Gitarrenkabel
Zu oft das schwächste Glied der Kette

Gitarrenkabel - Klinke
Welches Gitarrenkabel ist das richtige für dich? Im Folgenden einige Tipps und Hinweise...

Mike Gillmann Von Mike Gillmann am 12. Februar 2018

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Gitarrenkabel: Was ist das?

Ein Gitarrenkabel – oder Instrumentenkabel – dient stets zur Übertragung des Signals an ein weiteres Gerät in der Kette. Das kann eine Gitarrenverstärker-Combo sein, ein Effektpedal, ein Vorverstärker oder auch ein externes Audio-Interface.

Typisch für Gitarrenkabel sind die so genannten Klinkenstecker mit 6,3 mm Durchmesser. Mit solchen Klinkenkabeln lassen sich so gut wie alle E-Gitarren mit einem Verstärker verbinden.

Klassische Gitarren und Westerngitarren besitzen allerdings gelegentlich auch einen XLR-Ausgang. Vor allem dann, wenn ein zusätzliches Mikrofon im inneren des Korpus zum Einsatz kommt.


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Gitarrenkabel - normale Klinke
Das Cordial CSI 15 PP-METAL – 2 x Monoklinke und bis zu 15 Meter Länge

Unterschiede zwischen Kabeln

In der Gitarrenabteilung eines Musikgeschäfts finden wir hauptsächlich Instrumentenkabel, Patchkabel und Boxenkabel. All diese sind leicht an dem 6,3 mm Klinkenstecker zu erkennen. Doch Vorsicht: Verwechslungsgefahr!

Patchkabel sind im Grunde nichts weiter als besonders kurze Gitarrenkabel, die dazu dienen ein Effektpedal mit dem anderen zu verbinden. Sie kommen oft mit einer Winkelklinke daher. Sie unterscheiden sich vom Aufbau her nicht von längeren Kabeln, aber Patchkabel sind meist weniger stabil gebaut.

Ein längeres Instrumentenkabel muss hingegen bei einem Auftritt schon einmal ein Zerren oder den einen oder anderen Treter aushalten.

Lesetipp: Unterschied zwischen Gitarrenkabel und Boxenkabel erklärt

In den meisten Fällen leiten Gitarrenkabel ein Monosignal weiter. Bei Stereo-Effektketten wird dieses nachträglich über eine DI-Box gesplittet. Ausnahmen sind ausgefallenere Gitarren, die beispielsweise mit einem Piezo-Tonabnehmer-System ausgestattet sind.

Gitarrenkabel - Stereostecker
Eine Stereo-Klinke

Hier kommen gelegentlich auch Stereokabel zum Einsatz. In diesem Fall wird das zusätzliche Piezo-Signal gesondert, beispielsweise an einen Akustikverstärker, geschickt. Die Gebrauchsanweisung deiner Gitarre sollte Informationen darüber enthalten, ob ein Stereokabel nötig ist. Keine Sorge: Grundsätzlich kann nichts an Gitarre, Kabel, Amp & Co. zu Schaden kommen, wenn Du ein Mono- und ein Stereokabel vertauschst.

FAQs zu Gitarrenkabeln: Antworten direkt vom Profi

An welchem Material erkenne ich grundsätzlich ein gutes Kabel?

Äußerlich kann ich die Qualität nicht wirklich erkennen. Bei Markenkabeln und -steckern kann man aber von hochwertigen Materialien und entsprechender Montagequalität ausgehen. Die Produktqualität zeigt und bewährt sich vor allem im langfristigen Einsatz.

Wer billig kauft, kauft zweimal.

Die Kabel- inklusive Steckerqualität sollte immer an die Qualitätsansprüche und den Einsatz angepasst sein. Hersteller bieten deshalb entsprechend abgestufte Eigenschaften und Qualitäten an, aus denen der Kunde bedarfsgerecht auswählen kann. Und, wer zu billig kauft, kauft zweimal, da oft die Übertragungsqualität, Abschirmung und Haltbarkeit nicht langfristig passen.

Hat die Länge eines Kabels immer auch eine Auswirkung auf die Klangqualität?

Bei Übertragung von analogen Audiosignalen, ja. Denn je länger das Kabel ist, desto stärker wird das Signal geschwächt.

Wie verhindere ich Störgeräusche?

Durch einen guten Kabelschirm, Symmetrische- oder aber digitale Übertragung.

Ist es richtig, dass Gitarrenkabel im Gegensatz zu Boxenkabeln eine Abschirmung benötigen, um Störfrequenzen im Funkbereich herauszufiltern? Wenn ja, wie kommt das?

Störungen, die in ein Gitarrenkabel einstreuen, würden mit dem Gitarrensignal verstärkt. Die Signale, die über die Lautsprecherleitungen an die Passiv-Boxen gehen, sind schon vorher (im Verstärker) verstärkt worden und haben bereits einen hohen Signalpegel.

