Die richtige Reihenfolge
Mastering am Computer
Von Friedemann Tischmeyer
Inhaltsverzeichnis: Mastering am Computer
- 1. Hörstrategien
- 2. Abhörlautstärke
- 3. A/B Vergleiche
- 4. Peak und Lautheit
- 5. Peak und RMS-Pegel
- 6. Interleaved Samle Overs
- 7. Optimale Dynamik
- 8. Verhältnis zwischen laut & dynamisch
Die richtige Reihenfolge beim Mastering
- Die richtige Reihenfolge (Teil 1)
- Die richtige Reihenfolge (Teil 2)
- Die richtige Reihenfolge (Teil 3)
- Die richtige Reihenfolge (Teil 4)
Dithering
Die richtige Reihenfolge: Mastering
Wie jede Regel hat auch diese aufgrund der großen Unterschiedlichkeit von Ausgangsmaterial und Bearbeitungsbedarf Ausnahmen, denen durch individuelle Variation Rechnung zu tragen ist. In diesem Artikel konzentrieren wir uns jedoch auf logische Gesetzmäßigkeiten, die die Voraussetzung für gute klangliche Ergebnisse schaffen. Da der Umfang dieses Artikels begrenzt ist, wird ein gutes Grundwissen vorausgesetzt.
Die schematische Darstellung zeigt die logische und zumeist verwendete Reihenfolge der Bearbeitungsschritte. Natürlich kommen im Mastering nie alle Schritte zum Einsatz sondern Kombinationen aus entweder/oder und sowohl/als auch.
Bildlegende:
PASSEND DAZU
- Input-Dithering im Mastering Workshop (Teil 1)
- Audio Mastering: Reihenfolge beim Mastern (Teil 2)
- Peak und Lautheit beim Audio Mastering am Computer
- Audio Mastering am Computer: Abhörlautstärke
- Mastering am Computer: 13-teiliger Workshop
- Schwarze Schrift (fett) = feststehender Status
- Grüne Schrift = Stapelbearbeitung oder Offlineprozessing
- Gelbe Schrift = Offlineprozessing aus Wavedatei
- Blaue Schrift = Plugin-Anwendung über Masterbereich (Rendering aus Wavefenster)
- Rote Schrift = Bearbeitungsschritte in der Montage (respektive Edit Decision List)
- Schwarze Schrift = abschließendes Rendering aus der Montage
- Kursive Schrift = WaveLab-Anwendungshinweise
Die Bearbeitungsschritte im Einzelnen
Mix-Master
Das Mix-Master ist dein angeliefertes Ausgangsmaterial in 16, 24 oder 32-Bit. In diesem Artikel gehen wir davon aus, dass es in digitaler Form auf CD-ROM, DVD-ROM oder HD vorliegt.
32-Bit-Wandlung beim Mastering
Liegen alle Titel für den zu masternden Tonträger vor, sollten die Originaldateien in einen anderen Ordner kopiert und dabei in 32-Bit-Fließkomma-Dateien gewandelt werden. WaveLab bietet hierfür ein praktisches Stapelbearbeitungswerkzeug. Der Stapelbearbeitungsvorgang lässt sich sinnvoller Weise mit den folgenden beiden Schritten (DC-Versatz entfernen und Normalisierung) koppeln.
Die erzeugten Dateien sind die Sicherungskopie, von der die weiteren Bearbeitungen vorgenommen werden, da die Originalfiles als Backup unbearbeitet bleiben. Die Stapelbearbeitung findest Du im WaveLab Hauptmenü „Werkzeuge“.
DC-Versatz entfernen
Das Entfernen von DC-Versatz (DC-Offset) ist nicht immer notwendig, schadet aber i.d.R. klanglich nicht. Hierdurch werden tieffrequente Artefakte zwischen 0 Hz und ca. 5 Hz entfernt, die durch ihre tiefe Frequenz Gleichstromcharakter haben und im Nutzsignal nichts verloren haben. Der DC-Offset kann auch gegebenenfalls mit guten steilflankigen Lowcutfiltern entfernt werden.
Alles zum Thema DC-Offset »
Normalisierung
Die Normalisierung hat bei der Verarbeitung von Alben einen großen Vorteil: Alle Titel haben einen gleichen Peakheadroom-Ausgangswert und lassen sich später so kontrollierter zu einer albumkonsistenten Lautheit weiter verarbeiten.
Der Normalizer sollte im Stereolink-Modus verwendet werden. Als Headroom stelle ich gerne 3 dB ein, um die Powercore nicht zu übersteuern (kann insbesondere in Kombination mit uad-Karte passieren, da die PoCo mit 24-Bit Fixpointauflösung arbeitet). Wenn nicht mit Powercore oder via AES/EBU angeschlossenen externen Geräten gearbeitet wird, kann in durchgängiger 32-Bit-Bearbeitung auch 0 dB als Headroom eingestellt werden.
Die Normalisierung hat in hoher Bitauflösung keinerlei Auswirkungen auf den Sound, auch wenn Audiopuristen jetzt einwenden würden, dass jede unnötige Änderung am Ausgangsmaterial eine (theoretische) potenzielle Verschlechterung sein kann.
Die Normalisierung dient ausschließlich der Bequemlichkeit des Engineers, der im Arbeitsfluss von einem festgelegten Peakheadroom ausgehen darf, ohne jeden Titel genauer unter die Lupe nehmen zu müssen. Diese Optimierung des Arbeitsflusses kann indirekt ein optimales Ergebnis begünstigen.
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