Gitarre stimmen online

Gitarre stimmen online
Gitarre stimmen online | Bild: mhx [Ausschnitt, CC BY-SA 2.0]

Felix Baarß Von Felix Baarß am 26. September 2016

Das Online-Stimmgerät: Tuner zum Gitarre stimmen

Wie sollte ich meine Gitarre stimmen?

Warum überhaupt die Gitarre stimmen? Ganz einfach: Das Stimmen der Gitarre sorgt für harmonisch wirkende, wohlklingende Akkorde. Und nicht zuletzt die Harmonie aller Töne beim Zusammenspiel mit anderen Musikern und ihren Instrumenten.

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Dafür musst Du jede Saite deiner Gitarre mit einer bestimmten Spannung festziehen – denn je nach Spannung ändert sich die Tonhöhe einer Saite.

Zum Stimmen einer Saite, deren Ton noch nicht so recht passt, hast Du zahlreiche Möglichkeiten. Hier findest Du alle Methoden ausführlich erklärt.


PASSEND DAZU


Die weithin übliche Standardstimmung dient als Grundlage zum Gitarre stimmen und beinhaltet die wie folgt benannten Töne, aufsteigend von tief zu hoch:

E ⇨ A ⇨ d ⇨ g ⇨ h ⇨ e‘

Gitarre stimmen online
Der Standard zum Gitarre stimmen

Gerade zum Lernen der Gitarre solltest Du dein Instrument auf jeden Fall nach dem Standard stimmen.

Wenn eine Gitarre wie gewöhnlich horizontal mit dem Korpus rechterhand gehalten wird, musst Du die oberste (und dickste) Saite auf den tiefsten Ton stimmen. Standardmäßig ist das das E.

Die zweite wichtige Regel: Beim Anschlagen sollten die Saiten der Gitarre nicht noch mit der anderen Hand gegriffen werden. Sie müssen einfach nur an einer Stelle gezupft werden, um frei zu schwingen zu können.

Gitarre stimmen: Schritt für Schritt erklärt für Anfänger

Gitarre stimmen mit Stimmgerät

Das sicherste und einfachste Hilfsmittel zum Gitarre stimmen ist ein Stimmgerät. Das wird auch im deutschen Sprachraum oft mit dem englischen Begriff »Tuner« bezeichnet. Diese elektronischen Geräte prüfen den Tonhöhe der von dir angespielten Saite. Je nach Stimmgerät gerschieht das entweder anhand des Signals via Gitarrenkabel oder über ein eingebautes Mikrofon.

Gitarre stimmen mit Stimmgerät (Tuner) - Korg Pitchblack Custom
Der Korg Pitchblack Custom [Testbericht] – Dieses Stimmgerät (Tuner) ist nur eines der zahlreichen Werkzeuge zum Gitarre stimmen

Jetzt drehst Du langsam an der Stimmmechanik der zu stimmenden Saite, spielst sie immer wieder kurz an und beobachtest dabei die Anzeige auf dem Stimmgerät. Wenn der gewünschte Ton (bleib zunächst bei der Standard-Stimmung und dem tiefen E, siehe oben) angezeigt wird, kannst Du zur nächsten Saite deiner Gitarre übergehen.

Es gibt auch ein sogenanntes chromatisches Stimmgerät, das die Halbtonschritte anzeigt. Das funktioniert nicht nur mit einer Gitarre, sondern auch mit Mandolinen, Blas- und Streichinstrumenten etc.

Zudem lässt sich so manches moderne Stimmgerät frei kalibrieren. Bei einem solchen Tuner kannst Du den Richtwert – den Ton in einer bestimmten Höhe als Referenz für das Stimmen – geringfügig verschieben. In der Regel wird der Kammerton A mit einer Frequenz von 440 Hertz als Richtwert herangezogen.

Alle News & Tests in puncto Tuner »

Gitarre stimmen per Stimmpfeife

Mit einer Stimmpfeife kannst Du in mehrere kleine Rohre blasen, um unterschiedlich hohe Töne erklingen zu lassen. Diese Töne dienen beim Gitarre stimmen als akustischer Richtwert.

