E-Gitarrensaiten kaufen Ratgeber
So findest Du die richtigen Saiten
Von Mike Gillmann am 03. April 2017
Welche E-Gitarrensaiten kaufen?
Gerade für Einsteiger ist der Markt mit Saiten für E-Gitarre fast unüberschaubar. Zu viele Unterschiede gibt es bei Bezeichnungen, Saitenstärken und dann kommen noch die vielen Marken hinzu.
Nicht nur die eigenen Klangvorstellungen sind ausschlaggebend für einen richtigen Saitensatz. Tuning, Spielweise, Musikstil und physikalische Eigenschaften der E-Gitarre sind nur einige Punkte, mit denen man sich vor dem Gitarrensaiten kaufen auseinandersetzen sollte.
Für die Wahl der richtigen Saiten für dein Instrument kommen unterschiedliche Faktoren für eine Betrachtung in Frage:
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Inhalt: E-Gitarrensaiten kaufen
- Gitarrensaiten testen & vergleichen
- Empfehlungen für Einsteiger
- Spielgefühl
- Gitarrenart
- Die richtige Saitenstärke
- Spielweise
- Gute Saiten für jeden Musikstil
- Einfluss der Wicklungsart auf den Klang
- Das richtige Material für gute Gitarrensaiten
- Beschichtete Saiten – die besten Gitarrensaiten?
- Günstige vs. teure Gitarrensaiten
- Wann Gitarrensaiten einzeln kaufen?
- Fazit
Dieser Ratgeber für Saiten ist mehr als verlässlicher Wegweiser zu verstehen, um schneller die besten Saiten für dich zu finden – damit Du dich wieder den wichtigen Aspekten zuwenden kannst: deinem Sound die eigene Würze zu verleihen und dich selbst besser auszudrücken.
Gitarrensaiten testen & vergleichen
Letztendlich kommt wohl niemand drum herum, verschiedene Saitensätze zu vergleichen und den direkten Spiel- und Hörvergleich zu machen. Bevorzugte Spieltechniken, Sounds und natürlich der eigene Geschmack sind Variablen, die in die schlussendliche Kaufentscheidung fließen sollten.
Es ist richtig und wichtig verschiedene Saitensätze auszuprobieren, um den gewünschten Klangcharakter und das richtige Spielgefühl zu finden. Jeder Wechsel der Saitenstärke erfordert zwangsläufig einige Feinjustierungen deiner Gitarre. Selbst Sets mit gleichen Stärkeangaben können je nach Hersteller variieren. Prüfe also stets, ob sich die Intonation oder Halskrümmung verändert hat, um alle Saiten unter gleichen Voraussetzungen testen zu können.
Empfehlungen: Gitarrensaiten für Einsteiger
Wer eben erst mit dem Gitarre spielen lernen beginnt, möchte vermutlich nicht alle Details auf einmal in Erfahrung bringen müssen. Daher kommt hier unsere Empfehlungen für Gitarrensaiten für Einsteiger.
- Satz mit .009er bis .042
- Nickel wound
- bis etwa 7 Euro
- Marke: gleich
Spielgefühl
Zwar stellen sich gerade Einsteiger häufig die Frage, welche Gitarrensaiten für E-Gitarre sie wohl bestellen sollten. Und es ist eine Tatsache, dass es große Unterschiede in Soundcharakteristik, Spielgefühl und Verarbeitung gibt. Doch gerade ein Anfänger hat genug damit zu tun, die Finger richtig zu koordinieren und kann daher allein auf die Saitenstärke achten.
Die Unterschiede sind – gleich ob gewickelt, flach oder beschichtet – auf verschiedene Materialkompositionen des Kerns und gegebenenfalls des Wicklungsdrahts zurückzuführen.
Tipp: Gitarrensaiten wechseln leicht gemacht
Bauart & Form der Gitarre
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass die Saiten nicht im luftleeren Raum gespielt werden. Sie werden auf eine Gitarre eines bestimmten Typs aufgezogen. Deren Eigenschaften nehmen Einfluss auf die Schwingungen der Saite und das Spielgefühl.
Mensur und Saitenstärke
Je dicker eine Saite, desto mehr Spannung braucht diese, um den gewünschten Ton zu erzeugen. Das gilt zumindest dann, wenn wir je einen Satz Gitarrensaiten und demselben Hersteller testen. So verwundert es kaum, dass eine Gitarre mit einer kurzen Mensur von 24,75 Zoll mit einem dickeren Satz bezogen werden als bei der längeren Mensur von 25,5 Zoll der Fall ist.
