Chance vertan
11 Hits, die (erstmal) keiner wollte
Die Qual der Wahl: Unerkannte Hits
Ein Song ist komponiert, der Text geschrieben. Fehlt nur noch das passende Gesicht samt Stimme und der Erfolg lässt nicht mehr lange auf sich warten. Das Lieder häufig breiter gestreut angeboten werden, ist in der Welt der Musik nichts unübliches.
Etwas seltener kommt es vor, dass ein Auserwählter einen angebotenen Titel ablehnt und dieser daraufhin die Charts erklimmt. Zwar sprechen wir hier zumeist von ohnehin erfolgreichen Menschen. Finanziell zumindest dürften die hier genannten Künstler nicht all zu sehr gelitten haben. Es bleibt trotzdem ungemein ärgerlich! Hier kommen die meiner Meinung nach besonders bitteren Figuren des Ablehnens.
Passend dazu
- Musik Empfehlungen & Playlists
- Die nervigsten WM-Hits aller Zeiten: Na, schon in Stimmung?
- Musik mischen: Erste Schritte zum professionellen Musik mixen
- Songwriting: 4 todsichere Wege, ein Lied zu schreiben
- Umfrage: Was macht einen Hit aus?
Jennifer Lopez – Lets Get Loud
Wer nicht will, der hat schon: Gloria Estefan war als ursprüngliche Interpretin dieses Songs gedacht, lehnte jedoch ab. Gut für Jlo, die für »Lets Get Loud« zwei mal Gold und einmal Platin einheimsen konnte. Insgesamt verkaufte sich der Song 548.000 mal.
Britney Spears – Baby One More Time
Schade TLC, der Punkt ging deutlich an Britney Spears. Das Hit-Genie Max Martin schrieb die Zeilen samt Musik, die in den USA, Österreich, Deutschland, Schweiz und Großbritannien auf Platz eins schossen. Eigenen Angaben nach war Britney sofort klar, dass das ein Hit werden würde.
Nach einer ersten Session im Studio sagte sie: »Ich fühlte mich am ersten Tag im Studio nicht wohl, ich war einfach zu nervös. Also ging ich nach draußen und hatte Spaß. Am nächsten Tag war alles schon viel besser und ich fühlte mich wohl und dachte, jetzt nehme ich ‚Baby One More Time‘ auf.«
Aerosmith – I Don’t Want To Miss a Thing
Viele Jahre Bandgeschichte steckten bereits in den Knochen von Aerosmith, als dieser Song im Jahr 1998 letztlich zur erfolgreichsten Single forcierte. Nachdem Liv Tyler eine Rolle in Armageddon bekam, sollte ihr Vater – Sänger von Aerosmith – einen sentimentalen Song zum Film aufnehmen. Man tat sich schwer im Studio und holte sich Rat bei der Songwriterin Diane Warren, die »I Don’t Want To Miss a Thing« eigentlich für Celine Dion komponiert hatte. Schade, Celine Dion.
Whitney Huston – How Will I Know
»How Will I Know« erschien am 22. November 1985 und hielte sich 27 Wochen in den Charts – Nummer eins in den Vereinigten Staaten und Kanada. Erst der Titel »That’s What Friends Are For« konnte ihn von der Spitze verdrängen. Ob es Janet Jackson bereut haben wird, den Song ausgeschlagen zu haben?
Rihanna – We Found Love
Produziert von Calvin Harris, erfolgreich gemacht von Rihanna. Und das, obwohl eigentlich Nicole Scherzinger ins Studio geholt werden sollte. Dem »Notion Magazine« teilte sie mit: »Ich habe mir ‚We Found Love’ entgehen lassen. Ich hatte die Demo des Songs, war aber zu beschäftigt.«
Tja, des einen Leid, des anderen Freud. »We Found Love« wurde mit Auszeichnungen überschüttet und war in allen relevanten Märkten auf Platz eins vertreten. Knapp 8,2 Millionen mal ging der Track über den Tresen.
Ed Sheeran – Shape Of You
Man merkt langsam, dass es Künstler gibt, die die Qual der Wahl haben: Rihanna wäre Ed Sheerans erste Wahl für den Song gewesen. Im letzten Moment hatte ihn jedoch sein Label davon überzeugt, den Titel selbst aufzunehmen. Clevere Kerlchen, die da bei Atlantic Records arbeiten.
Charli XCX – Boom Clap
Ein Titel, der lange die Airplays vieler Radiostationen dominierte und eine starke Wiedererkennung besitzt. Eigentlich war Hilary Duff für »Boom Clap« bestimmt. Allerdings hatte sie nicht im geringsten Mitspracherecht. Ihr Management fand, dass das Stück nicht zu ihr passe.
Die Entscheidung viel hinterrücks. In einem Interview gab Duff später an, keine Ahnung gehabt zu haben, dass Charli XCX diesen Song ihrem Management anbot. Schlimmer noch: Hätte sie es gewusst, hätte sie ihn definitiv aufgenommen.
Justin Timberlake – Rock Your Body
»Rock Your Body« schlug mit seinem Up-Tempo-Disco-Groove mächtig ein. Eigentlich war der Track für Michael Jacksons zehntes Studioalbum »Invincible« geplant. Jackson verschmähte ihn. Hier bin ich mir gar nicht sicher, ob er dem Stück wirklich zu mehr Erfolg verholfen hätte, als Justin Timberlake.
Rihanna – Umbrella
In meinen Augen Rihannas absoluter Signature-Song. Undenkbar, wenn Britney Spears ihn gesungen hätte, oder? 2007 war »Umbrella« kaum mehr von den Chartspitzen wegzudenken. 2008 nahmen Rihanna und Jay-Z, der maßgeblich an der Komposition beteiligt war, einen Grammy entgegen. Wohlverdient.
Pussy Cat Dolls – Don’t Cha
Okay. Noch so ein Beispiel dafür, wie wichtig die richtige Besetzung für das Gelingen oder Misslingen eines potentiellen Hits ist. Man stelle sich nur einmal Paris Hilton in der Rolle der Dolls vor… Ende der Geschichte.
The Weather Girls – It’s Raining Men
Noch so ein Lied von dem ich denke, dass niemand anderes es hätte aufnehmen dürfen, als »The Weather Girls«. Das Stück, geschrieben von Paul Jabara und Paul Shaffer, hatte es anfangs echt schwer, Anklang zu finden: Diana Ross, Donna Summer, Cher und Barbara Streisand lehnten dankend ab. Doch »It’s Raining Men« fand schließlich mit Martha Wash und Izora Armstead seine Bestimmung.
Kennt Du mehr vertane Chancen?
Wen haben wir noch ausgelassen? Sicherlich kennst auch Du Künstler, die eine schmerzliche Erfahrung dieser Art gemacht haben. Tob‘ dich gerne in den Kommentaren aus!