers zu Beginn oder Ende eines Songparts besonders gut, um das Interesse des Publikums aufrecht zu erhalten.
Auch für die Gestaltung eines ansprechenden Songintros ist dieser Effekt sehr hilfreich, um dem Beginn noch mehr Gewicht und Kraft mitzugeben. Ein sehr gutes Beispiel hierfür findet sich im Song „We still kill the old way“ von den Lostprophets, wo die Introgitarre stark gefiltert und zum Einsatz der Drums die Einstellung des Equalizers verändert wird.
Hat dir dieser Artikel gefallen? Hast Du etwas lernen können? Kennst Du vielleicht einen Bandkollegen oder Freund, der diesen Artikel vielleicht interessant finden könnte? Dann verlinke uns auf deiner (Band-)Webseite oder in deinem Lieblingsforum! Empfiehl uns weiter auf Twitter, Myspace oder Facebook und garantiere damit, dass wir auch morgen noch weitere Tutorials dieser Art kostenlos für dich veröffentlichen können. Danke!