PA anschließen Workshop
So geht´s
Von Alexander Cevolani am 28. September 2023
PA anschließen: So geht´s richtig
Der Name “Public Adress” sagt es bereits: eine PA sollte stets so aufgestellt und eingerichtet werden, dass sie das anwesende Publikum akustisch bestmöglich erreicht. Um dies zu gewährleisten, gibt es verschiedene Faktoren, die Du berücksichtigen solltest.
Ganz egal, ob es sich um einen Kneipen-Gig, eine Party mit DJ, eine Podiumsdiskussion oder ein Rock-Konzert in einer großen Halle handelt – das PA anschließen sollte immer richtig durchgeführt werden.
Faustregeln zum PA anschließen
Lediglich die Anzahl, Leistung und Typen der eingesetzten Lautsprecher werden variieren. So benötigst Du für eine Sprachbeschallung – im Gegensatz zur EDM-Party – keine ausgeprägte Subwoofer-Unterstützung, musst jedoch dafür sorgen, dass auch in der hintersten Reihe jedes Wort klar verständlich ankommt.
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Ganz andere Anforderungen stellen Konzerte oder Open-Air-Festivals mit mehreren tausend Besuchern. Hier sorgen leistungsstarke Line Arrays und eventuell auch Delay-Lines für die gezielte Schallabdeckung des weitläufigen Publikumsbereichs.
Das klassische PA-System anschließen
Doch der Reihe nach: Die Grundform einer Live-Beschallung stellt die Stereo-Main-PA aus Subwoofern und Fullrange-Lautsprechern dar. Abgesehen von den Line Arrays und deren spezieller Abstrahl-Technologie dominieren im Amateur- und Semipro-Bereich direkt abstrahlende PA-Systeme, in der Regel als Kombination aus 10-, 12- bzw. 15-Zoll-Fullrange-Lautsprechern und 15- bzw. 18-Zoll-Subwoofern.
Wie Du übrigens die unterschiedlichen Leistungs-, Pegel- und Frequenzangaben von Lautsprechern interpretierst, erfährst Du im PA-System-Ratgeber.
Gängig bei kleinen Events: 2×12″-Topteile plus 15″-Subwoofer
Nehmen wir an, Du hast ein aktives PA-Set aus jeweils zwei 12-Zoll-Topteilen sowie zwei 15-Zoll-Subwoofern zur Verfügung – eine gängige Kombination für Band-Gigs in kleineren Veranstaltungsorten.
Im Folgenden erfährst Du, wie Du deine PA richtig aufstellst, ausrichtest, verkabelst und einstellst – auch mit Hilfe von DSP-Funktionen, wie sie mittlerweile bei den meisten PA-Systemen integriert sind.
Beispiel-Setup für den Workshop
Für unser Beispiel-Setup zum PA-Anlage anschließen verwenden wir eine Yamaha-PA aus DBR12-Topteil und DXS15-Subwoofer, da diese über eine exemplarische Ausstattung inklusive DSP-Funktionen verfügt. Und so sieht unser klassisch “gestacktes” Setup aus:
Da es sich um eine aktive PA mit integrierter Endstufe handelt, kannst Du die Summe aus den Main-Outs des FOH-Mischpults direkt auf die PA geben und brauchst keine Frequenzweiche zur Auftrennung der Signale für Topteile und Subwoofer zwischenzuschalten.
Generell gilt: ohne vorherige Frequenzweiche gibst du das Ausgangssignal des Mischpults zuerst auf die Subwoofer und über dessen Outputs bzw. Thru-Ausgänge weiter auf die Topteile.
Die Frequenzaufteilung stellst Du an den Lautsprechern ein: bei unserer Yamaha-PA mittels Low-Pass-Filter am Subwoofer sowie mittels High-Pass-Filter an den Topteilen. So stellst Du sicher, dass die jeweiligen Lautsprechertypen nur diejenigen Frequenzbereiche verstärken und ausgeben, für die sie ausgelegt sind.
Lies auch: PA-Anlage Aufbau
Bei PA-Lautsprechern können dir übrigens mehrere Input- bzw. Output-Buchsentypen begegnen. Während aktive Systeme über XLR/Klinke-Kombibuchsen bzw. reine XLR-Verbindungen verfügen, werden passive Lautsprecher in der Regel über Speakon-Kabel mit Signalen versorgt. Bei letzteren liegt der Grund in der externen Endstufe, die meistens über Speakon-Ausgänge verfügt.
Da die XLR/Klinke-Kombibuchsen von aktiven Lautsprechern symmetrisch ausgelegt sind, solltest Du bei der Verwendung von Klinkenkabeln auf symmetrische Vertreter Wert legen, um unnötige Signalstörungen zu vermeiden.
