FKA Twigs – Eusexua
Alben im Rampenlicht

Alben im Rampenlicht FKA Twigs Eusexua

Thorsten Sprengel Von Thorsten Sprengel am 24. Januar 2025

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Erstklassiger Elektropop

Es ist das Jahr 2012. FKA Twigs veröffentlicht ihre erste EP. Zu diesem Zeitpunkt ist wenig über die Engländerin bekannt. Als zwei Jahre später ihr Debütalbum – einfach LP1 betitelt – erscheint, ist die Musikwelt gleichermaßen verzückt und verstört.

Sind Albumcover und Musik doch betörend und abweisend zugleich. Über 10 Jahre später erscheint jetzt ein Album und ein Mixtape später FKA Twigs drittes reguläres Album Eusexua. Auch wenn der Albumtitel das Wort Sex enthält, sind sowohl das Albumcover als auch die Musik deutlich gemäßigter.

Das heißt aber nicht, dass sie langweiliger geworden ist. Die Musik hat sich nur mehr in Richtung Pop verschoben, ohne dabei zu glattgebügelt zu sein.


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Hin zu mehr Popappeal

Bereits der Opener „Eusexua“ deutet die Richtung an, in die das Album geht. Es vereint elektronische Beats mit einer poppigen Hook. Mit dem folgenden „Girl Feels Good“ gibt sich FKA Twigs ganz dem Pop hin. Dieser Song erinnert stark an eine Kylie Minogue in ihrer starken 90er Jahre Indie-Pop Phase.

Die nächsten Songs gehen en eingeschlagenen Popweg weiter. Mit „Room of Fools“ wird es dann aber wieder experimenteller. Die Beats ziehen im Tempo an und verleihen dem Song damit eine leichten EDM Touch.

Zurückgenommene Albummitte

Die Albummitte nimmt sich daraufhin deutlich zurück. Bei „Sticky“ stehen ein Klavier untermalt von langsamen Beats im Mittelpunkt. Über allem steht FKA Twigs mit einem sehr zerbrechlichem Gesang.

„Keep It, Hold It“ beginnt ebenfalls zurückgenommen. Der Fokus liegt zu Beginn des Songs auf dem zum Teil mehrstimmigen Gesang. Dieser Teil erinnert stark an Kate Bush. Ab der Hälfte des Songs setzen dann fette Beats ein – das erinnert wiederum an Björk.

Das darauffolgende „Childlike Things“ dürfte die Meinung spalten. Klingt es doch in weiten Teilen wie ein Kinderlied auf Steroiden. Bei mir erzeugt das aber gute Laute und auch die asiatischen Einflüsse stehen dem abwechslungsreichen Song gut zu Gesicht.

Mit „Striptease“ wird es danach wieder moderner. Dieser Song ist sehr experimentell. Moderne Beats wechseln sich mit Drum and Bass ab. Zum Ende unterlegt ein Aufschrei von FKA Twigs den Song. Dieser Seelenstriptease ist wahrlich gelungen.

„24hr Dog“ läutet dann das Finale ein, das mit „Wanderlust“ nochmal ein richtiges Highlight findet. Es ist die berührende Ballade zum Schluss im Stil von FKA Twigs.

Startet der Song als richtige Gänsehautballade, kann sie es nicht lassen, mit einem schnelleren Rhythmus zu enden. So entgeht der Song Wanderlust sehr gut der Überzuckerung.

Kann Eusexua überzeugen?

Eusexua ist auf jeden Fall das poppigste Album von FKA Twigs. Dabei schafft sie es aber zu jeder Zeit sich nicht in Belanglosigkeit zu verlieren.

Die Songs sind sehr abwechslungsreich und zum Teil auch ähnlich experimentell wie ihre bisherige Musik. Mir gefällt der Schritt in Richtung Pop sehr gut, da man eine Entwicklung in der Musik erkennen kann.

Pro

  • Ausgewogene Mischung aus Pop und Experimenten
  • Album fließt vom ersten bis zum letzten Song
  • Musik hat sich entwickelt, aber trotzdem noch eine eigene Note

Contra

  • An manchen Stellen etwas viel Autotune
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