5 Schritte zu besser klingenden Drums
Von Carlos San Segundo
Fette Drums in 5 Schritten
Möchtest Du druckvolle Drum-Sounds, ohne dass deren natürliche Dynamik flöten geht? Willst Du durchsetzungsfähigere, breiter und brillanter klingende Kicks, Snares & Co., die und als Herzschlag deiner Produktionen eine bessere Figur abgeben? Dann findest Du hier eine bewährte Methode. Du brauchst einen Equalizer und einen Kompressor.
Dabei kannst Du Effektgeräte (Hardware) oder Audio-Plugins für deine DAW nutzen. Fällt deine Wahl auf Letztere? Dann schau mal auf unsere große Liste mit kostenlosen Effekten in die Rubriken »Dynamikeffekte« sowie »Filter & Equalizer« – lade dir ein paar Kandidaten herunter und probiere, welche für dich am besten klingen. Hier:
» Free VST Plugins: Die besten kostenlosen Audio Plugins
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5 Schritte zu besser klingenden Drums
1. Busse für den Drum-Mix & das Effektsignal erstellen
Der Kompressor muss sich auf das komplette Schlagzeug auswirken. Schicke daher zunächst die Signale aller Einzelspuren auf einen Bus 1 (Gruppenspur in der DAW-Software oder AUX-Weg auf dem Mischpult).
In der DAW kannst Du beliebig viele Gruppenspuren erstellen, also nutze dieses Feature: Kreiere einen Bus 2, den Du ebenfalls mit allen Drum-Einzelspuren speist. Zusätzlich kommen auf diesen Bus nun noch die Kompressor- und EQ-Plugins als Insert-Effekte, wie in den nachfolgenden Punkten beschrieben.
Mit einem Mischpult musst Du das Signal von Bus 1 via Send-Buchse an deinen Hardware-Kompressor und deinen EQ schicken und es anschließend per via Return-Buchse wieder zurückführen. Der DAW-Methode entsprechend leitest Du das Return-Signal im Idealfall auf einen dedizierten Stereo-Kanalzug mit Fader (oft mit »[FX] Return« o.Ä. beschriftet).
2. Kompressor auf ~12 dB Gain Reduction fahren
Stell den Parameter »Ratio« (Kompressionsrate) auf sein Maximum. Regle nun den Parameter »Threshold« von 0 dB ausgehend langsam in den negativen Dezibelbereich herunter, bis in den Maximalwerten der Gain Reduction etwa 12 dB erreicht werden.
So kannst Du die Gain Reduction überwachen: Die Mehrzahl der Hardware-Kompressoren und alle Plugins in unserer oben verlinkten Bestenliste verfügen über eine entsprechende Anzeige – entweder eine LED-Kette oder ein VU-Meter mit Pegelnadel, siehe Bild rechts.
3. Feintuning für die Kompression
Sind bei deinem Kompressor noch weitere Parameter einstellbar? Dann gehe wie folgt vor. Für die parallele Kompression brauchen wir keine Transienten, also kannst Du das Attack sehr niedrig einstellen. Auch das Release bleibt vergleichsweise klein. Weitere Parameter folgen nun in der Checkliste:
- Attack: 0 ms oder so niedrig wie möglich
- Release: 40 – 120 ms
- Hochpassfilter (»HP«, »HPF«, »Low Cut« o.Ä.): deaktiviert bzw. 0 Hz
- Tiefpassfilter (»LP«, »LPF«, »High Cut« o.Ä.): deaktiviert bzw. ~20 kHz
- RMS Size: 0 ms oder so niedrig wie möglich (Peak-Kompression)
4. EQ zum Anheben der Bässe & Höhen nutzen
Verwende einen Equalizer, um die tiefen und hohen Frequenzen anzuheben:
- Bässe bei ~100 Hz: +6 bis +9 dB
- Höhen bei 8 bis 10 kHz: +6 bis +9 dB
Bei den Filtertypen sollte es sich um Peak-Filter handeln (alternative Bezeichnungen: Bell- bzw. Glockenfilter). Dadurch finden nur verhältnismäßig eng umgrenzte Anhebungen in den genannten Frequenzregionen statt – punktuell wirkende Boosts sind in der Regel besser als die Verstärkung der kompletten Bässe und Höhen durch Shelving-Filter. So bleibt der Mix transparent und punchy.
5. Pegel des trockenen & bearbeiteten Signals abstimmen
Stelle sicher, dass der Fader von Bus 2 ganz unten (stumm) und der von Bus 1 auf ±0 dB (Normallautstärke) steht. Jetzt wird es spannend … schiebe den Fader von Bus 2 ganz langsam nach oben, bis der effektveredelte im Mix mit dem trockenen Sound durchscheint.
Fertig. Die Drums werden jetzt größer, breiter, fetter klingen, ohne dass die Transienten plattgewalzt wurden. Das ist der Hauptzweck der parallelen Kompression. Viel Spaß beim Ausprobieren!