E-Gitarre Aufbau & Steckbrief
Was Du wissen musst
Von Philipp Mahler am 02. Juni 2022
Übersicht E-Gitarre Aufbau
- Korpus / Body
- Kopfplatte / Headstock
- Saitenniederhalter / String Retainer
- Stimmmechaniken / Tuning Pegs / Machine Heads
- Sattel / Nut
- Ausschnitt / Cutaway
- Saiten / Strings
- Hals / Neck
- Halsstab / Tross Rud
- Griffbrett / Fretboard
- Bünde / Frets
- Mensur / Scale
- Inlays / Fret Markers
- Tonabnehmer / Pickup
- Pickup-Switch
- Volumen-Poti / Volume Control
- Tone-Poti / Tone Control
- Schlagbrett / Pickguard
- Brücke / Bridge
- Steg / Tailpiece
- Tremolosystem / Vibrato
- Gurt-Pin
- Kabelbuchse
E Gitarren Aufbau anhand des Schaubilds
Wahrscheinlich jeder, der sich auch nur etwas mit Musik beschäftigt, weiß, wie eine E-Gitarre aussieht. Wenn es dann aber um den E Gitarren Aufbau und die Benennung der einzelnen Teile geht, müssen viele passen.
Damit dir das nicht mehr passiert, haben wir eine Gitarre beschriftet. Anhand unseres Schaubildes kannst Du genau erkennen, wie die einzelnen E-Gitarren Bauteile heißen.
Nachfolgend gehen wir genauer auf den E-Gitarren Aufbau ein und erläutern dir die einzelnen E-Gitarren Bauteile. So verraten wir dir zum Beispiel, was Pickups sind und wo den Neck einer Gitarre finden kannst.
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Korpus / Body
Der Korpus (engl. Body) ist der Rumpf einer E-Gitarre – Aufbau, Holzwahl und Hohlräume bestimmen den Klang maßgeblich.
Die meisten E-Gitarren und E-Bässe besitzen im Gegensatz zu akustischen Gitarren einen massiven Korpus (englisch »Solidbody«). Durch die massive Bauweise werden akustische Rückkopplungen unterdrückt, der elektrisch verstärkte Klang ist klarer und die Saiten schwingen länger aus. Dadurch geht der akustische Klang der elektrisch verstärkten Instrumente weitgehend verloren, zudem sind Instrumente mit Solidbody deutlich schwerer.
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Semiakustik-Gitarren (auch »Halbresonanzgitarren« genannt) weisen hingegen Hohlräume und f-Löcher auf. Sie haben einen akustischen laut vernehmbaren Ton. f-Löcher sind Aussparungen in der Korpusdecke, die wie ein geschwungenes f in antiquierter Schriftart aussehen – wie das Symbol für »forte« auf Notenblättern.
Verwendete Materialien sind Mahagoni, Ebenholz, Palisander, Esche, Erle, Linde, Ahorn. Diese Hölzer sind unterschiedlich schwer und dämpfen bzw. heben bestimmte Frequenzen in unterschiedlicher Art und Weise hervor.
Je nach Modell wird auf den Korpus ein Furnier oder eine Decke aufgeleimt. Ersteres wird weitestgehend aus ästhetischen Gründen verwendet, während eine Decke deutlicher dicker ist und mit Massivholz stärker den Klang beeinflussen soll.
Kopfplatte / Headstock
Bei hochwertigen Gitarren sind Kopfplatte und Hals aus einem Stück konstruiert, bei günstigeren Modellen werden Kopfplatten angeleimt. Die Kopfplatte ist massiv.
Die Form der Kopfplatte kann symmetrisch wie bei einer Les Paul oder asymmetrisch wie bei Stratocaster ausfallen. Bei einer symmetrischen Anordnung treten durch die verwinkelte Saitenführung öfter mal Probleme mit der Stimmung der Saiten D und G auf.
Bei der einseitigen Anordnung der Tuning Pegs werden besagte Saiten gerade geführt, was zu einer größeren Stimmstabilität führt.
Damit die Saiten gut im Sattel gehalten werden, ist die Kopfplatte gegenüber dem Hals mehr oder weniger leicht nach hinten geneigt.
In der Kopfplatte findet sich eine kleine Aussparung (manchmal hinter einer Abdeckplatte), die Zugang zur Halseinstellschraube bietet. Damit kannst Du den Halsstab und damit die Krümmung des Gitarrenhalses justieren. Wenn die Gitarre »scheppert«, was sich zunächst in den sehr hohen oder den sehr tiefen Lagen äußert, könnte eine Begradigung des Halses Abhilfe schaffen.
