DJ-Zubehör
Laptop-Ständer, Flightcases und andere Helferlein
Von Felix Baarß
DJ Tools aller Art – DJ-Zubehör im Brennpunkt
Tablet- und Laptop-Ständer
Um dein Notebook über Controller & Co. zu platzieren, brauchst Du einen stabilen Laptop-Ständer. Je nach Situation vielleicht auch einen sehr flexiblen. Auch der Kauf einer Tablet-Haltevorrichtung will gut überlegt sein – im Folgenden beleuchten wir alle wichtigen Aspekte und beginnen mit dem Laptop-Ständer, einer immer wichtiger werdenden Komponente in Sachen DJ-Zubehör.
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Lassen sich Höhe bzw. der Neigungswinkel der Laptop-Auflagefläche verstellen? Wie weit? Stufenlos? Gibt es eine zusätzliche Ablagefläche (oft »Tray« oder »Sub Tray« genannt), auf der Du z.B. dein Audio Interface (siehe unten) abstellen kannst? Wie und wie gut lassen sich die Gelenke arretieren bzw. wieder lösen?
Gibt es gummierte Stellen an den Standfüßen, die für Rutschfestigkeit sorgen? Sind die Auflageflächen für deinen Laptop ebenfalls gummiert? Kannst Du die Standfüße hinten unter Mixer, Controller, Turntable oder Media-Player schieben?
Bei einem Tablet-Ständer ist vor allem ein stabiler Standfuß wichtig. Auch sollte dieser unterseitig gummiert sein, um ein Wegrutschen zu verhindern.
Weitere Kriterien: Bleiben alle Anschlüsse deiner Rechenflunder frei zugänglich? Lässt sich der Greifarm, in dem dein Tablet fixiert ist, um 90° drehen? Lässt sich der Winkel neigen und wie zuverlässig ist ggf. die Arretierung? Wie Du siehst, ist die Entscheidung für einen bestimmten Laptophalter oder Tablet-Ständer keine, die einfach mal so im Vorbeigehen getroffen werden sollte.
DJ Audio Interface
Sehr viele Controller und Mixer bieten eine interne Soundkarte, wodurch ein eigenständiges Audio Interface überflüssig wird. Dabei stehen oft XLR-Anschlüsse für den professionellen Bühneneinsatz zur Verfügung, die direkt mit der PA-Anlage bzw. dem Mischpult verbunden werden können. Wenn Du aber einen einfacheren Controller, Mixer oder CDJ nutzt, brauchst Du in deinem DJ-Zubehör-Paket ein separates Interface.
Das Ziel eines jeden engagierten DJs ist es, viel herumzukommen und in allen möglichen Locations aufzutreten – folglich ist es nicht verkehrt, wenn das Audio Interface möglichst kompakt ist, um das DJ-Zubehör nicht ausufern zu lassen.
Das oben rechts abgebildete ESI UDJ6 – das mit Abstand minimalistischste Gerät – misst gerade einmal 7 × 6 × 2 cm und bietet zwei Cinch-Buchsenpaare plus Kopfhörerausgang in großer Klinke. Wenn Du weitaus mehr Möglichkeiten brauchst, kannst Du etwa zum Native Instruments Traktor Audio 10 greifen:
Es bietet sämtliche der folgenden Features: Fünfpolige MIDI-Buchsen brauchst Du, wenn Du Geräte integrieren willst, die ihre MIDI-Signale nicht via USB übertragen können. Phono-Vorverstärker für die Cinch-Eingänge benötigst Du, wenn Du klassische Turntables nutzt. Ein per Drehregler verstellbarer Kopfhörerausgang ist sehr praktisch, wenn auch nicht zwingend notwendig, da Du die Lautstärke auch über die DJ-Software regeln kannst.
MIDI-Controller als kreatives DJ-Zubehör
Es erscheinen mehr und mehr CD-Player, Controller und Mixer, mit denen Du auch Samples abfeuern und Effekte steuern kannst. Wenn Du verstärkt eigene Akzente als Live-Musiker setzen willst, gibt es viele ausgereifte MIDI-Controller aller Art, die die Möglichkeiten stark erweitern. Mehr dazu in unserem Artikel »Kreatives DJing«, daher an dieser Stelle nur ein einfaches Beispiel: Zum Einspielen von Melodien und Akkorden brauchst Du ein MIDI-Keyboard – praktischerweise gibt es zahlreiche Geräte, die neben der Klaviatur auch Drehregler, Pads und Fader (Schieberegler) bieten.
In jüngster Zeit tauchen verstärkt Geräte mit berührungsempfindlichen Streifen auf, die wie die Touchpads eines Laptops funktionieren und eine spielerische Effektkontrolle ermöglichen. Eine innovative Kombination aus beleuchteten, anschlagsempfindlichen Pads und Touch-Streifen findet sich etwa auf dem oben abgebildeten Livid Base.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit DJ-Zubehör:
DJ-Zubehör für Timecode / DVS
Wenn Du die Decks deines DJ-Programms mit den Tellern eines Turntables (Plattenspielers) oder den Drehscheiben (den »Jog-Wheels«) eines DJ-CD-Players steuern möchtest, brauchst Du ein DVS, also ein Digitales Vinyl-System. Dem Thema dieses Artikels gemäß wollen wir an dieser Stelle nur kurz die sogenannten Timecode-Medien besprechen, schließlich geht es um DJ-Zubehör. Es geht um die für ein DV-System geeigneten Schallplatten oder CDs. Für Native Instruments Traktor, Serato Scratch Live bzw. Serato DJ, MixVibes Cross & Co. musst Du Timecode-Vinyl oder CDs kaufen, die diese DJ-Programme jeweils explizit unterstützen. Sie arbeiten mit unterschiedlichen technischen Standards.