Die gleiche Saitenstärke bei kleinerer Mensur und damit geringerer Spannung fühlt sich weicher an. Einem (Wieder-)Einsteiger wird das gefallen, denn die Fingerkuppen werden dadurch geschont. Auch fortgeschrittene Spieler, die gerne mit Bendings arbeiten, profitieren von geringerer Spannung.
Brücke
Auch kann die verwendete Brückenart das Feeling der Saiten verändern. Bei einer festen Brücke kommen Bendings etwas direkter, weil die Bridge nicht – wie beispielsweise bei einer »floating bridge« – mit dem Saitenzug nachgibt. Auch hier ist Deine Spielweise meist ausschlaggebend, denn ob und wie viele Bendings zu deinem Spiel gehören, weißt nur Du selbst.
Gitarrentyp
Besonders alte Westerngitarren sollten mit etwas dünneren Saiten bespannt werden. Ein zu dick gewählter Saitensatz kann den Hals beschädigen oder zu sehr krümmen. Gelegentlich hört man von Akustikgitarren, die dadurch beinahe irreparable Schäden abbekommen haben – wie zum Beispiel einen Halsbruch.
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Gitarrensaiten Bezeichnung & Stärke
Die Saitenstärke bzw. -dicke ist die erste Angabe, über die man im Musikladens stolpert. Bezeichnungen wie »super light«, »light«, »medium« und »heavy« sind ungefähre Hilfen bei der Kaufentscheidung. Mit diesen kann auch der Einsteiger eine Bauchentscheidung treffen.
Das gängige Maß ist Zoll (engl. inch) und wird dabei in Tausendstel angegeben.
Super light bis heavy
Wenn also ein befreundeter Gitarrist von »Neuner-Saiten« spricht, ist damit eine Saitenstärke von .009 Zoll bei der hohen E-Saite gemeint. Die dazugehörige tiefe E-Saite wird eine Dicke von .042 haben. Einen solchen Saitensatz bezeichnet man als »super light«.
Hingegen würde ein .012 auf .054 Set Saiten aller Wahrscheinlichkeit nach die Bezeichnung »heavy« führen. Letzteres hat allerdings herzlich wenig mit der Musikrichtung Heavy Metal zu tun. Die kannst Du auch mit weniger dicken Saiten bedenkenlos und artgerecht spielen.
Hybride Saitensätze
Als hybride Saitensätze bezeichnet man von den Standards abweichende Sets. Diese können beispielsweise die drei hohen Saiten (E, B, G) aus einem .009er Set mit den tiefen Saiten (D A E) aus einem .010er Set kombinieren.
Die Idee dahinter ist, die Bespielbarkeit bei Bendings auf den hohen Saiten zu erhalten. Gleichzeitig kann beim Riffing auf den tiefen Saiten etwas härter angeschlagen werden. Eine Aufzählung der vielen Angebote würde den Rahmen dieses Ratgebers sprengen.
Der Einfluss von Saitenstärke und Spielweise
Der wichtigste Faktor beim Saitenkauf ist der eigene Stil und vor allem auch deine Spielweise. Generell gesprochen sind dünnere Saiten für gewöhnlich leichter zu bespielen. Das macht sich bei modernen Techniken wie Sweeping oder blitzschnellem Legato-Spiel sofort bemerkbar.
Nicht umsonst spielt Yngwie Malmsteen einen Satz mit .008er Saiten kombiniert mit einem Scalloped Griffbrett. Er ist ein Pionier des Sweepings und besticht mit absolut präzisem Speedpicking.
Klangeigenschaften wie Sustain und Dicke fehlen allerdings bei dünneren Saitensätzen. Sie müssen durch Verzerrung und Delay wieder wettgemacht werden.
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Faktor Musikstil
Die richtigen Saiten für deinen Stil hängt beispielsweise vom gespielten Genre ab. Möchtest Du mit einer Archtop den typisch muffigen und dumpfen Jazzkeller-Sound, bieten sich Flatwound-Saiten an. Wie der Name es vermuten lässt, sind diese flach umwickelt und mindern dadurch die Nebengeräusche, die durch das Hin- und Herrutschen auf den Saiten entstehen.
