Selbstvermarktung deiner Musik – acht Tipps, um voran zu kommen
Von Alexander Schölzel am 20. November 2017
Tipps zur Selbstvermarktung
Wer weiß schon, wie viele potentielle Hits auf seiner Festplatte schlummern? Nein, mal im ernst: gesetzt dem Fall, eines deiner Stücke schafft es einmal in die Kategorie »fertig«, was passiert dann im Anschluss?
Natürlich gibt es in Zeiten von Social-Media eine ganze Bandbreite an Verbreitungswegen, aber zum wirklichen Schub kann man einem Song nur verhelfen, wenn man selbst weiß, wie man es anpackt. Meist beginnt im Anschluss an die Produktion erst die eigentliche Arbeit. Wie es Sabine Graichen schon sehr richtig formuliert hat: »Gute Musik verbreitet sich leider trotzdem nicht von allein.« Sich darauf zu verlassen, dass seine Musik in den Weiten des Netzes und auch außerhalb davon, entdeckt und für gut befunden wird, bringt oft nicht den gewünschten Erfolg.
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Nimm Kontakt zu Labels auf
Ein Label, das dir als Musiker den Rücken deckt und sich für deine Belange stark macht, kann schon mal die halbe Miete sein. Egal, ob Du dich bei kleineren Indie- oder großen Major-Labels besser aufgehoben fühlst: deine Musik in Form von Promo-CDs oder Files an diverse Labels raus zuschicken tut nicht weh, kostet dich nur einen geringen Aufwand und kann im besten Fall zu einem Vertragsabschluss führen. Bedenke auch hier, dass Du auch dein ganz eigenes Ding machen und ein eigenes Label auf die Beine stellen kannst.
Stelle deine Musik Verlegern vor
Musikverlage können vor allem dann helfen, wenn dir selbst die Kontakte fehlen, um deine Musik gewinnbringend zu vermarkten. Sabine Graichen denkt hier auch an die Verwertung in Spielfilmen oder Werbespots. Ein Werbespot, der landesweit ausgestrahlt wird, kann ein heftiges Sprungbrett für die Karriere sein. Als GEMA-Mitglied würdest Du bei jeder Ausstrahlung deinen Anteil in Form von Tantiemen erhalten.
Deine Musik im Radio? Wieso nicht!
Klar, dass man hier nicht zu groß denken darf. Aber es gibt viele Radiosender, die in speziellen Sendeformaten unbekannte Künstler promoten und ihnen eine Plattform bieten. Eine weitere Alternative stellen die unzähligen Radiosender im Web dar. Hier entscheiden meist die Betreiber selbst, welche Musik gespielt wird und dessen Reichweite sollte man anfangs nicht unterschätzen.
Promotion-Agenturen
Du wärst sicher nicht der erste, der seiner Bekanntheit mit einer kleinen Finanzspritze auf die Sprünge geholfen hat: wenn es die finanziellen Mittel zu lassen, kannst Du Promotionagenturen damit beauftragen, deine Musik an richtiger Stelle zu platzieren – das können Musikjournalisten, Blogger, Radio- oder TV-Sender sein. »Guerilla Music« wäre so eine Anlaufstelle, die mir bei diesem Thema spontan in den Sinn kommt.
Doch auch hier nennt Sabine Graichen sogleich die Risiken: eine echte Erfolgsgarantie wird dir wohl niemand bieten. Berechnet werden häufig pauschale Beträge, die im Vorfeld fällig werden. Was danach passiert, liegt nicht mehr in deiner Hand.
Spielen, spielen, spielen… – Geh’ auf Tournee
Klingt vielleicht im ersten Moment etwas unrealistisch, aber man muss auch nicht gleich in Mega-Dimensionen denken. Sorge entweder selbst oder mit Hilfe einer Bookingagentur dafür, dass Du oder deine Band für Konzerte und Veranstaltungen gebucht werden. Eine andere Richtung in die man denken kann: veranstaltete deine eigenen Konzerte. Auf diese Weise kannst Du gleichzeitig anderen kleinen Künstlern helfen, ihre Reichweite zu vergrößern und gehört zu werden.
YouTube und Co sind nicht zu unterschätzen
Ein solider Auftritt im Netz kann auch dabei helfen, ein Label von sich und seinen Qualitäten zu überzeugen. Regelmäßiger Output auf den einschlägigen Plattformen schadet nicht und hält sich vom zeitlichen Aufwand her völlig im Rahmen. Gewöhne dir an, deine musikalischen Aktivitäten Fotografisch oder auf Video festzuhalten und mit anderen zu teilen. Sabine Graichen denkt noch einen Schritt weiter und rät zu Live-Konzerten »direkt aus deinem Wohnzimmer«. Live-Videos über Facebook oder Periscope sei Dank.
Halte die Augen auch nach Contests auf
Wie wäre es, mit deiner Musik Preise zu gewinnen? Nicht nur für´s Selbstvertrauen und die daraus resultierende Motivation absolut lohnenswert. Durch Wettbewerbe erhältst Du wichtiges Feedback und kannst einschätzen, wie deine Musik im direkten Vergleich mit anderen abschneidet und wo es vielleicht noch Verbesserungspotential gibt. Als Preise locken unter anderem professionelle Song-Produktionen im Studio, aber mindestens erhältst Du wichtige Aufmerksamkeit.
Generiere Presse-Content
Mache durch Aktionen auf dich aufmerksam: hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Radio- oder Fernsehsender, Zeitungen und Musikblogs – überall arbeiten pfiffige Redakteure, die stets auf der Suche nach interessanten Geschichten sind. Doch auch hier gilt es sich in vornehmer Zurückhaltung zu üben.
Sabine Graichen beschreibt sogleich die Crux: »Allerdings sollte man lieber vorher kurz nachfragen, ob Interesse an ausführlichen Infos besteht, bevor man etwas zusendet. Denn Spam mag niemand und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ungefragte Pressemitteilungen von unbekannten Künstlern, zu denen man selbst keinen Bezug hat, echt nervig sein können.«