Der Gitarrenverstärker (auch: Guitar Amp, Amplifier) lässt das Signal deiner Tonabnehmer in der Gitarre verstärkt nach „draußen“. Er verleiht deinem Gitarrenspiel den klassischen Gitarrensound und bringt in der Regel noch einige Potis zur Regelung von Lautstärke und Effekten mit. Hier findest Du die besten Combos, Infos und Ratgeber zum Amp.
Du möchtest gleich zu den Reviews? Dann findest Du hier unsere Gitarrenverstärker Test »
Musikerflohmärkte 2024 im Überblick
Schnäppchenjäger aufgepasst! Musikerflohmärkte haben schon so manche Rarität hervorgebracht. Du bist auf der Suche nach preiswertem Equipment und...
Workshop für einen fetten Gitarrensound Reamping wird gerne angewendet, um den Gitarrensound mit einfachen Mitteln in Aufnahmen aufzupeppen. In diesem Workshop...
Röhrenverstärker für jede Umgebung Der Palmer Supreme Soaker ist ein komplett analoger, dynamischer Röhrenverstärker für den Einsatz in modernen...
NAMM Gerüchte & Vorschau auf die diesjährige NAMM
Die NAMM Show steht vor der Tür. Wie in jedem Jahr werden die Neuheiten in Sachen Musikinstrumente, Musik-Equipment...
Amp-Modeling für die Hosentasche Erster EindruckDer Nux Mighty Plug Pro ist in einem sehr kompakten Gehäuse untergebracht. Dieses ist mit seinem...
Die 6 besten Mini Gitarren Amps
Kleine Übungsverstärker im Überblick Kleine Amps neuer Schule taugen zum Üben, Jammen in Zimmerlautstärke und zum Recording direkt ins Audio Interface...
Ein Gitarrenverstärker verstärkt den Sound deiner Gitarre. Das Signal der Gitarrentonabnehmer wird über ein Instrumentenkabel oder über eine Funkstrecke an den elektronischen Verstärker übertragen.
Verstärker sollen in erster Linie zur Klangbildung beitragen und für eine hohe Lautstärke sorgen.
In unserem Gitarrenverstärker Ratgeber kannst Du alles genau nachlesen.
Für den Kauf solltest Du dir folgende Dinge überlegen:
Auch die Toleranz der Nachbarn kann bei der Anschaffung eine Rolle spielen ;-)
Lies auch: Einfache Gitarren-Lieder
Die Geschichte der Gitarrenverstärker geht zurück bis in die 1920er-Jahre, als Elektrogitarren populär wurden. Damals gab es keine speziellen Gitarrenverstärker.
Gitarristen spielten ihre Instrumente direkt in die Mikrofone von Rundfunkstationen und Tonstudios. Es dauerte noch bis in die 1930er-Jahre, als die ersten speziellen Amps entwickelt wurden.
Zu dieser Zeit war es schwierig, sie über traditionelle akustische Instrumente wie Klavier oder Violine hinaus zu hören, da sie keine natürliche Verstärkung besaßen.
Der erste Versuch, dieses Problem zu lösen, war die Entwicklung von Resonanzkästen, die als Verstärker dienten. Diese frühen Modelle waren jedoch schwer und unhandlich.
In den 1930er Jahren wurde ein neues System entwickelt, das als „Röhrenverstärker“ bezeichnet wurde. Diese Röhrenverstärker nutzten elektrische Verstärkung, um das Signal der Gitarre zu verstärken und es über Lautsprecher zu projizieren.
Ein bekannter Pionier der Röhrenverstärker war Leo Fender, der in den 1940er Jahren die Firma Fender gründete und den legendären „Tweed-Amp“ produzierte.
In den 1950er Jahren wurde der Verstärkermarkt durch weitere wichtige Hersteller wie Vox und Marshall erweitert. Diese Unternehmen trugen zur Entstehung unterschiedlicher Verstärkertypen bei, die sich durch spezifische Klangcharakteristiken auszeichneten.
Vox-Verstärker zum Beispiel wurden für ihre „britische“ Verzerrung bekannt, während die Marshall-Verstärker für ihre aggressive Klangqualität beliebt wurden.
In den folgenden Jahrzehnten wurden weitere Innovationen im Bereich der Gitarrenverstärker eingeführt, wie zum Beispiel „Solid-State“-Verstärker. Diese basieren auf Transistoren anstelle von Röhren.
Diese Art von Gitarrenverstärker war kleiner, leichter und kostengünstiger als Röhrenverstärker. Sie hatten jedoch nicht die Klangqualität und Wärme, die viele Gitarristen bevorzugten.
Heute gibt es eine Vielzahl von Gitarrenverstärkern und Herstellern auf dem Markt, von solid-state und Röhrenverstärkern bis hin zu digitalen Verstärkern.
Viele renommierte Gitarrenhersteller wie Fender, Vox und Marshall haben immer noch einen hohen Stellenwert im Verstärkermarkt. Andere Unternehmen, wie zum Beispiel Line 6, haben sich auf digitale Verstärkung spezialisiert.
