Musik bedeutet Entspannung für den Körper – oder?

Musik bedeutet Entspannung
Hände, Rücken, Schultern - Musik bedeutet Entspannung, doch kann auch in die Knochen gehen.

Alexander Schölzel Von Alexander Schölzel am 03. April 2017

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Hand, Hirn und Rücken

Zugegeben: Ich bin kein Instrumentalist, werde nicht von stundenlangem Üben »geplagt« und habe auch keinerlei existenzielle Anspannungen, wie beispielsweise ein Orchestermusiker. Ein Laptop samt Keyboard oder MIDI-Controller kann hingegen schon genügen, um einem echte körperliche Beschwerden einzuhandeln.

Es gibt einen medizinischen Ausdruck für dieses Leiden, das sicherlich viele Musikmacher oder Musikbegeisterte kennen. »Overuse« – die Überanstrengung der Muskeln. Betroffen sind meist Rücken, Schultern, Unterarme und Hände. Nicht selten leiden Hobbymusiker häufiger, da sie eher eine falsche bis miserable Haltung einnehmen, als professionell ausgebildete Musiker.

Neulich war es wieder soweit

Mein Rücken plagte mich – frag nicht nach Sonnenschein. Nachdem ich ein Stunde (oder waren es doch eher 3-5?) an Laptop, Controller und Klangerzeuger saß, wollte ich mal kurz verschnaufen und einen Schluck Wasser trinken – na gut, eigentlich wollte ich eine Dose kühles Bier ranholen. Als ich aufstand, mich in Bewegung setzte, merkte mein fast 30-jähriger Körper erst, dass ich die gesamte Zeit nicht nur mit einem Glöckner-von-Notre-Dam-Gedächtnisbuckel dagesessen hatte, sondern auch noch mit unnatürlich überkreuzten Füßen, die mit verkrampften Zehen ihr physisches Limit erreichten.


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Aber meine Session war noch nicht vorbei. Was sollte ich also tun? Und ich tat das einzige, herrlich un-eman(n)zipierte, was ich gut konnte: Die Dame des Hauses leiderfüllt und ein klein wenig weinerlich bitten, mir in eine gut gepolsterte Liegeposition zu verhelfen und alles notwendige Equipment gut erreichbar zu drapieren. Musikalisch hatte ich mal wieder brilliert (jedenfalls bin ich davon überzeugt ;-)), jedoch war das ergonomisch für den A****!

Terry Syrek im Video über Fokale Dystonie

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Beschwerden bei Musikern sind keine Seltenheit

Verlässliche Zahlen zu ähnlichen Beschwerden bei Profi- und Hobbymusikern gibt es nicht. Älteren Angaben einer Studie nach haben rund 80 Prozent der Musiker schon einmal gesundheitliche Beschwerden davontragen müssen. Bei professionellen Musikern kann es sogar bis hin zur Berufsunfähigkeit führen. Etwa ein Prozent aller Musiker leiden unter der sogenannten Fokalen Dystonie – umgangssprachlich auch Musikerkrampf genannt.

Die Folge können der Verlust der feinmotorischen Kontrolle sein. Oberstes Gebot bei eintretenden Beschwerden, ob nun Rücken, Feinmotorik oder aber auch das Gehör: Die körperlichen Belastungen rechtzeitig zurückschrauben. Im Zweifel solltest Du als Musiker und Instrumentalist überlegen, dein Übe-Verhalten sowie die Haltung deines Instruments zu verändern. Gönne dir und deinem Körper öfter einmal eine Pause.

Hast Du dich motorisch auch nicht unter Kontrolle beim Musizieren? Ergreifst Du entsprechende Gegenmaßnahmen, um deinem körperlichen Verschleiß Einhalt zu gebieten?

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