Gitarre stimmen - Stimmpfeife
Die Gitarre stimmen – auch mit einer Stimmpfeife ist das möglich

Es gibt mehrere Varianten – für den Anfang reicht eine mit sechs kleinen Pfeifchen in der Standard-Stimmung. Wenn es dich irritiert, dass eine Stimmpfeife einfach anders klingt als eine Gitarre, kannst Du zum Stimmen auf die anderen hier geschilderten Hilfsmittel zurückgreifen.

Stimmgabel zum Gitarre stimmen nutzen

Genau wie das Pfeifchen benötigt eine Stimmgabel keinen Strom, zudem ist sie sehr robust, klein und leicht. Die Stimmgabel erzeugt den bereits erwähnten Kammerton A, nachdem Du einen der zwei Zinken kurz und nicht zu heftig an einen beliebigen Gegenstand schlägst. Nach diesem Kammerton kannst Du das A deiner Gitarre stimmen.

Gitarre stimmen - Stimmgabel
Ein weiterer Weg zum Gitarre stimmen – die Stimmgabel

Eine Stimmgabel ist ziemlich leise, doch kannst Du sie verstärken: Wenn die zu stimmende Gitarre einen hohlen Korpus hat (beispielsweise Akustik- oder Semi-Akustikgitarren), kannst Du die Stimmgabel mit der geschlossenen Seite (dem Griff, der meist in einer kleinen Kugel endet) an den Resonanzkörper der Gitarre halten.

Bei einer elektrischen Gitarre mit massivem Korpus (»Solidbody«) als Resonanzkörper funktioniert das auch, nur etwas leiser.

Wichtig: Kapodaster: Gitarre transponieren, ohne nachzudenken

Gitarre stimmen online

Wenn Du diesen Artikel liest und noch kein Stimmgerät (Tuner) oder sonstiges Werkzeug zur Hand hast, liegt es nahe, das Gitarre stimmen online zu erledigen. Es gibt zahlreiche Webseiten, auf denen nach dem Klicken kleiner Knöpfe die sechs Töne der Standard-Stimmung für Gitarren zu hören sind. Falls Du ihn nicht entdeckt haben solltest: Am Anfang dieses Artikels haben wir ein Online-Stimmgerät für dich eingebunden.

Auf der folgenden Website findest Du sogar zwei Möglichkeiten, um deine Gitarre online stimmen zu können. Bei der ersten kannst Du dich anhand der Klänge verschiedenster Stimmungen orientieren. Mit der zweiten Option kannst Du deine Gitarre mit einem Mikrofon abnehmen und dann wie bei einem elektrischen Tuner arbeiten:

Gitarre stimmen online

Gitarre online stimmen – per Tuner mit …

» JamPlay Guitar Tuner

Gitarre stimmen mit Bünden

Wenn noch keine Saite deiner Gitarre gestimmt ist, brauchst Du eines der oben erwähnten Hilfsmittel. Alternativ genügt ein anderes Instrument mit einem nach absoluter Stimmung korrekten Tuning. Sobald Du wenigstens eine Saite der Gitarre absolut gestimmt hast, gibt es zwei Methoden, die darauf aufbauend die relative Stimmung zueinander ermöglichen.

Dieses relative Stimmen ist in allen Fällen ausreichend, wo die Gitarre lediglich als Soloinstrument gespielt werden soll. Etwa in gemütlicher Runde am Lagerfeuer.

Klassische Methode

Hier werden die noch nicht gestimmten Saiten anhand der bereits gestimmten getunt. Mit Ausnahme des Intervalls zwischen der G- und der H-Saite (2 & 3) musst Du alle Saiten der Gitarre in Quarten zueinander stimmen.

Du beginnst damit, das tiefe E leer zu zupfen. Schlage es relativ stark an, damit der Ton ausreichend laut erklingt und lange nachhallt. Jetzt greifst Du das A im 7. Bund deiner Gitarre und zupfst es. Vergleiche beide Töne und justiere die Stimmmechanik der A-Saite solange nach, bis die beiden Töne gleichhoch erklingen.

Diese Methode zum Gitarre stimmen wendest Du nun auch bei den übrigen Intervallen an – mit einer Ausnahme: Zwischen G und H liegt nur eine große Terz, daher musst Du das G beim Tonhöhenvergleich im 4. Bund greifen.

