7 Bands, die sich wegen einer Frau getrennt haben
Von Philipp Mahler am 01. April 2017
Die Frauen sind immer schuld
Spielt wirklich immer eine Frau eine Rolle, wenn sich eine tolle Band auflöst? Nun ja, in der Geschichte der Rockmusik gibt es da tatsächlich einige Beispiele. Ob aber tatsächlich immer eine Dame der Auslöser zur Trennung war? Hier sind sieben Bands, die sich getrennt haben und bei deren Ende eine Frau zumindest ihre Finger im Spiel hatte.
Aktuelle Trennung: One Direction
Erst vor wenigen Wochen gab es Teenager-Tränen auf der ganzen Welt. Zayn Malik kündigte an, mit sofortiger Wirkung die Casting-Gruppe One Direction zu verlassen. Wie es nun mit der Band weitergehen soll, ist unklar – in den Medien wird über das Ende nach dem nächsten Album spekuliert.
Allerdings war das Timing von Zayns Ausstieg kein Zufall. Nur wenige Tage vor der Schock-Nachricht war der Sänger, eigentlich mit Perrie Edwards von Little Mix verlobt, in inniger Umarmung mit einem blonden Model ertappt worden. Perrie stellte ihn angeblich vor die Wahl: Weiter das Rockstar-Leben mit One Direction oder sie. Zayn entschied sich bekanntlich für seine Verlobte, nun ist diese Zielscheibe zahlreicher Hass-Tiraden von Teenagern.
PASSEND DAZU
- Artists, Rapper & Sänger
- Lichttechnik
- Warum mich deine Musik einen Scheiß interessiert (und alle anderen auch)
- Musikbusiness: Warum sollte sich jemand für dich interessieren?
- Musikmarketing: 100 neue Fans für 20 Euro
Weshalb die Beatles Geschichte sind
Ein Klassiker: Die Beatles und Yoko Ono. Bereits bei der Trennung der Beatles nach dem Ausstieg von John Lennon wurden Gerüchte laut, John habe unter dem Einfluss seiner Frau Yoko Ono gestanden. Tatsächlich hatte Johns Affäre mit Yoko, während er noch mit seiner ersten Ehefrau Cynthia verheiratet war, für Spannungen in der Band gesorgt. Allerdings gab es zum Zeitpunkt der Trennung auch künstlerische Differenzen in der Band und Yoko Ono war mit Sicherheit nicht der alleinige Grund für ihr Ende.
Das Ende der Sex Pistols
Das Ende der Sex Pistols entsprach ganz dem Motto: Sex, Drugs and Rock’n’Roll. Logisch, dass dabei gleich mehrere Frauen eine Rolle spielten. Allerdings hatte keine von ihnen eine Beziehung zu einem Bandmitglied.
Anfang Januar 1978 tourte die Band durch die USA, wobei Sid Vicious zu diesem Zeitpunkt bereits schwer heroinabhängig war. So kam, was Kommen musste: Es gab zahlreiche Exzesse. Unter anderem simulierte Sid Vicious auf der Bühne mit einer jungen Frau Oralverkehr – sein Kommentar: „Diese Art von Frauen mag ich“. Außerdem verprügelte er eine Fotografin und spuckte einer Frau, die während eines Auftritts die Bühne gestürmt hat und ihn ins Gesicht geschlagen hat, Blut ins Gesicht.
Die anderen Bandmitglieder waren von seinen Eskapaden entsetzt. Nach dieser Tour traten die Sex Pistols nie mehr im originalen Line-Up auf. Während also Drogen wohl der Hauptgrund für das Ende der Band waren, hatten doch gleich mehrere Frauen dabei ihre Hände im Spiel.
Was Courtney Love mit dem Ende von Nirvana zu tun hat
Offiziell hat sich die Grunge Band Nirvana nie getrennt, aber nach dem Selbstmord von Frontmann Kurt Cobain war das Ende der Band natürlich besiegelt. Und schon kurze Zeit nach dieser tragischen Tat, unter Drogeneinfluss verübt, machten viele Fans genau eine Schuldige aus: Kurts Ehefrau Courtney Love.
