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Die größte Schwierigkeit beim Homestudio einrichten ist sicherlich, dass Du noch nicht weißt, was Du nicht wissen kannst. Und genau hier setzt dieser Ratgeber an – hier erfährst Du, auf was Du achten musst.
Alles beginnt mit dem Wunsch, etwas zu produzieren: Sei es Musik in deinem Lieblingsgenre, ein Podcast, vielleicht ein Hörbuch, Voice-Over-Aufnahmen für deine Videos oder dein Homestudio soll ein Teil deines Videostudios für deine YouTube-Karriere werden.
Es ist zu teuer, billig einzukaufen.
Es gibt da einen weisen Spruch, der mir schon mehrfach in meiner eigenen Laufbahn in den Sinn gekommen ist: „Wer billig kauft, kauft zwei Mal.“ Oder wie ein findiger Mensch mal in anderen Worten feststellte: „Es ist mir zu teuer, billig einzukaufen.“ In beiden Fällen ist damit gemeint, dass billig nicht immer preiswert bedeutet. Und in vielen Fällen steigen die Kosten am Ende, weil man zu Beginn zu billig eingekauft hat.
Bevor Du mit einem Koffer voll Geld zum Musikalienhändler deiner Wahl marschierst, solltest Du genau wissen, für welche Zwecke dein Heimstudio genutzt werden wird. Es liegt auf der Hand, dass ein YouTuber auf andere Dinge achtet als ein Musiker. Und auch im Detail können sich die Anforderungen unterscheiden.
So benötigt ein elektronischer Musikproduzent ein etwas anderes Setup als vielleicht ein klassischer Songwriter oder ein MC, der seine Rap Vocals abmischen möchte.
Auf der anderen Seite ist vielen Anwendungen dann doch einiges an Homerecording Equipment gleich oder zumindest ähnlich – beispielsweise brauchen alle eingangs genannten Fälle ein Audio Interface als Schaltzentrale.
Im neuen Guide Homestudio einrichten besprechen wir daher die wichtigsten Punkte, die jeder Musiker benötigt. YouTuber, Podcaster oder Videoproduzenten können manche Themen einfach überspringen.
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Als ich mein erstes Homestudio einrichten wollte, war die Auswahl der Möglichkeiten begrenzt auf eine einzige. Ich verstehe also, dass auch dir möglicherweise nicht viel Auswahl bleibt. Solltest Du wider Erwarten dennoch mehrere Räume zur Auswahl haben, dann gibt es einige Daumenregeln, die dir beim Treffen der Entscheidung zu deinem Heimstudio helfen können.
In einfachen und sehr verallgemeinerten Worten:
Auch wenn Du nur einen Raum für alles zur Verfügung hast, kannst Du zumindest versuchen, dich symmetrisch an der Längsachse aufzustellen. So kannst Du die bestehenden Gegebenheiten in Sachen Raumakustik optimal nutzen. Um einen kurzen Exkurs zur Raumakustik zu machen: Vieles lässt sich durch Akustikelemente verbessern oder gar ganz beheben. Eine akustische Messung des Raums kannst Du mit einer kostenlosen Software und einem Messmikrofon sogar selbst erledigen. Die Messwerte geben dir zumindest einmal Aufschluss darüber, welche Schwachstellen beim Homestudio einrichten zu berücksichtigen sind.
Akustikelemente im Homestudio: Was bewirken Diffusor, Absorber & Bassfalle?
Unser Ratgeber zum Thema Homestudio einrichten startet in Sachen Equipment bei den Studiomöbeln. Wenn das Budget knapp ist, tut es auch ein normaler Schreibtisch – soviel ist klar. Doch ein richtiger Studiotisch macht nicht nur eine gute Figur im eigenen Heimstudio. Er bietet auch einige Vorteile für die Aufstellung und die Handhabbarkeit deiner Instrumente und Controller.
Ein guter Mittelweg zwischen Schreibtisch und professionellem Studiotisch ist eine Zusatzausstattung: Für Rack-Equipment kannst Du beispielsweise einzelne Rack-Container zu kaufen. Für deine Lautsprecher gibt es separat erhältliche Ständer. Mit Kniffen wie diesen, machst Du auch aus deinem Schreibtisch eine veritable Homestudio-Lösung.
Einer der wichtigsten Punkte – ganz gleich was Du vor hast – ist das Audio Interface im Homestudio. Während Producer, Rapper & Co. mit kleineren Audio Interfaces auskommen, benötigt man für komplexere Recording-Szenarien wesentlich mehr Eingänge, Effekte & Co.
Bevor Du in unseren auführlichen Ratgeber – Audio Interface für’s Homestudio – einsteigst, vorab ein paar Begriffe und Spezifikationen, die Du schon einmal gesehen haben solltest:
Diese und weitere Begriffe werden in unserem Ratgeber noch genauer erklärt.