Das Gitarre stimmen mithilfe der Bünde geht recht schnell von der Hand. Es kann aber auch zu einem relativ ungenauen Ergebnis führen. Kleine Stimmfehler summieren sich, was bei einer hohen Saitenzahl entsprechend gravierend sein kann. Zudem sind gerade Instrumente mit Floyd-Rose-Systemen aufgrund des Federzugs knifflig zu stimmen, wenn Du kein Stimmgerät hast.

Flageolett-Methode

Die Flageolett-Methode ist potentiell genauer als die klassische Variante zum Gitarre stimmen. Wenn Du eine Saite nur leicht an einer bestimmten Stelle berührst (und nicht herunterdrückst), nachdem Du sie kräftig angeschlagen hast, erklingt ein Oberton. Dieser ändert sich je nachdem, wo Du die angeschlagene Saite sanft anfasst.

Außer bei H und G gilt Folgendes: Der Flageolett-Ton des 5. Bundes einer Saite entspricht dem Flageolett-Ton des 7. Bundes der nächsthöheren Saite.

Beim Vergleich von G mit H funktioniert das nicht, weil Du dadurch ein Intervall von einer um 14 Hundertstel zu tiefen Terz (Naturterz genannt) erzeugen würdest. Stattdessen greifst Du auf deiner Gitarre das tiefe E im 7. Bund, um den Referenzton für das leer gezupfte H zu haben.

Alternative Tunings – Gitarre stimmen mal anders

Es gibt viele beliebte alternative Tunings für Gitarre & Co. Abweichungen vom oben der oben erwähnten Normalstimmung können zunächst verblüffend, eventuell auch etwas irritierend sein.

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Doch es lohnt sich, beim Gitarre stimmen auch mal von der Norm abzuweichen. Denn durch alternative Tunings ist es oft wesentlich leichter, sich mit seinem Instrument in gewissen Musikrichtungen auszutoben. Slides mit Bottleneck gelingen viel einfacher mit Akkorden, die auf mehreren Saiten offen (siehe unten) bzw. auf beliebigen Bünden gespielt werden können.

Drei der populärsten Alternativen in puncto Gitarre stimmen, ihre Merkmale und ihre bevorzugten Einsatzgebiete findest Du hier:

Drop D

D ⇨ A ⇨ d ⇨ g ⇨ h ⇨ e‘

Aus dem tiefen E wird einfach ein D. So erklingt beispielsweise beim offenen Spiel der Basssaiten ein D-Powerchord (D-A-d). Das Wechseln zwischen verschiedenen Powerchords lässt sich hierbei schnell, technisch einfach und zudem noch gelenkschonend realisieren – es genügt, wenn Du einen Barré über die Basssaiten legst. Drop D wird vor allem im Metal verwendet.

Double Drop D

D ⇨ A ⇨ d ⇨ g ⇨ h ⇨ d‘

Double Drop D setzt noch einen drauf: Die höchste Saite ist hier das e‘, sondern wie in der Standard-Stimmung das d‘. So sind Quinten auf den Basssaiten mit einem Finger und Barré-Akkorde auf den hohen Saiten deiner Gitarre möglich.

DADGAD

D ⇨ A ⇨ d ⇨ g ⇨ a ⇨ d‘

Quasi als Abwandlung von Double Drop D ist zweithöchste Saite nicht das h, sondern das a. Wichtige Grundakkorde lassen sich dadurch schon mit einem Finger greifen, darunter ein modaler D-Akkord durch das Greifen des G im zweiten Bund der Gitarre. Den Sound könnte man als »offen« und raumgreifend bezeichnen.

Diese Art, die Gitarre zu stimmen, wird gerne von keltischen Gitarristen genutzt. In irischem, bretonischem und schottischem Folk ist DADGAD verbreitet. Dort hat sie sogar die traditionelle Stimmung verdrängt und ist zum Quasi-Standard avanciert. Doch auch im Rock waren Gitarren mit dieser Stimmung zu hören, beispielsweise ließ Jimmy Page von Led Zeppelin sie eine Weile lang erklingen.

»Offenes« Gitarre stimmen

Eine offene Stimmung (»open tuning«) die Gitarre bildet beim leeren Anschlag aller Saiten einen einfachen Dur- oder Moll-Akkord. Zum Grundton und dessen Oktaven kommen lediglich Quinten und höchstens noch eine Terz dazu. So klingt dein Instrument vergleichsweise »voll« und besondere Spieltechniken werden ermöglicht.

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