Tipps & Tricks für deine DJ Playlist
So gelingt jedes DJ Set!

DJ Playlist
Wie muss deine DJ Playlist aussehen, damit die Tanzfläche garantiert nicht leer bleibt? Hier findest Du die Antwort und Tipps für das perfekte DJ Set!

Boris Mengler Von Boris Mengler am 16. August 2018

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Für eine gute DJ Playlist brauchst Du Talent

Die meisten übersehen dabei allerdings, dass es mehr als die Ausrüstung und eine entsprechende Musikauswahl braucht, um ein Publikum zu unterhalten. Ein gewisser Hang zur Show bzw. zum Entertainment und allem voran das Talent, die tanzlustige Menge zu lesen, sind unverzichtbar. Dieser Artikel soll den Einstieg ins DJing erleichtern und dir einige Grundsätze des Auflegens näherbringen, damit Du dein eigenes DJ-Set aufbauen kannst.

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Grundlagen zum DJ Set

Die unverzichtbare Basis eines DJs ist und bleibt es, seine Tracks zu kennen. Wie fängt der Song an? Wie geht er weiter? Wie und wann hört er auf? Sind Beatwechsel im Lied? Erst wenn diese Basis steht, geht es im nächsten Schritt darum, den Abend so aufzubauen, dass Gäste und Veranstalter zufrieden sind.


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Im Folgenden werden wir uns damit beschäftigen, wie ein DJ das Set über einen ganzen Abend aufbaut. Das dürfte für viele Einsteiger ohnehin der Beginn sein – die eigene Party, auf der die Musik über den Abend hinweg aufgelegt wird. Am Rande erfährst Du aber auch weitere Tipps & Tricks, falls Du der Gast- oder Star-DJ des Abends sein solltest.

Grundsätzlich können wir einen Abend im Club (oder bei einer Party bzw. einem Event) in drei Phasen einteilen:

  1. Aufbau
  2. Prime Time
  3. Abbau

Je nach Veranstaltung, Club und Musikstil variieren die genauen Uhrzeiten, weswegen wir hier keine festlegen können. Ein Abend im Club wird erst spät starten, bei manchen sogar erst tief in der Nacht. Bei einer Ü30-Party im Achtziger-Stil ist eher mit einem zeitigen Beginn und einem frühen Ende zu rechnen.

Lieder, die sich für dein DJ Set eignen: Song Covers

 

Resident DJ & Gast-DJ

In vielen Fällen wird die Aufbau- und Abbauphase vom Resident DJ übernommen und die Prime Time bleibt dem Gast-DJ vorbehalten. Ein guter Resident zeigt hier keine Profilneurose und spielt dem Gast-DJ nicht die Hits weg. Der Abend darf ruhig mit guten Songs beginnen, aber er sollte nicht mit voller Energie beginnen, so dass der Gast-DJ keine Chance hat, noch einen draufzulegen.

Der Resident DJ hat also eigentlich die schwerere Aufgabe und dies sollte sowohl vom Clubbesitzer als auch von den Gästen honoriert werden. Aussagen wie »Endlich spielt der Gast-DJ nun vernünftige Musik« zeigen, dass die Leute teilweise nicht verstehen, dass man nicht den ganzen Abend nur Hits spielen kann. Im schlimmsten Fall müsstest Du diese stündlich in der Heavy Rotation spielen, da ja manche Gäste erst später kommen und auch die Hits hören wollen. Aber genau das hilft denen nicht, die schon früh gekommen sind, wenn sie das Lied zum dritten Mal hören…

Nach der Aufbauphase folgt die Prime Time

Es empfiehlt sich, bereits vor dem eigenen Set zur Location zu kommen, falls mehrere DJs an einem Abend spielen. Du kannst dann darauf achten, was der Kollege schon gespielt hat, und wie die Crowd auf bestimmte Musik reagiert. Ein kurzes Gespräch mit dem nachfolgenden DJ kann auch nicht schaden, denn so kannst Du klären, worauf Du hinarbeiten solltest. Gerade wenn unterschiedliche Musikstile gespielt werden, bieten sich zur Übergabe Songs an, die etwas in die Richtung des folgenden DJs gehen. So wird häufig Hiphop mit House gemischt und für das Publikum ist es angenehmer, wenn zum Wechsel ein Lied beide Stile beinhaltet oder sich zumindest vom Tempo her angleicht.

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Vorbereitung

Es braucht einige Erfahrung, um zu wissen was die Leute wann hören wollen und deswegen solltest Du zu Beginn dein DJ-Set nicht gänzlich vorplanen. Bei bekannten DJs ist das natürlich anders, denn dessen Stil ist ja genau das, was die Leute in den Club zieht. Im Normalfall kommen die Besucher aber wegen des Clubs und dann muss ein DJ einigermaßen flexibel auf die Gäste eingehen können.

Im Laufe der Zeit findest Du sicher einige Songs, die sich sehr gut ineinander mixen lassen. Und wenn die Crowd auf den einen Song ohnehin schon tanzt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie den »bewährten« Übergang mögen. Aber allzu oft sollte sich das nicht wiederholen. Wenn der Gast das Gefühl hat, genau zu wissen, was als nächstes kommt, wird der Abend schnell langweilig.

Im Normalfall solltest Du die Songs bis (fast) zum Ende ausspielen, zur Primetime kann man den Spannungsbogen auch dadurch erhöhen, dass die Übergänge schneller werden oder sehr bekannte Lieder nur kurz angespielt werden. Im Hinterkopf zu behalten wäre nur, dass die meisten Gäste ihr Lieblingslied auch mal bis kurz vor dem Ende hören möchten.