Für alle Musikstile, bei denen auch mal das Verzerrpedal zum Einsatz kommt, sind die relativ höhenarmen und verwaschen klingenden Jazz-Saiten allerdings kaum geeignet. Da sollte der Griff im Musikladen eher in Richtung gewöhnliche, rund gewickelte Saiten gehen.
Die richtigen Saiten für Blues, Rock & Country
Ein ausgewogener Mittelweg wird von den meisten Blues-, Rock- und Country-Gitarristen eingeschlagen. “Light“ und “Medium“ Saitensätze sind für diese Musikrichtungen vermutlich die beste Wahl.
Ein sustainreicher, fetter Sound kombiniert mit einer ordentlichen Bespielbarkeit und Bendings ohne Anstrengung sind die größten Vorteile. Ein ehrlicher, leicht verzerrter Sound mit nicht allzu vielen Effekten kommt so am besten zur Geltung.
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Gute Gitarrensaiten für Jazz & Soul
Saitenstärken jenseits der .012 Zoll Marke sind vornehmlich im Jazz, Blues und Soul zu finden. Archtop-Gitarren (halbakustische E-Gitarren) leben gar erst durch die hohe Saitenspannung den gewollten, hölzernen Klangcharakter.
Durch die bereits erwähnte Fertigungsmethode mit flachem Wicklungsdraht (Flatwound Saiten) kann dieser Effekt noch maximiert werden.
Durch den hohen Saitenzug sind Bendings im Gegenzug viel zu anstrengend, um sie regelmäßig zu machen. Ein paar gepfefferte Bebop-Linien erhalten allerdings so erst ihren perligen und fließenden Charakter.
Welche Gitarrensaiten für Drop C & Metal?
Besonders verzwickt wird es, wenn die Gitarre tiefer gestimmt werden soll. Diese so genannten Drop Tunings erfordern etwas dickere Saiten, um dem gefürchteten Saitenschnarren vorzubeugen.
Auch hier gibt es wiederum spezielle Saitensätze, die für diese Aufgabe zusammengestellt wurden und zumeist in die Kategorie der hybriden Saiten fallen. Dank Bezeichnungen wie “Light Top/Heavy Bottom“ sind sie relativ schnell im Regal auszumachen. So ist der Wunsch nach einem Set fürs Drop-D oder Drop-C Tuning schnell erfüllt.
Spotlight: D’Addario XT
Das Spielgefühl einer unbeschichteten E-Gitarren-Saite und die Vorteile der Langlebigkeit einer beschichteten Saite: Dieser Spagat ist D’Addario mit der XT-Serie gelungen. Der Sound ist brilliant und knackig hell, dabei mit sehr guter Lautstärke.
Hörbeispiel: Clean Sound
Hörbeispiel: Crunch Sound
Hörbeispiel: Strumming Sound
Hörbeispiel: Fingerpicking Sound
CEO Jim D’Addario sagt: „XT ist die erste Serie, die einer Beschichtung zur Erhöhung der Haltbarkeit unterzogen wurde, die dabei sowohl dünn als auch leicht genug ist, um weder den Ton noch das Spielgefühl, das Musiker an ihrem unbeschichteten D’Addario Saitensatz so lieben, zu beeinflussen.“
Im Langzeittest haben die D’Addario XT Saiten deutlich gepunktet und sind selbst nach intensivem Spiel auch nach über 5 Monaten noch klar im Sound. Mission gelungen! Aktuell testen wir die D’Addario XT Serie auch an Akustikgitarren – wir berichten!
Bis dahin kannst Du dir unsere Ergebnisse und Eindrücke zu den E-Gitarrensaiten in unserem D’Addario XT Test durchlesen.
Einfluss der Wicklungsart auf den Klang
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Wicklungsarten, wenn es um die richtige Saitenwahl geht. Die drei höchsten Saiten (G, B, e) sind selbstverständlich nicht, beziehungsweise nur in Ausnahmefällen umwickelt. Unsere drei tiefen Saiten haben hingegen eine Ummantelung, die sich vor allem auf das Spielgefühl auswirken.
Roundwound
Die beliebteste und am meisten verbreitete Fertigungsvariante ist die Wicklung mit Runddraht. Diese Gitarrensaiten haben wohl das ausgewogenste Frequenzbild und sind für die meisten populären Stile geeignet.
Von Pop und Rock über Country, Blues und Metal – kaum ein Musikstil kommt ohne diese Saiten aus. Bendings gestalten sich problemlos und verzerrte Gitarrensounds kommen kräftig und druckvoll.