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Saitenniederhalter / String Retainer / String Trees
Die Saitenniederhalter oder auch String Trees drücken die dünneren Saiten nach unten auf die Kopfplatte, so dass sie besser in den Kerben des Sattels sitzen. Das soll für eine bessere Stimmstabilität sorgen.
Die String Trees finden sich vor allem in Telecaster und Stratocaster Modellen und Varianten, deren Kopfplatte nicht nach hinten geneigt ist. Ist die Kopfplatte etwa wie bei einer Les Paul geneigt, entfallen die Saitenleiter, da die Neigung bereits für eine gute Führung der Saiten sorgt.
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Stimmmechaniken / Stimmwirbel / Machine Heads / Tuning Pegs
Mit den Stimmmechaniken werden die Gitarrensaiten auf die nötige Spannung gebracht. Sie ermöglichen das optimale Gitarre stimmen.
Moderne Stimmmechaniken sind sehr robust und arbeiten zuverlässig. Sie weisen eine hohe Lebenserwartung auf, da sie vollständig geschlossen konstruiert und dauergeschmiert sind.
Daneben gibt es noch Klemmmechaniken, sogenannte Locking Tuners. Bei dieser Spezialform werden die Saiten vor der Wickelung von einer Schraube bzw. einem Klemmmechanismus festgehalten. So wird verhindert, dass die Saite während des Stimmens durchrutscht.
Diese Locking Tuners sind gewöhnlichen Stimmwirbeln vorzuziehen, da das Aufziehen Gitarrensaiten wechseln rascher vonstattengeht. Gitarren mit Tremolo-Systemen können schneller gestimmt werden, wobei die Stimmstabilität wesentlich höher ausfällt.
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Sattel / Nut
Der Sattel ist der 0. Bund und sorgt in Kombination mit der Brücke dafür, dass die Saiten frei schwingen können. Er führt die Saiten in gleichmäßigen Abständen über das Griffbrett. Es gibt einen konventionellen, einen Klemmsattel und einen Rollensattel.
Der Sattel besteht meistens aus Kunststoff, Graphit oder Mischformen dieser Materialien, alternativ aus Messing und bei teureren Modellen aus Knochen (Rindsknochen oder kostspieligeres Elfenbein). Letzteres bietet einen optimalen Kompromiss aus hart und weich, zudem können Vibratosysteme flexibler aufliegen.
Laut Aussagen diverser Hersteller bestimmt die Wahl des Materials für den Sattel, wie lange die Gitarre ausklingt (Sustain).
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Die Kerben, in denen die Saiten hier sitzen, entscheiden darüber, wie Intonation und Spielbarkeit ausfallen. Auch sind die Kerben im Sattel für die Stimmstabilität zuständig und müssen gegebenenfalls an die gespielte Saitenstärke angepasst werden.
Beim Klemmsattel handelt es sich um eine Spezialform, bei dem die Saiten mit Klemmbacken befestigt werden. Dieser Sattel kommt meist bei Floyd-Rose-Tremolos zum Einsatz. Sobald die Saiten hier eingeklemmt wurden, bewirken die Stimmmechaniken nichts mehr. Ein Klemmsattel soll die Stimmstabilität verbessern.
Ein Rollensattel kommt ohne feste Auflagefläche aus, die Saiten werden über Rollen geführt.
Ausschnitt / Cutaway
Als Cutaway bezeichnet man beim E-Gitarre Aufbau die Einkerbung im Korpus rechts und links des Halses. Dieser Ausschnitt dient dazu, eine bessere Bespielbarkeit der höheren Bünde zu erreichen.
Während klassische Akustikgitarren häufig ganz ohne Cutaway auskommen, sind solche auf jeder E-Gitarre vorzufinden. Man unterscheidet zwischen Singlecut und Doublecut, also einem oder zwei Cutaways.
Saiten / Strings
Die Gitarrensaiten erzeugen durch Schwingung einen Ton. Sie bestehen aus einem stählernen Kern und einem darum gewickelten Draht aus variablen Materialien. Auf einer Gitarre werden Saiten mit unterschiedlichen Durchmessern aufgezogen. Je nach Saitenstärke variieren auch die Spannkraft und die Bespielbarkeit.
