Peinlich, wenn das Playback streikt

Playback
Bitter, wenn das Band streikt und das Playback in die Hose geht

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 08. Januar 2018

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Playback im TV die Regel

Für Fans ist es ein prekäres Thema: das musikalische Idol bewegt lediglich die Lippen zur Aufnahme vom Band. Eine Welt bricht zusammen, wenn die Show dann auch noch auffliegt und ein peinlich berührtes Publikum zurückbleibt.

Gerade im TV-Sektor ist Playback mehr die Regel statt die Ausnahme. Der Zuschauer soll das zu hören bekommen, was er aus dem Radio oder von der CD gewohnt ist. Ganz abgesehen von finanziellen Aspekten, die in der Show-Welt selbstredend über allem stehen. Treten in einer Live-Show mehrere Künstler nacheinander auf, müssten im Vorfeld – theoretisch – alle ihren eigenen Soundcheck absolviert haben.

In der Praxis wäre das ein Unterfangen, das viel zu viel Zeit und damit Geld verschlingen würde. Es ist eben doch oft nur Show. Dabei ist es gerade die Authentizität eines Musikers, die den Fan berührt. Jedoch sind Backing-Track-Techniken spätestens seit den 80er-Jahren ein probates Mittel, auf das im Rock- wie auch Popgeschäft gerne zurückgegriffen wird. Gewisse Spuren und Songelemente im Studio exakt auf die Show zuzuschneiden, macht eine Live-Show einfach berechenbarer. Wie man es hingegen nicht machen sollte, zeigen die nun folgenden Clips.


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Justin Bieber

Menschliches Versagen. Anders kann man es nicht nennen. Kommen die körperlichen Bedürfnisse im unmöglichsten Moment, hilft halt nichts. Justin Bieber niest sich die In-Ears aus den Ohren und das Publikum freut sich über eine Ladung Bieber-Schleim. Kein Problem, das Band läuft ja noch.

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Mariah Carey

Die Diva schlechthin wird ihren Auftritt zum Jahreswechsel 2016/17 nicht lustig gefunden haben. Hier wollte so gar nichts klappen. Naja, solange die Emotionen gut rüber kommen – denkste. Hier zeigt sich, wie wichtig ein Soundckeck im Vorfeld gewesen wäre. Sichtbar deprimiert verlässt Mariah Carey schließlich die Bühne. Später sollen sogar noch Tränen geflossen sein.

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Ashlee Simpson

Tja, so kann es gehen, wenn nicht einmal klar zu sein scheint, welcher Song denn nun aus der Box kommen wird. Ashlee Simpson – ganz der Star – versucht es mit einer sympathischen Tanz-Impro herauszureißen. Die Irritationen lassen sich aber nur schwerlich überspielen.

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Iron Maiden

Beim ZDF Kultur muss der Auftritt perfekt sitzen – keine Frage, hier darf nichts schiefgehen. »Peter Illmanns Treff« hieß die Show, in der Musiker zum Playback so taten, als würden sie live performen. Die Programmchefs konnten ja nicht ahnen, was für eine Show Iron Maiden hier abliefern würden. Das die Band von Playback nicht viel hält, zeigen sie dem Publikum in aller Deutlichkeit.

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Kraftwerk

Wir begeben uns in den Amsterdamer Club Paradiso. Kraftwerk-Mitglied Falk Grieffenhagen kommt ins Bild. Ähnlich, wie es manch entlarvende Videos aus dem deutschen Bundestag zeigen, sieht man, wie er mit dem Finger durch einen Text scrollt. Surft er da im Ernst während eines Live-Gigs im Netz? Man muss den Elektro-Pionieren jedoch zu Gute halten, dass Grieffenhagen lediglich als Video-Operator fungiert. Der Rest, die Audio-Operatoren, scheinen durchaus bei der Sache zu sein.

Nun gut. Dass live nicht immer live bedeutet, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Auch wenn die Stimme vom Band kommt, bleibt doch immer noch ein kleiner Live-Charakter übrig. Solange wir in Tagen leben, in denen musikalische Totalausfälle à la Carmen Geiss Bühnen betreten und in ein Mikro krächzen, ist alles nur halb so tragisch.

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