Bei Timecode-Vinyl gibt es nicht nur Spurrillen zur Positionskontrolle innerhalb eines Tracks (meist ca. 15 Minuten lang), sondern auch solche, die eine Endloswiedergabe ermöglichen. So könntest Du einen Track bzw. eine Playlist also theoretisch bis zum Weltuntergang laufen lassen. Auch finden sich Platten mit tieferen Rillen, die besser zum Scratchen geeignet sind.
Bei Traktor Scratch solltest Du darauf achten, das neuere Timecode-Vinyl vom Typ MKII zu wählen. Dieses ermöglicht beispielsweise ein etwas exakteres Handling beim Scratchen und ist zuverlässiger bei schnellen Spins. Auch für Serato gibt es eine neue Version der Timecode-Medien, bei denen das Steuersignal um 6 dB lauter ausgegeben wird.
Tonabnehmer – das klassische DJ-Zubehör
Beim Tonabnehmer – auch System genannt – handelt es sich um die Einheit aus Gehäuse, Wandler, Nadelträger und Nadel. Es gibt grundsätzlich zwei Bauarten: Headshell und Concorde.
Ersteres bezeichnet eigentlich nur das Gehäuse, an dem Du übrigens noch kleine Gewichte montieren kannst, die die Nadel stärker in die Rille drücken – gut zum Scrachten. An dieses Gehäuse muss nun noch das eigentliche System aus Wandler, Nadelträger und Nadel geschraubt sowie vier kleine Kabel gesteckt werden. Der Vorteil besteht unter anderem in der Modularität – die Einzelteile sind (leichter) auswechselbar und die erwähnte Flexibilität bei der Bestückung mit Gewichten kommt zum Tragen.
Concorde-Systeme können hingegen fertig zusammengebaut gekauft, sofort montiert und genutzt werden – das Gehäuse mit dem runden Anschluss an den Tonarm und das System bilden hier ab Werk eine feste Einheit. Aufgrund dieses Komfortfaktors sind Concordes im Durchschnitt etwas teurer.
Bei der Nadel wird zwischen einem sphärischen und einem elliptischen Nadelschliff unterschieden. Ersterer ist unbedingt vorzuziehen, wenn Du scratchst oder schlicht mehr als einmal im Jahr eine Platte rückwärts laufen lässt; das Vinyl wird hier beim Vorwärtslauf genauso (schwach) beansprucht wie beim Rückwärtslauf. Allerdings sorgt ein elliptischer Nadelschliff in der Regel für einen etwas besseren Sound.
Taschen, Koffer und Kisten – essentielles DJ-Zubehör
Zum absoluten Muss in Sachen DJ-Zubehör gehören zuverlässige Transportutensilien. Wenn Du dein Set schon vorab genau geplant oder zumindest die Auswahl deiner Platten stark eingegrenzt hast, brauchst Du nur eine einfache Plattentasche. Eine solche es in allen möglichen Materialien, Farben und Designs, auch für bescheidene Budgets. Clever: Zum besseren Schutz deines Vinyls stehen Taschen mit Luftpolster zur Verfügung.
Wer jedoch einerseits die Freiheit genießen möchte, die Wahl der nächsten Platte im Set spontaner entscheiden zu können (weil viel mehr Platten mitgenommen werden können), und andererseits deutlich mehr Schutz wünscht, greift zu einer Plattenkiste bzw. einem Plattenkoffer. Es ist nur folgerichtig, dass eine solche Profilösung meist kostspieliger ist.
Für Controller, Plattenspieler, Mixer & Co. ist (mindestens) eine stabile, innen großzügig gepolsterte Kiste zu empfehlen – sie wird Flightcase genannt. Es gibt Anbieter, die im Netz Systeme zur Anpassung eines Flightcases an deine Ansprüche erlauben – tipp »flightcase konfigurator« in Google & Co.! Alternativ bieten einige Hersteller sogenannte Flightbags, die prinzipiell dasselbe leisten, aber etwas leichter daherkommen, da sie eine Stoffaußenhaut aufweisen.
Ein praktisches, recht bequem transportables Mittelding aus Plattentasche und -kiste ist der DJ-Trolley; einige überdimensionierte Varianten sind sogar als Alternative zum Flight Case für DJ-Controller tauglich. Diese Rollkoffer sind – Überraschung! – mit Rollen ausgestattet und bieten zudem einen Teleskopgriff. Achtung: Es gibt einerseits Modelle für Vinyl, andererseits solche für CDs. Bei gehobenen Modellen gibt es Verstaumöglichkeiten für Kabel, Netzfächer für Adapter und sonstiges DJ-Zubehör, Außentaschen für Kopfhörer, separate versteifte Bereiche für Timecode-Vinyl und mehr.
Damit beschließen wir unseren Artikel über das wichtigste DJ-Zubehör. Falls Du Vorschläge für Ergänzungen oder Änderungen hast, würden wir uns sehr über dein Feedback freuen! Gleich hier unten findest Du die Kommentarbox…