The Beatles Künstlerportrait
Die Evergreens
Von Daniel Weber am 13. April 2019
The Beatles – Gründung und erster Plattenvertrag
Die Band The Beatles wurden 1960 von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best gegründet. 1961 konnten sie ihren Manager Brian Epstein von sich überzeugen und bekamen 1962 von George Martin ihren ersten Plattenvertrag. Nach ihrer Anfangszeit wurde Pete Best durch Ringo Starr ersetzt.
Die Wurzeln der englischen Band reichen bis Ende der 1950er Jahre, als der damals noch 16-jährige John Lennon diverse Bands gründete und mit diesen bei Schulfesten und privaten Feiern auftrat. Im Jahr 1957 spielte Lennon in der Band Quarrymen, in die er Paul McCartney aufnahm.
Etwa ein Jahr später traf Lennon auf George Harrison, der durch sein Gitarrenspiel glänzen konnte und postwendend in die Gruppe aufgenommen wurde.
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Namenswechsel der Beatles
Die Band benannte sich in „Johnny and the Moondogs“ um, der Name, unter dem sie bei einem Talentwettbewerb teilnahmen. Später wurde der Bandname in „The Silver Beetles“ geändert (in Anlehnung an einen Song von Buddy Holly namens „The Crickets“) und im Jahr 1960 wurde daraus „The Silver Beatles“.
Die neue Schreibweise des Bandnamens sollte eine Brücke schlagen zwischen dem eigentlichen Namen „Beetles“ (engl. für Käfer) und dem Musikstil „Beat“.
Schließlich verzichteten die Bandmitglieder im Jahr 1960 auf den silbrigen Zusatz und nannten sich fortan nur noch „The Beatles“.
Erste Erfolge der Beatles
Das erste Konzert unter dem neuen Namen fand in Hamburg am 17. August 1960 statt. Die Band spielte ab da täglich in einem Strip-Club namen „Indra“ an der Großen Freiheit gelegen. Sie wurden zum Geheimtipp.
Aus dieser Zeit stammt die Frisur des Pilzkopfes, der zum Markenzeichen der Band wurde. Ende November verließ die Band Deutschland, wobei ihr damaliger Bassist Stuart Sutcliffe bei seiner Freundin in Deutschland zurückblieb.
Zurück in England bekam die Band ihre zunehmende Popularität zu spüren und konnte zahlreiche Konzerte rund um Liverpool und in ganz England spielen.
Plattenvertrag
Ende Juni 1961 kam es zu einem Plattenvertrag zwischen John Lennon und einem Musikverleger, der kaum ein Jahr später auf Bitten von Brian Epstein (dann Manager der Gruppe) wieder aufgehoben wurde.
Unter Epsteins Management kam es auch zu Veränderungen im Image. So wurde die Lederkluft gegen anständige Anzüge getauscht und das Benehmen auf der Bühne sollte fortan angemessen sein.
Ein Vorspielen bei der Plattenfirma Decca im Januar 1962 führte zu einer Ablehnung, da das Label der Meinung war, Gitarrenmusik würde aus der Mode kommen.
Ein halbes Jahr später spielte die Band in den Abbey Road Studios vor, George Martin bot den Beatles einen Plattenvertrag an. Kurz darauf wurde der Schlagzeuger Pete Best durch Ringo Starr ersetzt.
The Beatles – der Durchburch
Am 5. Oktober 1962 brachten sie ihre erste Single »Love Me Do« heraus. Sie schaffte es auf Platz 17 in den UK. Die zweite Single der Beatles »Please Please Me« schaffte es auf den zweiten Platz, was der Band mehr Möglichkeiten für Auftritte außerhalb von Liverpool bescherte.
Die Beatles nahmen schließlich in den Abbey Road Studios ihre Debütplatte mit dem Namen »Please Please Me« auf. Sie schaffte es bis auf den ersten Platz der britischen Charts.
Die dritte Single »From Me To You« erschien im April 1963 und erreichte wenig später mit 650.000 verkauften Platten ebenfalls die Spitze der britischen Hitlisten. Gleichzeitig stellte sie den Beginn einer Siegesserie der Beatles dar: Bis zum Februar 1967 erreichten die Beatles mit allen ihren Singles Platz eins der britischen Charts. So wurde »She Loves You« mit 1,6 Millionen verkauften Platten die bis heute meistgekaufte Single aus Großbritannien.
Weltweite Erfolge
Der Hype um die Beatles war bereits im Herbst 1963 so vorangeschritten, dass die Band ihren Lebensmittelpunkt nach London verlegt hatten. Konzertsäle konnten sie nur noch mit Polizeischutz betreten und verlassen, da ihre Konzerte wegen der enormen Popularität bei den weiblichen Musikhörerinnen eher Massenveranstaltungen glichen.
Der Durchbruch in Großbritannen gelang mit dem Auftritt in einer TV-Sendung, die von 15 Millionen Menschen gesehen wurde.
Mit der Single »I Want To Hold Your Hand« kam schließlich auf der Durchbruch 1964 in den USA. Hier traten sie unter anderem in der Ed Sullivan Show auf, die von 73 Millionen Menschen gesehen wurde.
Beatlemania
Die Beatles hatten bereits für Furore gesorgt: Ihr Auftritt in der Val Parnell’s Sunday Night At The London Palladium gilt als der Beginn der so genannten »Beatlemania« – der euphorischen, fast hysterischen Verehrung der Fab Four. Ihren Höhepunkt erreichte sie im Jahr 1964 während der USA-Tournee. Sie flachte bis zum Ende der Band ab.