Bei E-Gitarren sind metallische Saiten zwingend erforderlich, da sonst die Tonabnehmer nicht auf die Schwingungen der Saiten reagieren würden. Dadurch würde kein elektrisch verstärkbares Signal erzeugt, der eigentliche Sound der E-Gitarre könnte nicht entstehen.
Hals / Neck
Der Hals wird je nach Modell mit dem Korpus verleimt (Les Paul) oder verschraubt (Bolt On bei Telecaster/Stratocaster).
Je nach Modell und Aufbau der E-Gitarre kommen beim Hals unterschiedliche Holzmaterialien zum Einsatz. Der Hals wird bei hochwertigen Varianten aus einem einzigen Stück Holz gefertigt, es gibt aber auch Varianten mit drei miteinander verleimten Holzstücken. Diese können aus demselben oder unterschiedlichen Holzvarianten bestehen.
Gerade bei einer Gitarre für Anfänger ist der Halsradius ein wichtiges Kriterium. Während man dicken Hälsen mehr Sound zuschreibt, sind schlanke Hälse bequemer zu bespielen. Die Hersteller haben für die unterschiedlichen Formen Bezeichnungen wie C-Shape, D-Shape und ähnliches eingeführt.
Halsstab / Truss Rod
Bei fast allen modernen Gitarren verläuft im Inneren des Halses ein Stahlstab (Tross Rud), mit dem die Halskrümmung verstellt werden kann.
Zum Verstellen findet sich eine Öffnung zur Schraube entweder an der Kopfplatte oder am Ende des Gitarrenhalses am Übergang zum Korpus.
Griffbrett / Fretboard / Fingerboard
Das Griffbrett ist ein auf den Hals geleimtes Brett, in welches die Bundstäbchen eingelassen werden.
Das Fingerboard kommt ebenfalls mit einem Radius, wobei dieser sich über den Verlauf der Bünde verändern kann. Je größer der vom Hersteller angegebene Radius, desto flacher das Griffbrett. Flachere Griffbretter sind in der Regel angenehmer beim Bending, beim Riffing sind rundere Varianten bequemer.
Hier werden überwiegend Harthölzer verwendet. Der Klang wird klarer, das Greifen der Lagen akkurater und der mechanischen Abnutzung durch die immer wieder heruntergedrückten Saiten wird mehr Widerstand entgegengesetzt. Meist werden Palisander, Ebenholz oder Ahorn verwendet.
Bünde / Frets
Ermöglichen das Spielen von Halbtonschritten auf dem Griffbrett. Die meisten Gitarren kommen mit 21, 22 oder 24 Bünden.
Die Höhe des Tons einer schwingenden Saite ist abhängig davon, wie lang diese ist. Die Länge bestimmst Du durch Herunterdrücken in einem Bund – die Saitenlänge wird dadurch verkürzt, sie klingt höher. Der 12. Bund markiert die Hälfte der Saite, hier erklingt der Ton um eine Oktave höher.
Ohne Bundstäbchen klängen die Töne wesentlich dumpfer, da die Saiten direkt auf den Hals der Gitarre gedrückt würden. Erst dank der harten, schmalen Auflage auf den Bundstäbchen können die Saiten optimal schwingen. Sie bestehen meist aus Messing, Bronze oder mit Silber legiertem Nickel.
Mensur / Scale Length
Als Mensur bezeichnet man den Abstand zwischen Sattel und Brücke – den beiden Punkten, auf denen die Saite frei zum Schwingen aufliegt.
Modelle wie Telecaster, Stratocaster und Konsorten kommen auf eine Mensur von 25,5 Zoll (648 Millimeter). Viele semiakustische Gitarren und Les Paul Modelle warten mit einer Mensur von 24,75 Zoll (628 Millimeter) auf.
In der Zwischenzeit finden sich allerdings Saitenlängen von 527 bis 762 Millimetern im Gitarrenbau. Zu den kürzeren Mensuren zählen Kindergitarren und Modelle für Jugendliche, Bariton-Gitarren sind am anderen Ende der Skala zu finden.
Inlays / Fret Markers
Als Inlays oder Fret Markers bezeichnet man Griffbrett-Einlagen, die bestimmte Lagen markieren und damit die Orientierung beim Gitarre spielen erleichtern.
In den meisten Fällen sind sie in den Bünden 3, 5, 7, 9, 12, 15, 17, 19, 21 und 24 zu finden. Sie dienen neben der Orientierung schlicht der optischen Verschönerung der Gitarre und können sehr aufwendig gestaltet sein.