Insgesamt haben Gitarrenverstärker eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Popularisierung der elektrischen Gitarre gespielt. Ohne diese Verstärker wäre es nicht möglich gewesen, den kraftvollen, verzerrten Sound zu erzeugen, der in vielen Genres der Rockmusik zum Einsatz kommt.
Bekannte Marken, die heute für Gitarrenverstärker bekannt sind, sind unter anderem Fender, Marshall, Vox und Mesa Boogie.
Marshall ist einer der bekanntesten Namen in der Gitarrenverstärkerwelt. Das Unternehmen wurde 1962 in England gegründet und begann damit, Verstärker für Gitarristen wie Jimi Hendrix und Eric Clapton zu entwickeln.
Die Verstärker von Marshall zeichnen sich durch ihren charakteristischen „Marshall-Sound“ aus, der durch eine hohe Gain-Stufe und eine starke Basswiedergabe geprägt ist. Die meisten Marshall-Verstärker sind für Rockmusik optimiert und werden oft mit Gitarren wie der Les Paul oder der Stratocaster verwendet.
Lies auch: Marshall Verstärker Testsieger
Fender ist ein weiterer bekannter Name in der Gitarrenverstärkerwelt. Das Unternehmen wurde 1946 gegründet und ist für seine legendäre Stratocaster-Gitarre bekannt.
Fender-Verstärker zeichnen sich durch ihren klaren, transparenten Sound aus, der für viele Arten von Musik geeignet ist. Der Fender Twin Reverb ist ein besonders beliebtes Modell und wird oft von Blues-, Country- und Jazzgitarristen verwendet.
Lies auch: Fender Amps
Orange Amplifiers ist ein britischer Hersteller von Gitarrenverstärkern, der für seine auffällig orangefarbenen Verstärker bekannt ist. Das Unternehmen wurde 1968 gegründet und ist bekannt für seinen „British Sound“, der durch eine hohe Verzerrung und einen aggressiven Ton gekennzeichnet ist.
Orange-Verstärker sind bei Gitarristen beliebt, die harte Musik wie Heavy Metal und Hard Rock spielen.
Mesa/Boogie ist ein US-amerikanischer Hersteller von Gitarrenverstärkern, der für seine hochwertigen Röhrenverstärker bekannt ist. Das Unternehmen wurde 1969 gegründet und hat Verstärker für Gitarristen wie Carlos Santana und Metallica entwickelt.
Die Mesa/Boogie-Verstärker zeichnen sich durch ihren warmen, vollen Sound aus, der für viele Musikstile geeignet ist.
Vox ist ein japanischer Hersteller von Gitarrenverstärkern, der für seine klassischen AC30-Verstärker bekannt ist. Das Unternehmen wurde 1957 gegründet und hat Verstärker für Bands wie The Beatles und The Rolling Stones entwickelt.
Die Verstärker von Vox haben einen warmen, vollen Klang und sind für Gitarristen geeignet, die einen Vintage-Sound suchen.
Diese Hersteller haben im Laufe der Jahre eine starke Anhängerschaft aufgebaut und ihre Verstärker verfügen über einen einzigartigen Klang, der für viele Gitarristen unverzichtbar geworden ist.
Jeder Hersteller hat seine eigenen Stärken und Schwächen, und es hängt von den Vorlieben des Gitarristen ab, welcher Verstärker am besten geeignet ist. Einige Gitarristen bevorzugen auch maßgeschneiderte Verstärker, die speziell für ihre Bedürfnisse entwickelt wurden.
In jedem Fall ist der Gitarrenverstärker ein wichtiger Bestandteil des Gitarrensounds und hat einen großen Einfluss darauf, wie die Gitarre klingt und wie sie von anderen Musikern gehört wird.
Gitarrenverstärker unterscheiden sich in
Die beiden bekanntesten Bauformen sind „Combo“ und „Stack“ (Topteile). Sie sind heute am meisten verbreitet und gelten als Standard eines Gitarristen.
Bei sogenannten Combo-Verstärkern sind Verstärker und Lautsprecher in einem Gehäuse integriert. Mit Solchen hast Du alle wichtigen Komponenten in einem Verstärker kombiniert. Daher sind sie gut für Anfänger geeignet.
Im Gegensatz dazu steht das Full Stack und das Half Stack. Hier werden Topteile mit Boxen kombiniert – sie bieten also mehr Flexibilität als eine Combo – aber sind schwieriger zu transportieren.
Verstärker und Lautsprecherbox werden als separate Teile übereinandergestapelt verwendet. So kannst Du verschiedene Kombinationen von Verstärker und Lautsprecher ausprobieren.
Lies auch: Amp Combo
Unter den Gitarrenverstärkern unterscheidest Du grob zwischen einem Röhrenverstärker, einem Transistorverstärker und einem Hybridverstärker.
Ein Röhrenverstärker ist mit Elektronenröhren ausgestattet, die zur Verstärkung niederfrequente elektrische Signale verstärken. Diese Verstärkung erfolgt größtenteils linear und sorgt für einen satten Sound.