Flatwound
Flatwound Saiten werden bereits während des Wicklungsprozesses mit flachem Draht umsponnen. Die glatte Oberfläche erzeugt kaum Nebengeräusche durch Slides. Wer einen dicken, dunklen und warmen Sound sucht, liegt hier goldrichtig.
Für stark verzerrte Musikstile eignen sich die flach gewickelte Variante allerdings kaum. Ihr fehlt der nötige Biss und die direkte Ansprache, die bei Rock, Metal und Co. gefragt ist.
Half Rounds
So genannte Half Rounds sollen das Beste aus den zwei verschiedenen Welten kombinieren. Normale, rundgewickelte Gitarrensaiten werden nach der Fertigung präzise abgeschliffen. Dadurch erhält man zum einen das Spielgefühl einer flach gewickelten Saite, muss allerdings nicht auf Elastizität und Schwingungsverhalten einer Roundwound verzichten.
Stark verzerrte Gitarren klingen noch immer zu dumpf für die Musikgenres Hardrock und Metal. Für ein stilvolles, angezerrtes Blues Solo mit Crunch Sound allerdings voll zu empfehlen.
Das richtige Material für gute Gitarrensaiten
Das Material des Wicklungsdrahts ist ebenfalls wichtig für Spielgefühl und Klang. Verschiedene magnetische Eigenschaften des Materials wirken sich zum Teil sehr stark auf die Magneten des Tonabnehmers aus. Sie verändern somit den gesamten Klang der E-Gitarre.
Die gängigsten Materialien für gute Gitarrensaiten:
- Vernickelter Stahl / Nickel-Plated Steel
- Rostfreier Stahl / Stainless Steel
- Verchromte Saiten / Chrome
- Kobalt
Nickel-Plated Steel
Saiten mit vernickeltem Stahl sind eine relativ preiswerte Wahl. Sie bringen einiges an Attack und ein ausgewogenes Höhenspektrum mit. Gitarrensaiten aus reinem Nickel sind hingegen um einiges wärmer, ohne sich dabei in negativer Weise auf die direkte Ansprache auszuwirken.
Stainless Steel
Oft wird rostfreier Stahl als Wicklungsdraht verwendet. Dieser liefert einen direkten, fast schon klinischen Klang, der selbst bei starker Verzerrung recht klar bleibt. Besonders wenn es darum geht, eine E-Gitarre ordentlich aus dem Bandmix herausstechen zu lassen, bieten sich Saiten aus Stahl an.
Chrome
Verchromte Saiten sind viel wärmer und muffiger als der Standard. Sie sind vor allem bei Jazz- und Blues-Gitarristen beliebt, die ohne Tone-Regler ihren Wunschsound erreichen wollen. Besonders oft trifft man diese Fertigungsvariante bei flach gewickelten Saiten an.
Kobalt
Eines der modernsten Materialien in der Saitenummantelung ist Kobalt, welches mit den Magneten im Tonabnehmer besser interagiert. Anders gesprochen: es sorgt für mehr Output. Ein etwas kräftigerer Bass und klarere Höhen sind die Folge.
Beschichtete Saiten – die besten Gitarrensaiten?
Viele Hersteller bieten diverse Beschichtungen für die Saiten an, die mehr Langlebigkeit bei gleichbleibendem Sound versprechen. Kunststoffbeschichtungen aus hochmodernen Materialien sowie Nanotechnologie schützen die Saite vor Handschweiß. Dieser ist für eine schnelle Abnutzung durch Korrosion verantwortlich.
Vorteile
Der große Vorteil beschichteter Saiten für E-Gitarre ist deren Langlebigkeit. Oftmals sind diese nach zwei bis drei Monaten in einem Zustand wie unbeschichtete Gitarrensaiten nach der gleichen Anzahl an Wochen. Wer also seinen Saitensatz über mehrere Wochen oder gar Monate hinweg spielen möchte, der ist mit beschichteten Saiten sehr gut bedient.
Je nachdem wie lange Du deinen Satz auf der Gitarre behältst, ist trotz höherer Kosten im Einkauf Sparpotenzial vorhanden.
Der Klang beschichteter Gitarrensaiten
Hingegen häufiger Beteuerung seitens der Hersteller wirkt sich eine solche Beschichtung doch auf Klang und Bespielbarkeit aus. Die freie Schwingung der Saite wird durch die Beschichtung gedämpft und führt dadurch zu etwas weniger Sustain.