Bei günstigen Gitarren werden die Inlays meist kreisrund gemacht und aus Kunststoff hergestellt. Hochwertige Modelle greifen auf Perlmutt und komplexe Ziermotive zurück.
Tonabnehmer / Pickups
Die Tonabnehmer sind die Mikrofone der Gitarre. Sie wandeln die Saitenschwingungen in elektrische Signale, die von einem Gitarrencombo verstärkt werden können.
Elektromagnetische Pickups bestehen diese aus einem Dauermagneten, um den ein Draht gewickelt wird. Die typischen Bauformen sind Single Coil (Einzelspule) und Humbucker (Doppelspule) – sie unterscheiden sich sehr stark in ihrer Klangcharakteristik. Singlecoils erzeugen für gewöhnlich einen eher klaren, höhenreichen, »transparenten« Sound, wohingegen Humbucker weicher und mittenbetonter klingen.
Elektromagnetische Tonabnehmer reagieren nur auf metallische Saiten.
Mehr zum Thema: Aktive vs. passive Tonabnehmer
Sowohl die Kombination der Tonabnehmer als auch deren Position auf dem Korpus sind von großer Bedeutung für den Klang. In der Nähe der Brücke klingen Pickups härter und höhenreicher, während Tonabnehmer, die näher am Hals positioniert sind, weicher und basslastiger tönen.
Bei akustischen Gitarren finden sich vor allem piezoelektrische Pickups. Hier wird ein Kristall im Inneren des Tonabnehmers durch die Saitenschwingungen verformt, woraufhin eine elektrische Spannung erzeugt wird. Bei E-Gitarren kommen solche Pickups zum Einsatz, um den Klang einer Akustikgitarre nachzuahmen
In aktiven Pickups ist hingegen ein elektronischer Vorverstärker integriert, der per Batterie gespeist werden muss. Für diese ist meist auf der Rückseite ein entsprechendes Fach zu finden.
Pickup-Switch
Das hier ist der Kippschalter zum Wechsel zwischen mehreren Pickups bzw. Kombinationen.
Während in Modellen wie Les Paul und Telecaster ein Drei-Wege-Schalter verbaut wird, kommen in anderen Gitarren wie der Stratocaster Fünf-Wege-Schalter zum Einsatz.
Mit dem Pickup Selector Switch kannst Du zwischen den Tonabnehmern wählen. Bei der Fünf-Wege-Variante können in den Zwischenpositionen jeweils zwei Tonabnehmer gleichzeitig gespielt werden.
Volumen-Poti / Volume Control
Mit einem Volumen-Poti regulierst Du die Lautstärke des jeweils verdrahteten Tonabnehmers. Je nach Gitarrenmodell können nur ein einzelner oder zwei dieser Potentiometer verbaut worden sein.
Tone-Poti / Tone Control
Der Tone-Poti regelt die Klangfarbe eines (oder mehrerer) Tonabnehmers. Es handelt sich um einen einfachen Filter, der die Höhenanteile des Sounds stufenlos zurückfährt. Auch hier kann je nach Modell einer pro Tonabnehmer oder einer für alle Pickups verbaut worden sein.
Schlagbrett / Pickguard / Fingerrest
Das Schlagbrett schützt vor Kratzern im Lack, die durch Plektren und Anschlag hervorgerufen werden können. Bei der Stratocaster dient er zudem zur Befestigung der Pickups und als Abdeckung der Elektrik. Bei Les Paul Modellen ist das Pickguard auch als Fingerrest bekannt, auf dem Gitarristen ihren kleinen Finger als Bezugspunkt ablegen können.
Das aus Kunststoff oder Holz gefertigte Schlagbrett wird bei einer älteren Les Paul mit einer Schraube und einem Abstandshalter zum darunterliegenden Hohlraum am Korpus befestigt. Bei neueren Modellen wird es einfach aufgesteckt. Bei einigen Solid-Body-Gitarren liegen sie direkt auf dem Korpus auf.
Bei einer Stratocaster umschließt es die Tonabnehmer und deckt die Ausfräsungen für Pickups und Kabelkanäle ab. Für diese Gitarrenart können gleich ganze Sätze aus Pickguard, Pickups und Elektronik zum Nachrüsten gekauft werden.
Brücke / Bridge
Die Brücke ist neben dem Sattel der zweite Punkt, an dem die Saiten aufliegen. Sie überträgt die Saitenschwingungen auf den Korpus, wenn auch im Gegensatz zu (Semi-)Akustikgitarren relativ schwach.