Bei einem Transistorverstärker hingegen kommen solche Röhren nicht zum Einsatz. Transistoren geben das Audiosignal unverfälscht wieder und sorgen für ein transparentes Klangbild.
Neben diesen beiden Bauarten gibt es noch die Hybrid Modelle. Diese verwenden die Vorstufe eines Röhrenverstärkers, jedoch wird ihre Leistungsstufe mit Transistoren betrieben.
Eine auch sehr beliebte Bauart ist der Modeling-Amp. Dieser umfasst eine Menge Amps, Cabinets und Effektgeräte in einem Gerät. Solche Modeling-Amps bilden das Verhalten von Röhrenverstärkern digital nach.
Lies auch: Röhre oder Transistor für Gitarre
Gitarrenverstärker werden für E-Gitarren, E-Bässe und akustischen Gitarren in Studios oder auf der Bühne verwendet.
Ein Gitarrenverstärker ist mit einem Signaleingang, einem Lautstärkeregler, einem Klangregler für den EQ, einem Lautsprechersystem und einer Endverstärkerstufe ausgestattet. Die Stromversorgung passiert über ein Netzteil.
Lies auch: Gain & Volumen
Ein Lautsprechersystem besteht meist aus acht bis 15-Zoll-Lautsprechern. Mit einer sogenannten Hallspirale (Federhall) werden Effekte wie Chorus oder Tremolo im Verstärker integriert.
Die Ausgangsleistung eines Gitarrenverstärkers liegt bei mindestens zwei bis hin zu über 350 Watt. Für größere Bühnenauftritte werden PA-Anlagen verwendet und daher nicht mehr Watt-Leistung benötigt.
Um deinen Gitarrenverstärker richtig einzustellen, musst Du vorerst den richtigen Kanal wählen. Drei unterschiedliche Sounds werden am einfachsten mit einem Amp mit drei verschiedenen Kanälen umgesetzt. Mit einem Kanal kannst Du Gain oder Volumen einstellen.
Mit einem Fußschalter kannst Du schnell zwischen den Kanälen wechseln. Wie genau Du den Sound einstellen musst und worauf es beim Einstellen ankommt erfährst Du im Gitarrenverstärker einstellen Ratgeber.
Reamping bedeutet so viel wie „wiederverstärken“. Mit diesem Verfahren soll mit einer bereits aufgenommene Gitarrenaufnahme ein neuer Sound kreiert werden. Dafür wird die Aufnahme über einen Gitarrenverstärker verstärkt. Diese Aufnahme sollte möglichst unverzerrt und ohne Effekte sein.
Alle Infos & Tutorial: Reamping Tutorial
Um deinen Gitarrenverstärker mit einer Gitarre zu verbinden, benötigst Du ein Instrumentenkabel (in dem Fall ein Gitarrenkabel). Solche befinden sich nur selten im Lieferumfang des Amps und müssen daher separat erworben werden.
Auch ein Fußschalter für deinen Amp ist selten im Lieferumfang dabei. Mit einem Fußschalter wechselst Du während des Spielens schnell zwischen deinen Kanälen wie dem Clean- und Distortion-Kanal.
Mit einem Kopfhörer als Zubehör, bist Du auch am späten Abend gut ausgerüstet. Schließt Du diesen an deinen Amp an, kannst Du dein Spiel hören ohne deine Nachbarn zu stören.
Lies auch: Mini Gitarren Amps
Wie lange halten Röhren im Gitarrenverstärker?
Je nach Auslastung der Röhren im Verstärker halten Röhren etwa 10.000 Stunden in einem Gitarrenverstärker.
Kann man einen E-Bass an einen Gitarrenverstärker anschließen?
Du kannst einen E-Bass an einen Gitarrenverstärker anschließen, jedoch wird dies wahrscheinlich nicht gut klingen. Das liegt daran, dass Gitarrenverstärker nicht auf den tiefen Frequenzbereich eines E-Basses abgestimmt sind.
Was ist der beste E-Gitarrenverstärker?
E-Gitarrenverstärker von Fender, Marshall und Roland haben sich bei den Nutzern als sehr gut erwiesen.
Wieso rauscht mein Gitarrenverstärker?
Wenn dein Gitarrenverstärker rauscht, könnte es sich um einen Defekt handeln oder das Alter des Amps ist für das Rauschen verantwortlich.
Welches Kabel brauche ich für Gitarrenverstärker?
Für Gitarrenverstärker benötigst Du ein Gitarrenkabel mit Klinkenstecker (Durchmesser 6,3 mm) für alle E-Gitarren. Klassische Gitarren und Westerngitarre benötigen häufig auch ein XLR-Kabel.
Wie viel kostet ein guter Gitarrenverstärker?
Ein guter Gitarrenverstärker ist meist nicht unter 100 Euro zu finden. Die Preise bewegen sich zwischen 80 und 400 Euro.
Wie Du siehst sind Gitarrenverstärker spannender, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Egal ob Combo, Röhre oder Hybrid – ein guter Gitarrenverstärker ist eine Investition wert, keine Frage.
Passend dazu: Gitarrenverstärker bis 1.000 Euro