Wer viel spielt, wird vielleicht auch das hier nachempfinden können: Slides und Bendings fühlen sich anders an. Ob das gefällt oder nicht, ist schlussendlich jedem selbst überlassen.
Preis – günstige vs. teure Gitarrensaiten
Die großen Preisspannen erscheinen bei vergleichbaren Saitensätzen auf den ersten Blick verblüffend. Zwischen 1,50 Euro und 20 Euro kostet für gewöhnlich ein Satz Gitarrensaiten. Können diese Preisdifferenzen ausschließlich auf unterschiedliche Fertigungsarten sowie die Materialgüte zurückgeführt werden? Geht es um die Kunststoff- oder Metallbeschichtungen? Was taugen die billigen Gitarrensaiten in der Praxis?
Bauchgefühl
Bevor wir auf einige andere Faktoren, sollten wir uns um folgende Frage Gedanken machen: Merkst Du einen Unterschied zwischen preiswerten und teuren Saiten? Nur ein Selbstversuch kann dich von etwaigen Qualitätsunterschieden überzeugen.
Wer Einsteiger ist, wird hier kaum einen Unterschied bemerken. Weder in Klang noch in Bespielbarkeit. Erfahrene Gitarristen werden schon eher Rückmeldung vom Bauch erhalten.
Wie häufig spielst Du?
Bei der Frage nach den besten Gitarrensaiten und deren Preis sollte die Häufigkeit deiner Sessions eine Rolle spielen.
- Wer sich gelegentlich nach Feierabend ein paar Licks zu Gemüte führt, wird mit günstigen Saiten zufrieden sein.
- Wer täglich zwei oder mehr Stunden effektiv üben muss und sensibel auf Abnutzung reagiert, sollte lieber zu den Premiumangeboten greifen.
- Wer mitten im Jazzgitarre Studium steckt und täglich seinen acht stündigen Übungsplan absolviert, wird trotz regelmäßiger Pflege einen günstigen Satz Saiten nach einigen Tagen heruntergespielt haben.
So oder so: Das regelmäßige Abwischen der Saiten nach dem Spielen ist wichtig, um die Korrosion durch Handschweiß und dem darin enthaltenen Salz zu verlangsamen.
Spielweise
Exzessive Bendings und Solospiel belasten die Saiten auf Dauer mehr als ein paar Lagerfeuerakkorde. Von Dive Bombs mal ganz abgesehen.
Wer zwischendurch gerne zwischen verschiedenen Stimmungen hin und her wechselt, sollte sich auch lieber hochwertige Saiten kaufen. Regelmäßiges Auf- und Abwinden des Drahtes belastet die Knickpunkte und kann schnell zum Reißen einer Saite führen.
Markenbewusstsein
Einen direkten Einfluss auf den Preis hat auch der Name des Herstellers. So finden sich Gitarrensaiten etablierter Gitarrenhersteller, die ihre Marke auf ein OEM-Produkt aus Fernost setzen. Häufig finden sich hier aber auch nur dieselben Drähte und Verarbeitungen – so gibt es zahlreiche Produkte unterschiedlicher Marken, die in ein und derselben Fabrik hergestellt werden.
Wann Gitarrensaiten einzeln kaufen?
Neben den offensichtlichen Ersatz eines gerissenen Strings gibt es kaum Anlass, Gitarrensaiten einzeln kaufen zu wollen. Am Markt sind ziemlich alle erdenklichen Kombinationen an Saitenstärken vorhanden.
Aber: Soll es beim Gitarre stimmen tiefer werden, empfehle ich das Zusammenstellen eigener Saitensets. Alternativ bietet sich an, einen ganzen Saitensatz zu bestellen und nur die Drop Saiten (die tiefer gestimmt werden) einzeln nachzukaufen. Das dürfte insgesamt die günstigste Alternative sein.
Fazit Ratgeber Gitarrensaiten
In unserem Ratgeber können wir nur einen Überblick der Optionen geben. Doch mit diesem kannst Du jetzt eine qualifizierte Entscheidung treffen, welche Art von Gitarrensaiten Du ausprobieren und testen möchtest. Die Erfahrungen musst Du leider immer noch selbst machen.
Wichtig ist, dass Du selbst dein Spiel, deine Musik und deine Vorlieben kennst. Damit fällt die Entscheidung für einen Satz Gitarrensaiten einfach, der dein Spiel optimal unterstützt. Viel Spaß beim Experimentieren.