Instrumentenkabel = Gitarrenkabel

Störungen auf diese ungeschirmten Lautsprecherleitungen haben einen relativ geringen Pegel und werden ja auch nicht mehr verstärkt. Sie sind deshalb vernachlässigbar.

Wann nutze ich Stereokabel für die Gitarre?

Wenn ich das Signal symmetrisch übertragen will, damit Störungen minimiert werden.

Lassen sich Gitarrenkabel auch für einen Bass verwenden?

Ja, Bässe sind wegen der niederfrequenteren Audiosignals, sogar noch unkritischer.

Funktionieren Silent-Kabel auch bei aktiven Gitarren oder Bässen?

Nicht immer, bitte beachte, dass das Signal bei aktiven E-Bässen mit Tip-Ring-Sleeve Abgriff zur Aktivierung der Stromversorgung nicht „Stumm“ geschaltet wird (Neutrik).

Diese Fragen wurden uns freundlicherweise von Cordial beantwortet.

1. Wie lang dürfen Gitarrenkabel sein?

Gitarrenkabel sollten stets bestmöglich an ihr jeweiliges Arbeitsumfeld angepasst werden. Zu lange Kabelstrecken zwischen Gitarre und Equipment führen immer zwangsläufig zum Signalverlust, was sich besonders auf die Höhen auswirkt. Diesem Signalverlust versucht man mit Buffern in Effektpedalen entgegenzuwirken. Doch auch das wirkt sich unter Umständen negativ auf den Gitarrensound aus.

Lies mehr dazu im True Bypass Ratgeber

Welche Rolle spielt die Kabellänge für den Klang?

Ein Kabel für Gitarre und Bass besteht aus einem Kupferkern mit einer isolierenden Schicht und einem Kupferdrahtgeflecht. Dies dient als elektrisches Schild gegen Einstreuungen aus der Umgebung.

Wenn zwei Metallschichten über eine längere Strecke parallel verlaufen und sie mit einer isolierenden Schicht voneinander getrennt sind, entsteht (physikalisch gesehen) ein Kondensator. Kondensatoren filtern hohe Frequenzen im Signal: Mehr Kabellänge bedeutet demnach weniger Höhen im Klang der Gitarre.

Grundsätzlich stellt sich immer die Frage, wie viel Kabel wirklich benötigt wird. Sitzt Du mit der Gitarre beispielsweise direkt neben deinem Übungsamp, reicht ein drei Meter langes Kabel allemal aus. Steht der Verstärker beim Bühnenaufbau weit hinter dir, wären 5 oder 6 Meter vermutlich angebrachter. Letztendlich gilt es stets, die Kabellänge aufs absolut Nötigste zu reduzieren.

2. Gitarrenkabel: gerader Klingenstecker oder Winkelstecker?

Prinzipiell sind alle gängigen Kabel für Gitarre mit 6,3 mm Klinkensteckern ausgestattet. Es gibt sie in gerader Version und als sogenannte Winkelklinke. Hierbei ist der Stecker um 90 Grad abgeknickt. Besonders bei Fender-Style Gitarren, die den mit Metall ummantelten Klinkeneingang auf der Front haben, empfiehlt es sich, einen geraden Stecker zu benutzen – abgewinkelte Stecker passen oft gar nicht erst hinein.

Bei Gitarren mit Input an der Korpusseite profitieren wir jedoch von der abgewinkelten Form. Der Stecker steht nicht so weit heraus und stört dadurch wesentlich weniger. Zudem ist das Kabel nicht so leicht versehentlich abzuknicken. Das sorgt für weniger Kabelbruch, besonders im Sitzen.

Gitarrenkabel - Winkelklinke
Cordial CRI RP-SILENT mit abgewinkelten Klinkenstecker

Ein guter Stecker verankert das Kabel zudem fest im Input der Gitarre, sowie dem Eingang eines Amps. Wer möchte schon, dass mitten im Konzert der Klinkenstecker herausrutscht? Ziehe ruhig etwas am Kabel und prüfe, ob das Kabel nicht zu locker sitzt.

Stecker mit goldenem Anschluss leiten das Signal potentiell am besten weiter, da Gold einen sehr niedrigen Übergangswiderstand hat. Kupfer ist der zweitbeste Leiter in einem Kabelstecker. Danach kommen andere Materialien, etwa Stahl.

Robuste Stecker sind gerade für Kabel rund um die Gitarre wichtig

Qualitativ hochwertige Stecker sind besonders wichtig, wenn es um die Langlebigkeit beim Kabel für Gitarre & Co. geht. Ist die Verlötung mit dem Kabel nicht ausreichend mit einer ordentlichen Metallummantelung geschützt, wird dieser Bereich zur Schwachstelle.

Fazit: Ummantelungen sorgen für weniger Lastzug auf der Verlötung und somit zuverlässigere Kabel.