Dazu passend: PA Tuning»
PA anschließen, aufbauen & ausrichten
Bevor Du Dir Gedanken über die perfekte Ausrichtung deiner PA sowie eine ideale Schallabdeckung im Saal machst, musst Du für Sicherheit sorgen! PA-Lautsprecher sind schwer und brauchen einen sicheren Stand.
Sorge immer für einen sicheren Stand!
Wenn Du “geflogene” (also an Traversen hängende) Lautsprecher einsetzt, gilt es umso mehr, für die Sicherheit aller Beteiligten zu sorgen. Ganz gleich, ob Du deine PA auf dem Bühnenpodest oder davor platzierst: Sorge für einen sicheren, ebenen und rutschfesten Stand beim PA-Anlage anschließen!
Gerade bei kleineren Veranstaltungen ohne abgegrenzte Publikumsbereiche kommen Zuschauer der PA-Anlage häufig sehr nahe. Damit diese im Getümmel nicht zum Kippen gebracht wird, kann die zusätzliche Sicherung mittels Spanngurten sinnvoll sein.
Erst jetzt solltest Du Dich der optimalen Ausrichtung der PA-Anlage widmen. Hier gibt es vier wesentliche Faktoren: die Platzierung im Saal, die räumliche Abstimmung des Stereopaars, die Ausrichtung der Lautsprecherboxen untereinander sowie nicht zuletzt deine Ohren.
Generell gilt: Verlasse Dich letztendlich nur auf Dein Gehör! Schneller ans Ziel kommst Du jedoch, wenn Du einige Grundlagen beachtest.
1. Platzierung der PA im Saal
Die fetteste Leistung und der beste Klang bringen nichts, wenn der abgestrahlte Schall nicht dort ankommt, wo er hin soll: beim Publikum. Noch schlimmer: Unnötige Reflexionen sorgen für Echos und Reflexionen und damit im schlimmsten Fall für einen undefinierten Klangbrei.
PA-Lautsprecher gehören in der Regel links und rechts vor die Bühne – so vermeidest Du zudem Rückkopplungen mit den Bühnenmonitoren am wirkungsvollsten.
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Weiterhin solltest Du nach Möglichkeit auf eine Ausrichtung hin zur Publikumsmitte achten. Der exakte Winkel hängt jedoch stets von der Tiefe des Saals bzw. des Publikumsbereichs ab. Weiterhin sollten Topteile so hoch wie möglich aufgestellt und leicht nach unten angewinkelt ausgerichtet werden, um den Pegelverlust hin zu den Rändern des Abstrahlbereichs zu minimieren.
2. Abstimmung des Stereopaars
Da die tiefen Bässe der Subwoofer beinahe als Kugel abstrahlen und somit kaum Richtwirkung besitzen, musst Du dich besonders auf die Topteile mit ihren gerichteten Mittel- und Hochtönern konzentrieren. Es ist unerlässlich, dass Du über das Abstrahlverhalten deiner Topteile Bescheid weißt.
Bei am Boden platzierten PA-Systemen ist insbesondere der horizontale Abstrahlwinkel entscheidend, der die Breitenwirkung der Beschallung vorgibt.
Je größer der horizontale Abstrahlwinkel, desto mehr Schall gelangt an stark seitlich stehendes Publikum. Doch auch die Reflexionen von den seitlichen Wänden werden stärker, falls diese nicht durch Molton o.Ä. akustisch gedämpft sind.
3. Ausrichtung der Lautsprecherboxen untereinander
Auch Subwoofer und Topteil sollten penibel aufeinander ausgerichtet sein. Wenn Du mit mehreren “gestackten”, also direkt übereinander platzierten Lautsprechern pro Seite arbeitest, erhöht sich entsprechend die Gefahr, durch eine unsaubere Ausrichtung Kammfiltereffekte und damit einen verfälschten, ausgedünnten Klang zu bekommen.
Achte also darauf, dass sich Subwoofer und Topteil(e) mit ihren Speakern in einer (vertikalen bzw. horizontalen) Linie befinden und alle Topteile in die gleiche Richtung “schauen”.
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DSP‑Funktionen in der PA nutzen
Integrierte DSP-Funktionen helfen Dir, die PA besser auf den Veranstaltung abzustimmen. Die Spanne reicht vom Einstellen der Frequenzweiche über Filter & EQ bis hin zu den Schutz- und Limiterfunktionen gegen Verzerrungen und/oder Überhitzung.
Beim Yamaha DBR12 findet sich zudem eine besondere DSP-Funktion in Form der automatisch arbeitenden FIR-Filter (Finite Impulse Response). Diese Filter ermöglichen eine gleichzeitige bzw. linearphasige Wiedergabe unterschiedlicher Frequenzanteile, wodurch sich die Transparenz und Ortbarkeit des Klangs verbessert.
FIR-Filter sind jedoch kein Allheilmittel, auf das man sich blind verlassen kann, sondern können nur so gut arbeiten, wie die Ausrichtung der PA es zulässt.