»Wir sind heute populärer als Jesus.« – John Lennon
Auch in den Verkaufszahlen zeigte sich die Beatlemania – zeitweilig waren 60% aller verkauften Singles von den Beatles. Im April 1964 gehörten die ersten fünf Plätze der Single-Charts den Beatles, sieben weitere Songs waren zu dieser Zeit in den Top 100.
In der Hochzeit der Beatlemania tourte die Band durch Großbritannien, Europa und den USA.
Beatles Filme
Die Popularität der Band verleitete sie dazu, sich im Filmgeschäft zu versuchen. Die Komödie »A Hard Day‘s Night« (auch: »Yeah Yeah Yeah«) wurde ein Kassenschlager im Jahr 1964. Die Single des zugehörigen Soundtracks trägt wurde zu einer Nummer-Eins und das Album enthält erstmalig nur Eigenkompositionen der Band.
Im Juli 1965 erschien eine zweite Komödie mit den Pilzköpfen namens »Hi-Hi-Hilfe!« (Original: »Help!«). Im Gegensatz zum ersten Film war diese in Farbe gedreht und bediente sich eines seichten Slapstick-Humors. Alle Titel des Soundtracks wurden von der Band selbst geschrieben.
Nach einer Welttournee brachten die Beatles »Help!« sowie »Yesterday«, den meistgecoverten Song der Popgeschichte, heraus. Paul McCartney schrieb das Lied am Frühstückstisch, ursprünglich unter dem Titel »Scrambled Eggs«.
Im September 1968 stürzen sich die Beatles in die Dreharbeiten zu ihrem dritten Film »Magical Mystery Tour«. Dies geschieht, nachdem ihr Manager und Freund Brian Epstein tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. In dem Film ohne Drehbuch übernimmt Paul McCartney größtenteils die Regie, er entwickelt sich zum ersten Beatles-Flop überhaupt.
Tournee und Hits
Eine weitere Europa-Tour später traten sie am 15. August 1965 im ausverkauften New Yorker Shea Stadium vor 55.600 Zuschauern auf. Allerdings hatte weder die Band noch das Publikum viel davon, denn die weiblichen Fans übertönten alles mit ihrem Gekreische.
Dieses Phänomen verfolgte die Beatles zeitlebens ihrer Karriere. 1966 beschlossen die Fab Four daher, nicht mehr auf Tour zu gehen. Ihr letztes Konzert gaben sie am 29. August 1966 im Candlestick Park von San Francisco.
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Der Anfang vom Ende der Beatles
Das Jahr 1966 markiert den Anfang vom Ende der Bandharmonie. Gründer John Lennon lernt in diesem Jahr die japanische Avantgarde-Künstlerin Yoko Ono kennen.
Die sehr enge Zweisamkeit des Paares wirkte sich schließlich kontraproduktiv auf die Zusammenarbeit mit den anderen Beatles aus. Seine Partnerin Yoko Ono besteht darauf, bei allen Studioaufnahmen anwesen zu sein. Das wird von den übrigen Bandmitgliedern als störend empfunden.
1968 begannen die Beatles mit den Aufnahmen zu ihrem neuem Album, das aufgrund der Fülle an Songmaterial als Doppel-LP erscheint. Das Album trägt den Namen »The Beatles«, ist allerdings weitaus besser als »The White Album« bekannt. Die meisten der darin veröffentlichten Lieder wurden auf einem Selbstfindungstrip in Indien geschrieben.
Beatles Trennung
Die Spannungen innerhalb der Band werden größer, was sich während der Dreharbeiten zur Musikdokumentation »Let It Be« (vormals: »Get Back«) zeigt. In dieser Dokumentation sollen die Beatles bei der Aufnahme und Produktion eines neuen Albums gezeigt werden.
John Lennon zeigt sich unbeteiligt und lässt seine Partnerin Yoko Ono in seinem Namen entscheiden. Paul McCartney sieht sich selbst in der Rolle des Produktionsleiter. Als Paul den Gitarristen George wegen seines Spiels vor laufender Kamera kritisiert, verlässt der Gitarrist das Studio. Die Dreharbeiten werden ausgesetzt.
Ein klärendes Gespräch zwischen den vier Bandmitgliedern sorgt schließlich dafür, dass die Dreharbeiten und die Produktion am neuen Album fortgesetzt werden.
Das letzte Album fasst Klassiker wie »Come Together«, »Here Comes the Sun« oder »Something«. Passenderweise heißt der letzte Song der LP »The End«. Danach trennten sich ihre Wege. John Lennon wurde im Jahre 1980 durch einen psychotischen Fan erschossen.
1994 trafen sich die übrig gebliebenen drei Bandmitglieder noch einmal, um vier von Johns unveröffentlichten Liedern, die von ihm selbst gesungen worden waren, aufzunehmen. »Free As A Bird« und »Real Love« wurden noch veröffentlicht, zwei weitere Aufnahmen konnten aufgrund der Unstimmigkeiten in der Band nicht weiter verfolgt werden.
6 Dinge, die du noch nicht über die Beatles wusstest
- »A Hard Day’s Night« ist das erste komplett von den Beatles geschriebene Album – alle dreizehn Tracks gehen auf das Konto von Lennon & McCartney
- Es gibt mehr als 3.000 eingespielte Versionen von Paul McCartneys »Yesterday«
- Angeblich roch es auf Beatles-Konzerten immer stark nach Urin – wegen all der aufgeregten Mädchen
- John Lennon war betrunken, als er Paul McCartney zum ersten Mal traf
- »Strawberry Fields« bezieht sich auf ein Haus der Heilsarmee in Woolton, Liverpool, in dessen Nähe John für einige Zeit gelebt hat
- Die Beatles wurden als einige der einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts betitelt