3. Gitarrenkabel: Abschirmung

Um das Gitarrensignal unverändert an den Gitarrenverstärker zu leiten ist eine ordentliche Abschirmung gegen elektrische Signale, wie sie von Radios oder Handys ausgestrahlt werden, ein absolutes Muss. Besonders schlecht geschirmte und unzulänglich verlötete Kabel sind unter Umständen sogar anfällig für Bewegungen. Trittst Du auch nur leicht darauf, entstehen Störgeräusche, die den Verstärker erreichen.

Tipp: Probiere das Kabel deiner Wahl am besten aus, rüttle und schüttle an den Steckern, knicke das Kabel vorsichtig, halte ein Mobiltelefon in die Nähe und höre, was passiert. Bei einem stark verzerrtem Klang der Gitarre sind Nebengeräusche meistens noch besser wahrzunehmen.

Was ist ein Silent-Kabel?

Silent-Kabel können absolut geräuschlos an die Gitarre gesteckt und herausgezogen werden. Ein Abschirmmechanismus lässt das Signal erst durch, wenn der Stecker vollständig ein- bzw. ausgesteckt ist.

Gitarrenkabel - Silent Kabel
Silent-Gitarrenkabel wie das Cordial CSI PP Metal-SILENT lassen sich stressfrei stecken.

Nach dem Gig hat man schnell mal das Instrumentenkabel ausgestöpselt, obwohl die Anlage noch aufgedreht war. Normale Kabel führen hier zu einem unschönen Krachen und können Schäden verursachen. Mit einem Silent-Kabel ist das Geschichte.

4. Durchmesser von Gitarrenkabeln: Kern-Querschnitt ist wichtig

Die meisten Kabel für Gitarre sind mit einem Kupferkern ausgestattet. Kupfer überzeugt dabei durch die hohe Praktikabilität, denn es ist verhältnismäßig leicht erhältlich, günstig und hat eine gute Leitfähigkeit.

Grundsätzlich gilt: Ein Kupferkern mit großem Durchmesser ist stets besser als einer mit niedrigem bei gleichem Kernmaterial.

5. Ummantelung von Gitarrenkabeln – keine Knicke oder Kabelbrüche

Neben den Steckern ist die Ummantelung eines Gitarrenkabels besonders wichtig für eine hohe Langlebigkeit. Ziel ist es, den Kupferkern samt Abschirmung zu schützen. Dicke und stabile Kunststoffschichten werden von den meisten Herstellern bevorzugt.

Oft unterscheiden sich die Ummantelungen jedoch nicht nur in ihrer Dicke und Festigkeit, sondern auch in ihrer Flexibilität. Zu steife Kabel lassen sich etwas schwieriger zusammenwickeln und springen schneller auf. Dafür sind sie weniger anfällig für Knicke und Kabelbruch.

Klingen Gitarrenkabel unterschiedlich?

Kaum ein anderes Thema wird so kontrovers besprochen wie der Klang von Gitarrenkabeln. Manche sagen, sie hören ihr ganz bestimmtes Kabel unter einem Dutzend anderer heraus, die anderen halten das alles für absoluten Humbug.

Es lässt sich durchaus sagen, dass die Komposition aus Drahtkern und Stecker für die Signalgüte verantwortlich ist. Nimmt diese ab, gehen eventuell Höhen verloren und die Bässe werden lasch.

Das verwendete Material kann die Klangqualität beeinflussen

Mitverantwortlich für eine Veränderung im Klang der Gitarre kann auch die Metallqualität sein. Wo wurde das Kupfer abgebaut? Wie wurde es verarbeitet? Gibt es andere Metallbeimischungen? Diese Fragen sind entscheidend, wenn es um Klangübertragung geht.

Doch wie in vielen Bereichen heißt es auch an dieser Stelle: Probieren geht über Studieren. Prüfe selbst, ob es für dich einen hörbaren Unterschied zwischen zwei verschiedenen Kabeln gibt und verlasse dich stets auf deine Ohren.

Fazit zu Gitarrenkabeln

Das Kabel für die Gitarre ist leider ein oft sträflich vernachlässigter Teil der Signalkette. Was nützt der handgebaute Custom-Vollröhrenamp, wenn das Gitarrensignal ihn schon mit Klang in schlechter Qualität füttert?

Ein Kabel mit …

  • ordentlichem Kupferkerndurchmesser,
  • funktionierender Abschirmung,
  • stabiler Ummantelung und
  • qualitativ hochwertigem Stecker

… ist das Grundrezept für guten Klang und reibungslosen Betrieb. Wie die einzelnen Komponenten bei einem Instrumentenkabel letztendlich zusammen funktionieren und sich auf den Klang auswirken ist ein Gebiet der Elektrotechnik und füllt ganze Bücher.

Wer allerdings ein hochwertig gefertigtes Kabel findet, das langlebig erscheint und alle sonstigen Voraussetzungen erfüllt, kann nur noch seinen eigenen Ohren vertrauen.

Welche Erfahrungen mit Kabeln für Gitarre (und Bass) konntest Du sammeln? Hier unsere besten delamar-Gitarrenkabel:

Gitarrenkabel - Klinkenkabel
Dieses und weitere Kabel in unseren Tests…

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