LEAP „Potions“
Song Deep Dive
Von Janine Mandler am 26. Januar 2025
Potions von LEAP – Zwischen Sehnsucht und Selbstzerstörung
„Potions“ ist ein Song von der englischen Indie Rock Band „LEAP“. Aus meiner Sicht hat die Band viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie hat. Viele ihrer Songs haben Chartpotenzial. Aber für diese Vorstellung habe ich mir einen Song rausgesucht, der etwas aus der Reihe tanzt.
Während die Songs der Band bei mir häufig im Hintergrund laufen, ist „Potions“ ein Lied, was ich mir immer ganz genau anhöre.
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Besonderheiten des Songs
Der Song hat einen leichten melancholischen Vibe, ohne stark traurig zu stimmen. Neben dem Schlagzeug ist im Song ein Klavier, ein Bass und eine Gitarre zu hören. Der Song lädt den Hörer dazu ein, etwas genauer auf den Text zu achten.
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„Potions“ folgt einer klassischen Indie Rock-Struktur mit klar definierten Strophen und Refrains, die durch eine Bridge ergänzt werden. Die Strophen sind melodisch zurückhaltend, wodurch der Refrain mit kraftvollen Gitarrenriffs und einem intensiveren Schlagzeugkonter hervorsticht.
Wenn ich den Song visualisieren müsste, würde ich mir eine trockene Wüstenlandschaft im Sonnenaufgang vorstellen. Wie Du gleich sehen wirst, ist dies gar nicht so weit vom Inhalt entfernt.
“Potions is a song I wrote about addiction and the different vices people take to escape their own disturbed thoughts. (…)“
Inhalt
Im Songtext von „Potions“ wird der Hörer persönlich angesprochen. An ihn werden tiefgehende Fragen gestellt und es wird auch von (vermeintlich) eigenen Erfahrungen gesprochen.
Starke erste Strophe
Der Text von „Potions“ beginnt mit einer starken ersten Strophe. Hier wird mit einer Reflexion über das Gefühl, sich in der Zukunft oder in unerreichbaren Träumen zu verlieren begonnen („Do you ever get lost looking too far beyond?“).
Es wird der Wunsch geäußert, diesen Kreislauf zu stoppen, obwohl das schwierig ist („Wanna turn it all off, its easier said than done“).
Es wird deutlich, dass jemand angesprochen wird, der das Gefühl hat im Leben nicht hinterherzukommen („When you talk in that pace you know I can´t play along“).
„Potions“ im Refrain
Im Refrain erzählt der Text über „Potions“. Diese könnten für Substanzen stehen, die eine Abhängigkeit verursachen. Genauso könnten sie aber auch für gesellschaftlichen Erwartungen stehen.
Diese „Tränke“ kontrollieren die Betroffenen und bringen sie aus dem Gleichgewicht („Out for the potions, they controlling us“).
Der wunde Punkt
Der Songtext spricht im Refrain etwas an, was wir uns alle ab und zu fragen: Ist es die Anstrengung wert? Der Text bringt mit der Zeile „Is it worth all the love you give?“ eine Verzweiflung über die Leidenschaft für Etwas zum Ausdruck. Hier wird die rhetorische Frage gestellt, ob all der Schmerz und die Opfer es wert sind, um nach Perfektion zu streben.
Das wird besonders in der nächsten Zeile deutlich, in der es heißt „Getting burnt for the perfect fit“.
Die metaphorische Wüste
Der Text kreiert für mich eine Art Wüstenlandschaft, in der nichts mehr zu holen ist. Mit Stellen wie „Drop in the ocean“, „When the river runs dry“ oder „I Spent six long days waiting on a golden rush“ wird das Warten auf Etwas – den Erfolg – deutlich gemacht.
Fazit
Der Songtext beschreibt eine Reise voller Herausforderungen, Täuschungen und Selbsterkenntnis. Es geht darum, wie Menschen von äußeren Einflüssen („potions“) gesteuert werden und ob es sich lohnt, für eine idealisierte Vorstellung von Liebe, Erfüllung oder Perfektion zu kämpfen.
Letztlich bleibt die Frage offen, ob der Weg, den die Person beschreitet, Erleichterung oder weiteren Schmerz bringt.