Es gibt …
- feste Brücken (Fixed Bridge) und
- bewegliche Brücken (Tremolosystem).
Feste Brücken sind in akustischen, semiakustischen und vielen Solidbody Gitarren zu finden. Allen gemeinsam ist, dass die Spannung der Saite während des Spielens nicht verändert werden kann. Der Aufbau kann sehr einfach oder recht komplex sein.
Bei der Spezialform namens »String Through Body« werden die Saiten hinter der Brücke durch den Korpus geführt; die Saiten werden hier an der Rückseite der Gitarre eingefädelt. Auch ermöglicht sie eine bessere Übertragung und Rückkopplung der Schwingungen zwischen Saiten und Korpus, was für einen volleren Sound mit mehr Sustain sorgt.
Bei Les Paul Modellen kommt eine Kombination aus Tune-O-Matic Bridge sowie Stop-Tailpiece zum Einsatz. Bei dieser Brücke sind sechs Saitenreiter eingebaut, mit denen die Oktavreinheit eingestellt werden kann.
Steg / Tailpiece
Bei akustischen bzw. klassischen Gitarren wird die feste Brücke auch Steg genannt.
Tremolosystem / Vibrato
Ein Vibrato oder Tremolosystem kann die Spannung auf den Gitarrensaiten verändern. Dies geschieht durch Drücken oder Ziehen des Vibratohebels. Je nach verwendetem System kann ein Erschlaffen der Saiten erreicht werden.
Die Tonhöhenveränderungen werden durch eine bewegliche Brücke ermöglicht. Zunächst war das System für die Erzeugung von eher dezenten Tonhöhenschwingungen konzipiert, doch im Laufe der Zeit entwickelten Gitarristen viele variierende Techniken für bisher ungehörte Klänge.
Das sind die drei wichtigsten Arten von Tremolosystemen:
- Vintage Tremolo
- Floyd Rose
- Bigsby
Das Vintage Tremolo (auch Fender Tremolo) erlaubt drastische Verstimmungen, mit denen Du durch das Erschlaffen der Saiten (bis sie auf dem Hals aufliegen) stark »abstürzende« Klänge (»Divebomb«) erzeugen kannst. Die Brücke wird nur an einer Seite festgeschraubt, wodurch Du den Tremolohebel in Richtung Hals kippen kannst. Wenn der Hebel jedoch durch die entgegengesetzt wirkenden Federn wieder in die Ruhelage zurückkehrt, sind die Saiten leicht verstimmt – während der Performance kann es immer wieder nötig werden, nachzustimmen.
Das Floyd Rose (aka »Locking Tremolo«) ist eine Weiterentwicklung. Hier sorgen Saitenklemmen dafür, dass sich die Gitarre beim Betätigen des Hebels nicht verstimmt. Zum Stimmen der Gitarre können stattdessen die kleinen Feinstimmer an der Brücke genutzt werden. Die technischen Finessen dieses Systems werden mit einer ziemlich aufwändig zu bewerkstelligenden Neubespannung erkauft – während eines Konzertes wird es knifflig, wenn eine Saite reißt.
Beim Bigsby sind nur leichte Tonhöhenschwankungen um 1 bis 2 Halbtöne auf- und abwärts möglich. Vor allem in Jazz, Country und Rock wird das subtile Vibrato des Bigsby gerne genutzt. Eine nach der Brücke folgende Stahlwelle sorgt dafür, dass die Saiten heruntergedrückt werden, dann folgt eine weitere Welle, um die die Saiten gelegt werden.
Gurt-Pin
Bei allen E-Gitarren finden sich zwei Befestigungsknöpfe für deinen Gitarrengurt. Je nach Modell kann der obere Knopf auf der Rückseite zu finden sein.
Kabelbuchse
Die Kabelbuchse ist der Anschluss für das Kabel, das zum Gitarrenverstärker, Pedal oder sonstigen Geräten führt. Hier gehört ein unsymmetrisches Mono-Klinkenkabel mit 6,3 mm Durchmesser hinein.
Fazit
Mit Hilfe unseres Schaubilds von der Gitarre beschriftet und unseren umfangreichen Ausführungen zu den einzelnen Bauteilen einer E-Gitarre sollte dir nun auch klarer sein, was was ist an der Gitarre. Der E Gitarren Aufbau sollte dir nun ein besseres Verständnis für das Instrument bringen.
Hat dir unser Artikel mit dem Schaubild geholfen? Gibt es noch etwas zu ergänzen? Schreib uns in die Kommentare!