Sie soll ihn nur wegen seines Geldes geheiratet haben, einen Keil zwischen Kurt und seine Bandkollegen getrieben und ihn schließlich immer tiefer in einen Strudel aus Drogen und Depressionen gesogen haben. Aber war sie wirklich Schuld daran? Da gibt es so einige Zweifel. Als sich die beiden kennenlernten, waren Nirvana noch weit vom Höhepunkt ihrer Karriere entfernt. Während Courtney bereits ein gutes Auskommen als Frontfrau von Hole hatte. Auch depressiv und drogensüchtig war Kurt lange, bevor er seine Frau kennenlernte. Als Courtney dann mit der gemeinsamen Tochter Frances Bean schwanger war, bemühte sich Kurt sogar ernsthaft, von den harten Drogen wegzukommen. Dementsprechend ist es wohl etwas unfair, Courtney Love die Schuld für das Ende von Nirvana zu geben.
Modern Talking: Die Trennung als Film
Nicht nur amerikanische und britische Bands trennen sich wegen Frauen, auch Deutschland hat sein eigenes Beispiel: Modern Talking verbrachten einen großen Teil ihrer Karriere in den 80er Jahren nämlich zu dritt: Dieter Bohlen, Thomas Anders und dessen Freundin und spätere Frau Nora.
Letztere allerdings war krankhaft eifersüchtig auf die weibliche Aufmerksamkeit, die Thomas auf der Bühne zuteil wurde. Sie bestand darauf, die Band auf Tour zu begleiten, spielte in einem Musikvideo mit, damit Thomas nicht mit einer anderen Frau allein in einem Auto gefilmt würde und verhinderte einmal sogar Minuten vor einer Aufzeichnung einen Auftritt von Modern Talking in einer französischen TV-Show. Dieses etwas übertriebene Engagement führte natürlich zu Streit zwischen Dieter und Thomas und schließlich zur Trennung. Erst nach der Scheidung von Thomas und Nora war ein Comeback von Modern Talking möglich. In der Zeichentrick-Satire Dieter wird Noras Rolle beim Ende der Band ordentlich auf die Schippe genommen.
Das bandinterne Liebesdrama: Sonic Youth
Eine ganz heiße Kiste sind Liebesbeziehungen zwischen einzelnen Bandmitgliedern. Endet die Beziehung, ist das Ende der Band besiegelt. So geschehen bei den Rock’n’Rollern von Sonic Youth. Bassistin Kim Gordon und Frontmann Thurston Moore waren ab Bandgründung 1981 ein Paar und heirateten 1984. 2011 gab das Paar seine Trennung bekannt, Kim Gorden stieg bei Sonic Youth aus – während Moore beteuerte, mit der Band weitermachen zu wollen, was aber nie passierte. Ihre Sicht der Dinge schilderte Gordon 2015 in ihrer Autobiographie Girl in a Band.
Weibliche Emotionen: The Mamas and the Papas
Allerdings muss nicht immer Liebe der Grund sein, warum eine Frau das Ende einer Band einläutet. Im Fall der Flower Power-Truppe The Mamas and the Papas waren es einfach nur verletzte weibliche Emotionen. Gerüchten zufolge wusste jeder in der Band, dass Mama Cass Elliot zutiefst für Mick Jagger, den Frontmann der Rolling Stones, schwärmte.
Trotzdem beleidigte und blamierte sie ihr Bandkollege John Philips auf einer Party im Oktober 1967 direkt vor ihrem Schwarm. Mama Cass war untröstlich und warf noch am selben Abend hin, musste aber wegen vertraglicher Verpflichtungen noch an einem letzten Album, das 1968 herauskam, mitarbeiten. Ihrem Kollegen hat sie nie verziehen – was Mick Jagger zu der Angelegenheit sagte, ist leider nicht bekannt.
Noch mehr zum Schmunzeln? Dann lies weiter in unserer Rubrik Fun »
Nur wegen den Frauen? Unser Fazit
Es ist also erwiesen, dass in zahlreichen Fällen Frauen tatsächlich eine gewichtige Rolle bei der Trennung einiger der besten Bands aller Zeiten gespielt haben. Allerdings gab es oft auch aus anderen Gründen schon bandinterne Reibereien. Frauen sind mit Sicherheit nicht Schuld an jeder Bandtrennung. Mir kommt es so vor, als wären die betreffenden Frauen eher ein willkommener Sündenbock für die Fans gewesen. An irgendeinem muss man den Ärger über die Trennung der Lieblingsband schließlich rauslassen. ;-)