Audio Export
Welches Format ist das beste?

FAQ: Audio Export – Welches Format ist das richtige?
FAQ: Audio Export – Welches Format ist das richtige?

Felix Baarß Von Felix Baarß

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Formen der Komprimierung

Zuerst muss zwischen unkomprimierten und komprimierten Audiodateien unterschieden werden. Komprimierte Audiodateien verbrauchen weniger Speicherplatz – nur so war die iPod-Revolution möglich und man konnte dank MP3 quasi ein ganzes CD-Regal in die Hosentasche stopfen. Es folgt eine wichtige Unterscheidung:

  • Verlustfreie Kompression: Klangqualität bleibt erhalten
  • Verlustbehaftete Kompression: Klangqualität ist geringer als beim Original

Verlustfreie Kompression kann trotz der Tatsache, dass der Klang exakt gleich bleibt, sehr viel Speicherplatz sparen – perfekt für die Archivierung. Die Qualität der Dateigrößenreduktion variiert je nach klanglicher Beschaffenheit des Originalmaterials sowie der Kompressionssoftware bzw. deren Einstellungen; ein typischer Wert ist die Halbierung des Speicherbedarfs, wenn das Quellmaterial in der Qualitätsstufe einer Audio-CD vorliegt.

Mittlerweile ist die Technik so weit, dass die Klangqualität bei verlustbehafteter Kompression nicht in dem Maße verringert wird, wie man es vermuten mag.

Beispielsweise hören einige Menschen selbst auf guten Lautsprechern oder Kopfhörern keinen Unterschied zwischen einem Song von einer CD und dessen MP3-Version in der üblichen Qualität. Mit Letzterer ist ein Speicherverbrauch von 128 kB/s (Kilobit für eine Sekunde Musik) gemeint – das ist rund elfmal so wenig Speicherbedarf wie bei der CD (1.411 kB/s) und dennoch ist der Unterschied wie erwähnt oft nicht immer offensichtlich!

 


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Die bestmögliche Kompatibilität beim Audio Export

Abgesehen von der Vermeidung des Exports in ein unnötig stark verlustbehaftetes Format ist die Kompatibilität das wichtigste Kriterium. Schließlich sollte die Datei von dir und/oder von anderen Personen auch auf Drittgeräten (und ggf. mit anderer Software) genutzt werden können. Mit den folgenden Empfehlungen bist Du praktisch immer auf der sicheren Seite:

  • Unkomprimiert: WAVE – audiodatei.wav
  • Komprimiert (verlustbehaftet): MP3 – audiodatei.mp3
  • Komprimiert (verlustfrei): FLAC – audiodatei.flac

Die empfohlenen Formate können auf praktisch allen Computern, Smartphones und Tablets abgespielt werden – wenn nicht schon von Haus aus, dann spätestens über zahlreiche kostenlos erhältliche Programme bzw. Apps. Einige MP3-Player kommen etwa auch mit FLAC-Dateien klar, sofern Du das alternative Betriebssystem Rockbox darauf installierst.

Wenn im Zweifel, dann WAVE!

Auf der Grundlage einer Wave-Datei kann die Umwandlung in alle anderen Formate geschehen, ob verlustbehaftet oder verlustfrei. Auch dafür gibt es gute kostenlose Software für alle Betriebssysteme.

Sollen deine Aufnahmen, fremde Samples und sonstiges Audiomaterial weiterbearbeitet werden, zum Beispiel von einem Produzenten oder Mastering-Engineer? Dann sollte deine Wahl definitiv auf WAVE fallen. Nur wenn der Speicherplatz auf dem Datenträger, der Umfang des Cloud-Speichers oder dergleichen nicht ausreicht, solltest Du die Dateien in FLAC umwandeln.

 

Was sind Audioformate & welche gibt es?

Welches verlustbehaftete Audio-Format ist das beste?

Ist MP3 die beste Wahl, wenn es um die Klangqualität verlustbehafteter Formate geht? Eine allgemeingültige Rangfolge ist nicht möglich – manche Formate sind bei Klangmaterial X besser, manche bei Klangmaterial Y. Zudem tun sich bei bestimmten Qualitätsstufen (siehe unten) mal das eine, mal das andere Format eher als Sieger hervor.

Dennoch scheint sich in den letzten Jahren ein knapper Gewinner abzuzeichnen, mindestens in den Qualitätsstufen, die üblicherweise verwendet werden – die Rede ist von Opus. Es bleibt abzuwarten, wie MP3, aber auch Ogg Vorbis und AAC weiterentwickelt werden.

Die Ergebnisse dieser Vergleichsstudie » sind sehr aufschlussreich.

Alles deutet darauf hin, dass die Unterschiede zunehmend kleiner werden. Sie sind schon jetzt oft marginal, stattdessen ist die größtmögliche Kompatibilität mit Abspiel- und Bearbeitungsgeräten von höherem Interesse – und da macht es sich MP3 nach wie vor mit großem Abstand auf dem ersten Platz bequem.

 

In welcher Qualitätsstufe sollte ich Audiodateien exportieren?

Für WAVE gilt in der Regel, dass die bewährte CD-Qualität (16 Bit und 44,1 kHz) ausreicht, um auch halbwegs verwöhnte Ohren zufriedenzustellen. Wenn die Musikstücke auf eine fw-normale Audio-CD gebrannt werden sollen, ist es ohnehin das einzig richtige Format.

Achte darauf, dass die verwendeten Samples und/oder die Aufnahmen, die Du für das Musikstück gemacht hast, mindestens in dieser Qualitätsstufe vorliegen. Ist das nicht der Fall, bringt der Export mit höherer Bit- und kHz-Zahl keine Vorteile.

Im umgekehrten Fall – z.B. Sample-Material in 24 Bit, aber Export in 16 Bit – solltest Du auf das sogenannte Dithering zurückgreifen:

Alles über Dithering »

Bei MP3 und anderen verlustbehafteten Formaten sollte eine Bitrate von 160 kB/s gewählt werden. Spätestens bei 192 kB/s ist – wenn überhaupt – nur ein winziger Qualitätsunterschied zum Quellmaterial hörbar. Wähle für die effektivste Nutzung der eingestellten Bitrate das Verfahren VBR (»variable bit rate«), wenn möglich. Für die höchstmögliche Kompatibilität – zugegeben mit uralten Geräten und Programmen – dient das Verfahren CBR (»constant bit rate«).

Bei FLAC gibt es keine unterschiedlichen Qualitätsstufen, lediglich die Stärke der Komprimierung kann in einem gewissen Umfang justiert werden. Wählst Du hier eine höhere Stufe, dauert die Umwandlung des Quellmaterials länger.

 

… Und jetzt zu Dir

Welches Format verwendest Du wofür? Und welches Programm zur Konvertierung nutzt Du? (Übrigens, ein heißer Tipp für Windows ist das kostenlose LameXP) Wir freuen uns über dein Feedback!

 

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