Dithering Audio & Dither FAQ
Alles was Du über Dithering wissen musst
Von Carlos San Segundo am 10. März 2017
FAQ: Alles, was Du über das »Dithern« wissen musst
Die zum Thema mit am häufigsten gestellte Frage lautet: »Brauche ich den Dither überhaupt? Und wenn ja, wozu überhaupt?«. Selbst Experten sind sich über die Lösung dieser Frage uneinig. Und bei Einsteigern erzeugt das Unwissen über den technologischen Hintergrund des Dither seitenlange Threads in einschlägigen Foren. Dithering ist übrigens hauptsächlich Bestandteil des Masterings.
Mit diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und helfen dir bei deiner Entscheidung. Wenn dich einfach nur interessiert, wie Du die Technik richtig verwendest, dann kannst Du den theoretischen Teil einfach überspringen und unten weiterlesen.
Was ist Dithering?
Beim Wandeln von Schallereignissen in die digitale Domäne entstehen so genannte Quantisierungsfehler. Diese kannst Du dir in etwa wie ein leises Rauschen vorstellen, das bei lauten Audiosignalen eigentlich kaum wahrnehmbar ist. Bei einem leisen Audiosignal hingegen werden allerdings nicht alle zur Verfügung stehenden (Quantisierungs-) Stufen der gewählten Bittiefe genutzt und der Abstand zwischen Nutzsignal und Quantisierungsrauschen ist deutlicher zu hören.
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Anders gesprochen: Bei leisen Stellen werden weniger Bits genutzt, um die Wellenform darzustellen und das führt zu hörbaren Artefakten und Verzerrungen – die Quantisierungsfehler. Besonders problematisch wird diese Tatsache bei der Verringerung der Bitrate (beispielsweise von 24-bit auf 16-bit), also einer künstlichen Reduzierung der vorhandenen Bits.
Dithering einsetzen
Und genau hier greift das Dithering. Audio wird hierbei mit einer speziellen Form von Rauschen versetzt, so dass die vormals hörbaren Artefakte verdeckt werden. Wenn Du das ausprobierst, solltest Du insbesondere auf das Ausklingen von Hallfahnen und andere leisen Stellen in deiner Musik hören.
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Dithering Audio in der Praxis – Wie Du den Dither richtig einsetzt
Wie weiter oben versprochen, kommen hier die Praxistipps, mit denen Du dich auf der sicheren Seite bewegen kannst – selbst wenn dich die Theorie hinter Dither nicht weiter interessiert.
1. Dithering Audio nur bei Reduzierung der Bittiefe
Wenn Du deinen Song am Ende der Produktion aus einem 24-bit Projekt in eine WAV-Datei mit 16-bit exportierst, solltest Du einen Dither verwenden. Das gilt für jede Reduktion der Bittiefe.
2. Nur einmal verwenden
Wichtig ist, das vorhandene Projekt nur ein einziges Mal mit dem Dither-Rauschen zu versetzen. Bei einer Bearbeitung mit verschiedenen Programmen oder dem Austauschen von Projektdateien mit befreundeten Musikern ist schnell passiert, dass ein Audiosignal zwei- oder mehrfach bearbeitet wird.
3. Letzter Arbeitsschritt
Erst wenn alle Audiobearbeitungen getätigt sind, kommt das Dithering. Audio wird dann direkt danach gebrannt: Mixing, Limiting, Dithering, Brennen.
Mit diesen drei Grundregeln bist Du auf der sicheren Seite beim Dithering. Dither sollte erst beim letzten Arbeitsschritte genutzt werden, nur einmalig in der gesamten Kette und dann auch als letzter Arbeitsschritt vor dem Brennen der CD.
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