Mic of the Month
Sennheiser e 614 – Ein Kleinmembraner setzt Schlaglichter

Mic of the Month: Sennheiser e 614
Das Mikrofon des Monats kommt von Sennheiser: e 614 heißt das kompakte, robuste Kleinmembran-Kondensatormikrofon ohne Schnickschnack ... erfahre hier, wie Du solche Mics optimal nutzt.

Felix Baarß Von Felix Baarß am 18. September 2018

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Sennheiser e 614 – Mikrofon des Monats im Portrait

Dieses Kleinmembranmikrofon setzt ein Schlaglicht auf ein einzelnes Instrument – dank der Richtcharakteristik Superniere zeichnet es unbeeindruckt von Geräuschen aus der Umgebung auf. Für ein Modell mit Kondensator ist es außergewöhnlich robust dank hoher Wandstärke und verstärktem Windschutz.

Mit 10 cm Länge und einem Durchmesser von 2 cm fällt das Sennheiser e 614 selbst für diesen Mikrofontyp sehr kompakt aus. So lässt es sich mühelos positionieren, auch in beengten Setups wie bei der Aufnahme eines Schlagzeugs. Alles in allem beste Voraussetzungen für den Tour-Einsatz oder die Nutzung im Proberaum.

Sennheiser e 614

Dafür eignet sich das Sennheiser e 614

  • Percussions
  • Akustische Saiteninstrumente wie Piano und A-Gitarre
  • Holzblasinstrumente
  • Als Overhead-Mikrofon über dem Schlagzeug

Beim Klang hat der renommierte Hersteller keine Experimente gemacht. Dich erwartet ein neutraler, kondensatortypisch detailreicher Sound mit starker Impulstreue. Die erwähnte Supernieren-Charakteristik bedeutet weniger Übersprechen bei der Schlagzeug-Abnahme und weniger Raumhall – wie geschaffen für spontane Sessions, auch an Orten mit ungünstiger Raumakustik.


PASSEND DAZU


» Optimales Setup? Einfach Stecker rein, fertig «
Kai Lange, Sennheiser

Durch die Konzentration aufs Wesentliche – Schalter für Filter, Pad & Co. sind nicht an Bord – konnte man einen recht niedrigen Preis erzielen. Bemerkenswert für ein derart ausgereiftes Mic, das teils in Handarbeit gefertigt wird.

So holst Du alles aus dem Sennheiser e 614 raus

Wenn Du die folgenden zwei Grundregeln beachtest, lässt sich der Sound allein durch die Positionierung des Mikrofons formen. Vorab kannst Du noch das Video mit Eindrücken aus der Recording-Praxis schauen:

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Mehr Informationen

1. Der Winkel muss passen

Sennheiser e 614 - Richtcharakteristik

Am besten richtest Du das Sennheiser e 614 exakt auf den Klangkörper des aufzunehmenden Instruments aus. Gleichzeitig sollten alle Schallquellen, die nicht in der Aufnahme zu hören sein sollen, schräg dahinter liegen.

Optimal ist ein Winkel, der um 135° von der Hauptachse abweicht. Genau hier liegt der »tote Winkel« der Supernierencharakteristik bei diesem Modell.

Du brauchst aber keine Wissenschaft daraus machen – merk dir nur »schräg hinten« als Faustregel und verlass dich dann auf dein Gehör zur Feinabstimmung.

2. Die Entfernung macht den Sound

Der Nahbesprechungseffekt verstärkt Bässe von besonders nah am Mikrofon liegenden Schallquellen. Nutze das gezielt bei Instrumenten, die kraftlos und dünn klingen.

Achtung bei Akustikgitarren, hier dröhnen die Bässe gerne mal bei einer Nahabnahme. Hier kann auch der Equalizer oder Low-Cut-Filter eines Mischpults helfen. Eine gute Mischung aus Nähe und EQ/Filter-Einsatz bringt das perfekte Ergebnis.

Drum Recording - Sennheiser e 614
Das Sennheiser e 614 eignet sich auch gut zur Abnahme von Becken

Das musst Du über Mikrofone wissen

Kondensator vs. dynamisch

Die Membran eines Kondensatormikrofons schwingt vor einem elektrisch geladenen Metallplättchen. Der fluktuierende Abstand zwischen diesen Komponenten spiegelt sich in Veränderungen im Stromfluss wider – daraus entsteht das Audiosignal. Kondensatormikrofone zeichnen meist mit einer höheren Auflösung auf – die Dynamik des Schalls wird akkurater umgesetzt – und fängt einen breiteren Frequenzbereich (Übertragungsbereich) ein.

Mehr erfahren: Kondensatormikrofon »

Dynamische Mikrofone funktionieren praktisch wie ein umgekehrter Lautsprecher. Die Membran ist mit einem Magneten verbunden, der durch die Membranschwingungen in eine Spule getaucht wird. Die daraus resultierenden Änderungen im Stromfluss werden im Audiosignal repräsentiert. Dynamische Mics sind in der Regel günstiger und robuster. Ihr Sound ist mittenfokussierter und ein wenig besser geschützt vor Rückkopplungen (akustischem Feedback).

Mehr erfahren: Dynamisches Mikrofon »

Klein- vs. Großmembran

Kondensatormikrofone werden anhand ihrer Membrangröße unterschieden. Bei Durchmessern von mindestens einem Zoll (2,54 cm) spricht man von einer Großmembran – damit bestückte Mikros erklingen wärmer, vollmundiger und in der Regel mit geringerem Hintergrundrauschen. Vor allem Vocals werden damit abgenommen.

Kleinmembran-Kondensatormikrofone sind spezialisiert auf neutralen, akkuraten Sound mit hoch aufgelöster Dynamik (Impulstreue). Kleinmembraner wie das Sennheiser e 614 werden überwiegend zur Abnahme von Instrumenten genutzt.

Niere vs. Superniere

Die Richtcharakteristik bestimmt, aus welchen Richtungen ein Mikrofon den Sound (optimal) einfängt … und ob es einen »toten Winkel« gibt. Es gibt verschiedene Grundformen, bei denen die Bereiche für optimalen Klang mal enger und mal breiter ausfallen.

Kleinmembran-Kondensatormikrofone haben oft eine sogenannte Nierencharakteristik. Das bedeutet, dass sie in einem entfernt an eine Niere erinnernden Bereich um das Mikrofon herum aufzeichnen. Frontal und seitlich auftreffende Klänge sind gut hörbar, während Sound von hinten (180° Abweichung von der Hauptachse) ausgeblendet wird.

Supernieren sind stärker fokussiert auf den von vorne kommenden Schall, seitlicher Schall wird stärker gedämpft. Am stärksten ausgelöscht werden Klänge, die schräg von hinten kommen – je nach Mikrofon sind das Winkel zwischen 120° und 150° in Relation zur Hauptachse.

Alles zur Richtcharakteristik (Mikrofone) »

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