Sprich dich aus
Bist Du ein Markenfetischist?
Bist Du ein Markenfetischist?
Falls Du schon seit langer Zeit immer wieder auf Produkte einer Firma setzt, geschieht das sicher aus dem Grund, dass Du mit ihnen meist reibungslos und im Idealfall auch mit großem Vergnügen Musik machen, abmischen, mastern, […] kannst. Der Knackpunkt ist aber der: Bist Du überhaupt noch offen für andere Produkte und Software-Erzeugnisse?
Wenn Du das ohne großes Zögern verneinst, wäre die folgende Position sehr wohl berechtigt: »Ich erreiche genau das, was ich mir musikalisch vorstelle. Warum sollte ich mich nach anderen Werkzeugen umschauen?«. Bist Du an diesem Punkt angelangt oder hast Du genug zeitliche/nervliche Reserven und Neugierde, um Alternativen ausgiebig zu testen?
Wenn Markentreue zu Fanatismus wird
Einige wenige Marken der Audiobranche sind so hip, dass sich hinter ihnen eine große Anhängerschaft schart, die die Produkte dieses Herstellers blind vergöttert. Gerade im Bereich von Gitarre und Bass oder Synthesizer. Das allein wäre nicht schlimm, wenn nicht gleichzeitig die Erzeugnisse von Mitbewerbern bei jeder Gelegenheit niedergemacht würden, am besten garniert mit wüsten persönlichen Angriffen auf alle, die sich zuvor zu einem solchen Konkurrenzprodukt geäußert haben. Damit wären wir tatsächlich beim Fetischismus angelangt.
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Insbesondere YouTube und Foren rund um Homerecording und Musikproduktion sind typische Tummelplätze, aber delamar wird belebt durch Fans (das Wort stammt von »fanactics«). Es heißt ja »Don’t feed the trolls!«, aber das ist nicht immer ganz so einfach. Hast Du schon Erfahrungen mit solchen zornigen Zeitgenossen gemacht?
zu 'Sprich dich aus: Bist Du ein Markenfetischist?'
Conny 29. Apr 2014 11:37 Uhr
Ist nicht nur im Musikbereich so, trifft ja auch bei Smartphones, Fotografie, Autos ect. auch zu.
Denke diese "Engstirnigkeit" ist schwierig. Wenn man am Ende eines Prozesses zur Entscheidung kommt: das Markenprodukt hat die Vorteile gegenüber Produzent XYZ dann okay. Wer jedoch nicht vergleicht, und einfach aus bequemlichkeit und sonstigen Gründen bei einem Anbieter bleibt, dann haben die Marketingleute vermutlich alles richtig gemacht. ;-)
IrgendeinThomas 29. Apr 2014 12:33 Uhr
Beim Musikmachen gehe ich eigentlich weniger nach der Marke als nach Erfahrungsberichte und meinem persönlichen Eindruck - wenn eine Marke schon seit vielen Jahren ein hohes Renommee hat dann kommt das ja meist nicht von ungefähr, Neve, SSL,...-Konsolen zB stehen nicht umsonst in den bekanntesten Musikstudios der Welt, genauso wie zB gewisse Lexikon Geräte und TC 4000 bei Reverb ganz vorne dabei sind. (unterscheiden muss man hier generell zwischen Marken die viele Jahre von Profis aus Überzeugung verwendet werden und solche die nur von einem guten Marketing gehypt werden) Die Frage ist ob ich mir das immer leisten kann/will oder mit etwas weniger zufrieden gebe aber dafür um wesentlich weniger dafür ausgeben muß. Leider wird es nämlich auch meist von den Herstellern ausgenutzt indem man schon allein für den Namen einen gewissen Preisaufschlag zahlen muß. Das ist genauso bei Unterhaltungselektronik, Kleidung und vielen anderen Bereichen der Fall. Deswegen ist es auch immer wichtig nicht immer nur blind und dogmatisch nach gewissen Marken zu greifen sondern zum. Alternativen zu testen da man hier manchmal ein besseres Preis/Leistungsverhältnis bekommt.
P.Chris 29. Apr 2014 13:21 Uhr
Teils teils.
Teils bin ich jemand, der hinsichtlich seiner Mittel ganz genau seine musikalischen Ziele umsetzen kann und daher nicht (sofort) das Neueste vom Neuesten braucht, aber andererseits bin ich sehr neugierig und offen für so ziemlich alles und neuartiges.
Interessant finde ich z.B. immer neuartige Dinge, die einem den Kompositions&Produktionsprozess erleichtern und einen Zeitgewinn für mich bedeuten, so wie auch diverse Soundlibraries von mich für großem Interesse sind.
Ich würde es daher eher so beschreiben, das wenn ich nach etwas neuem suche, dann weiß ich so ziemlich genau, was ich haben möchte... da lasse ich mir aber alle Optionen offen und vergleiche sehr intensiv Produkte diverser Hersteller untereinander und suche nicht explizit bei nur einer Marke.
Sicherlich hat man auch seine Marken des Vertrauens, die man insbesondere auch aus Gewohnheit bzw. Vertrautheit als bewährte Referenz heranzieht, aber deswegen muss und sollte man nicht blindlings und fanatisch loyal sein, denn zumindest für mich ist alleine die Umsetzung meiner Ziele und was ein Produkt zu leisten im Stande ist, das ausschlaggebende Kriterium und nicht, von welchem Hersteller das Produkt der Begierde ist...wobei es hier allerdings auch (ganz wenige) Ausnahmen gibt, bei dem ich wegen persönlich ganz miserabler Erfahrungen einen Bogen um eine Marke mache, sobald ich das Logo etc. nur schon ersehe.