Ohne Lautsprecher kann (fast) niemand ein Homestudio einrichten. Auf deren Basis triffst Du alle wichtigen Entscheidungen im Studio. Doch nicht nur die Klangqualität ist entscheidend. Wichtig ist die Größe der Lautsprecher, die zum Raumverhältnis passen sollten. Zu große Lautsprecher können eine noch so gute Klangqualität haben, wenn dein Raum aber viel zu klein dafür ist, werden sie ihre Klangqualität nie entfalten können.
Wenn Lautsprecher für dein Homestudio keine Option sind, weil die Wohnung hellhörig ist oder die Nachbarn etwas empfindlicher, kannst Du zum Musik machen auch Kopfhörer verwenden. Aber auch hier gilt: Nicht am falschen Ende sparen. Schließlich willst Du – genau wie bei Studiomonitoren – einen ehrlichen und neutralen Klang, um die richtigen Entscheidungen beim Producing oder Mixing zu treffen.
Das Master Keyboard erfüllt mehrere Funktionen im Homestudio. Über die Tasten kannst Du gleich mehrere Instrumente einspielen, neue Melodien testen und in vielen Fällen auch gleich deine DAW steuern. Ein Masterkeyboard ist nicht zu verwechseln mit einem Pad-Controller – bei diesem fehlen die klavierähnlichen Tasten. Das Masterkeyboard hat in der Regel eine hochwertige Klaviatur, um dir ein tolles Spielerlebnis zu bieten. Viele Masterkeyboards bringen inzwischen auch Pads mit, mit denen das Einspielen von Drum Patterns noch intuitiver von statten geht.
Aufnehmen oder Abhören? Die Bauweise deines Kopfhörers ist entscheidend für den Anwendungsbereich. Ob Kopfhörer eine Alternative zu Lautsprechern sind, wann ein Kopfhörerverstärker Sinn macht und alles weitere rund um Studiokopfhörer erfährst Du ebenfalls in unserem Guide.
Das richtige Mikrofon für Rap & Gesang: Wir haben Modelle aus verschiedenen Preisklassen angetestet und dir Specs und Features zusammengestellt. Wann Du für dein Homestudio ganz beruhigt zu einem günstigen Modell greifen kannst, erfährst Du ebenfalls. Grundsätzlich gilt: Wenn Du mit Vocals oder Rap arbeitest, sorgt ein hochwertiges Mikrofon für besseren Sound und am Ende auch für einen professionell klingenden Song.
Es ist kein ganz frischer Trend: Streaming auf Plattformen wie Youtube und Twitch. Dazu sind auch viele Musiker und Producer übergegangen. Die Zuschauerschaft freut es und sogar Einnahmen lassen sich daraus generieren. Wenn Du dein Homestudio einrichten willst und dabei gleich dein Setup für Content Creation optimieren möchtest, empfiehlt es sich Equipment mit entsprechender Funktionalität auszusuchen und dein Studio potentiell auch optisch aufzuwerten.
Folgende Überlegungen solltest Du anstellen:
Tipp: Steuerzentrale für deine Content Creation
Neben einem Audio Interface mit Loopback-Funktion ist eine Steuerzentrale hilfreich. Mit dem Elgato Stream Deck XL kannst Du dir Hot Buttons einrichten. Damit kannst Du nicht nur live dein Logo oder fertige Sounds oder Stinger abfeuern. Du kannst auch auf Knopfdruck Programme starten, das Streaming starten oder beenden. Ganz ohne Maus und ewiger Suche nach dem richtigen Icon am PC. Du kannst die Buttons nicht nur individuell bestücken, Du kannst auch die Icons selbst bestimmen. Neben Streaming, profitieren davon auch Podcaster.
Elgato Stream Deck XL Features
Welches Kabel kommt wohin? In welcher Reihenfolge schließe ich mein Equipment an und wo besorge ich die neuesten Soundkartentreiber? All das erfährst Du in unserem Workshop Homestudio anschließen. Dieser kommt nicht als Video, sondern als klassisches Tutorial zum nachlesen, durchklicken und zurückklicken!
Auch nach all den wichtigen Informationen und Empfehlungen zum Homestudio einrichten – es bleibt eine Mammutaufgabe, die Du am besten in kleinen Schritten bewältigst. Jedes Jahr bringen die Hersteller neues Homestudio Equipment auf den Markt und machen es mit ihren Versprechungen dem Käufer noch schwerer, seine Entscheidung zu fällen. Zu gut klingen die Angebote und viele sind es auch.
Wenn Du dir von allem obenstehender Hardware nur eine einzige hier und heute leisten kannst, beginnst Du am besten beim Audio Interface. Dieses Gerät ist die Zentrale, in der alle Fäden (Kabel) wortwörtlich zusammenlaufen. Wer sich hier ein gutes Modell leisten kann, zehrt viele Jahre davon.