Im wesentlich interessiert es mich aber also nicht, welcher vielleicht bedeutender oder "hipper" Name auf einem Produkt draufsteht, sondern einzig, was drin steckt.
Mit "Hip" ist es ohnehin auch immer so eine Sache. Dann hat es auch ein Jeder und dann klingt man aber auch schnell wie jeder. Bestes Beispiel dafür aus jüngt vergangener Zeit ist der Autotune-Hype- und hier klang und klingt wirklich JEDER wie der ANDERE. Diese dadurch entstandene und stetig entstehende Farblosigkeit durch insbesondere "Hypes", ist doch m.M. nach auch einfach nur wortwörtlich grauenhaft- ein einziges grau in grau sozusagen ;-)
R.Fischer 29. Apr 2014 13:55 Uhr
Ich trage beim Musikmachen ausschließlich Maßanzüge von Kilgour, French & Stanbury und stehe währenddessen auf Buffalo Boots.
Lars 29. Apr 2014 21:29 Uhr
Mit Yamaha habe ich in Sachen E-Piano oder Keyboard immer gute Erfahrungen gemacht. Ohne böses Blut muss ich sagen, dass das bei Casio und häufig auch Alesis (Stichwort Midi) zum Beispiel nicht der Fall war. Was natürlich auch nur für diejenigen Instrumente gilt, die ich selbst benutzt habe. Auch wenn ich weiß, dass auch Casio und Alesis immer wieder neues und sicherlich auch anständiges Zeug auf den Markt werfen, werde ich heute bei Yamaha eigentlich immer hellhöriger als bei vergleichbaren Produkten der Konkurrenz. Warum auch nicht?
Franz – Hermann Schmidt 30. Apr 2014 08:08 Uhr
Hallo Guten Morgen
Einen Namen müssen die Geräte ja haben, um sie vermarkten zu können.
Zum Beispiel ist Lexicon überhaupt nicht mein Ding, und ich nehme da lieber TC.
Casio und Alesis würde ich mir nicht kaufen, bei ArrangerKeys.Roland, bei Workstations Yamaha.
Mikrofone Beyerdynamic
Ich glaube die Sachen die gut sind, haben sich etabliert auf dem Makt, und die Unterschiede sind da nicht mehr soooo gravierend.
Trotzdem nehme ich keine RME Soundkarte, weil die meisten so eine haben.
Deswegen bin ich aber und fühle mich nicht als Fetischist.
Würde sogar Behringer kaufen, wenn da nicht eingewisses Etwas davon abhalten würde.
LG Condor
Patrick 30. Apr 2014 08:18 Uhr
Ich bin ein Ohr-Fetischist ;)
Aber oft gilt leider wirklich "was nix kost, das ist auch nix" ... aber glücklicherweise gibt es Ausnahmen und immer wieder kleine Überraschungen.
Alex 28 30. Apr 2014 08:57 Uhr
Je nach dem.
Inzwischen hat sich eine Menge angesammelt die mir sehr gut gefällt. Da gibt es das ein oder andere Hallgerät, auch ein Federhall, die ich nicht missen möchte und nicht den großen L namen tragen. Im gegenteil auch andere haben hier sehr interessante gut klingende Hallräume.
Auch im Bereich der weiteren Effekte, Modulation, sieht es nicht anders aus. Natürlich muss man auch schauen, dass man nicht etwas schlecht klingendes kauft. Aber einfach nur auf die Werbeintensiven Hersteller zu achten, finde ich meiner Meinung nach nicht richtig und kann im Umkehrschluss mit unter den Geldbeutel ordendlich schonen.
Das selbe findet man oft auch im Pluginwahn vor. Viele Modulationseffekte die von Herstellern teuer als neu und absolut bestes bla, bla, bla, angepriesen werden, kann man mit Freewareeffekten, oder dn DAW eigenen meist problenlos nachbilden. Teilweise sogar noch besser, da man hier einen besseren Eingriff auf die Steuerelemente hat, wenn man das aus zwei, drei Plugins zusammensetzt.
Auf der andren Seite gibt es auch die ein oder andere Marke die einfach sehr lange gute Produkte auf den Markt bringen und denen man daher auch vertraut. Nicht umsonst erfreuen sie sich dann auch auf dem Gebrauchtmarkt großer Beliebtheit.
Ich denke das niemand gern Wackelige Potis, Kratzende Fader oder ähnlich unstabiles in den häden haben möchte. Und was zur Zeit alles so aus Fernost kommt, ist teilweise nun nicht wirklich, dass was man als gute Qualität bezeichnen kann.
In diesem sinne sollte man immer die Augen offen halten und auch außerhalb des gut gewohnten nachschauen, denn hier kann schnell einmal eine positive Überraschung drin sein.
Yo Mars 30. Apr 2014 10:16 Uhr
Adam, die box der ich vertrauen kann.
Patrick 27. Jan 2017 22:02 Uhr
Also bei Keyboards bin ich wirklich jemand, der ausschließlich einer Marke - nämlich Yamaha - vertraut. Ich weiß nicht, aber für mich klingen die Instrumente der anderen Marken-Keyboards immer zu stark nach Plastik oder zu metallen und blechern. Bei den Mikrofonen vertraue ich im dynamischen Bereich entweder meinem Shure Beta 58 oder meinem Sennheiser. Im Studiobereich vertraue ich ausschließlich auf AKG. Was die DAW angeht, so wird mich nix und niemand von Samplitude wegbringen, wobei ich sagen muss: beim Komponieren und Eintriggern von Musik über Midi-Keyboard gefällt mir Logic auch nicht schlecht, das hab ich erst vor kurzem für mich entdeckt. War am Anfang etwas zeitaufwändiger, aber mittlerweile geht's.