Seine Musiksammlung sinnvoll zu sortieren ist ebenfalls sehr wichtig in der Vorbereitung. Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu tun und am sinnvollsten erscheint mir die Variante, dies nach Geschwindigkeit der Tracks (BPM) zu erledigen. Du nimmst dir damit schon im Vorfeld den Zeitdruck, im Eifer des Gefechts einen passenden Song zu finden sowie diesen schnell und sicher vom Tempo anzugleichen. Mit etwas mehr Erfahrung kannst Du die Geschwindigkeiten deiner Tracks auch irgendwann ohne Sortierung einschätzen und wirst auch so zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Aber gerade am Anfang ist die Sortierung sehr wichtig.

 

Tipps & Tricks für DJ Playlist & DJ Set

Soundcheck

Wenn die Möglichkeit zu einem Soundcheck besteht, mach es! Viele DJs richten sich nach den Monitorboxen am Platz, allerdings ist der Sound auf der Tanzfläche meist anders. Das beste Set der Welt hilft dir nicht, wenn zischelnde Höhen oder übertriebener Bass das Tanzen vermiesen und das dauerhafte Hören unmöglich machen.

Dasselbe gilt im Prinzip auch für Mixer, die permanent im roten Bereich gefahren werden. Die nachgeschalteten Limiter kappen dann schnell die Dynamik eines Songs, was beim Hören sehr anstrengend ist und dadurch auch nicht zu einem tollen Sounderlebnis beiträgt. Die meisten Clubanlagen sind bei einem bestimmten Pegel abgeriegelt und daran kann ich auch durch das Hochfahren des Mixers nichts ändern. Es wird nicht lauter, die Musik klingt meist nur schlechter. Generell kann es nicht schaden, einfach mal selbst auf die Tanzfläche zu gehen und den Sound zu checken.

Jetzt gehen wir zusammen die drei Phasen unseres DJ Sets durch.

Phase 1: Aufbau DJ Set

Die Aufbauphase beginnt mit der Eröffnung des Clubs oder dem Start der Party. Die Location wird sich im besten Fall dann langsam füllen, die Leute trinken zunächst etwas, setzen sich unter Umständen hin und unterhalten sich. Es mag offensichtlich klingen, doch zu diesem Zeitpunkt ergibt es noch keinen Sinn, seine besten Hits und Songs mit einer Menge Energie und Stimmung zu spielen. Diese kommen zwar unzweifelhaft zu jeder Uhrzeit gut beim Publikum an, die Schwierigkeit besteht aber darin, den restlichen Abend entsprechend weiter zu gestalten.

Gerade in dieser Phase bietet es sich meines Erachtens nach an, neue und damit noch relativ unbekannte Songs zu spielen. Das anwesende Publikum können diese dann schon einmal hören und kennen lernen. Nach einigen Abenden können diese neuen Songs, sofern sie gut bei den Gästen angekommen sind, ins Hauptprogramm eingebaut werden.

Mit zunehmender Personenzahl im Club kannst Du immer bekanntere Lieder in dein Set einstreuen und damit Energie sowie Stimmung etwas anheizen. Hier passt auch gerne mal ein älterer Hit, der die ersten Tanzwütigen auf die Tanzfläche bewegen darf. In dieser Phase des Abends hilft dir sicherlich eine alte DJ-Weisheit, die besagt: Spielst Du »Musik für Männer«, tanzen diese zwar, aber eben nur diese. Spielst Du hingegen »Musik für Frauen«, werden die Männer den Frauen schnell auf die Tanzfläche folgen und plötzlich tanzt der ganze Club.

Nun hast Du eine gute Basis, den Club so richtig zu rocken.

 

Tipps & Tricks für DJ Playlist & DJ Set

Phase 2: Prime Time

Nach der Aufbauphase folgt die Prime Time, also die Zeit, in der der Club voll ist und die meisten Gäste anzieht. Die Leute sind zum Tanzen gekommen, also geben wir Ihnen, was sie wollen. Und das sind aktuelle Hits, gepaart mit den besten Tracks aus den vergangenen Jahren. Um den Spannungsbogen weiter zu erhalten und die Stimmung stärker anzuheizen, musst Du die Songs zu dieser Zeit nicht mehr ganz ausspielen, sondern kannst dich auf schnelle Wechsel konzentrieren – mehr bekannte Songs in derselben Zeit.

Aber auch in der Prime Time musst Du darauf achten, nicht alle aktuellen Hits und Smasher am Stück zu spielen. Zum einen werden diese nicht für die gesamte Zeit ausreichen und dann bist Du plötzlich ungewollt in der Abbauphase gelandet. Es ist aber genauso wichtig, den Leuten zwischendurch die Gelegenheit zu geben, mal kurz »runterzufahren«. Das heißt, dass sie den passenden Zeitpunkt finden können, etwas an der Bar zu trinken, sich kurz auszuruhen oder mal zur Toilette zu gehen – ohne dass sie das Gefühl haben, etwas zu verpassen.

 

Phase 3: Abbau

Jeder Abend neigt sich mal dem Ende und irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem die Leute einfach nicht mehr können: der musikalische Abbau beginnt jetzt. Zu dieser Zeit kannst Du nun das Tempo etwas herausnehmen und unter Umständen auch wieder mehr Klassiker spielen. Wenn der Club noch einige Zeit geöffnet hat, wäre es auch ein guter Zeitpunkt, um etwaige Wünsche der Gäste zu erfüllen. Jetzt ist es auch okay, den einen oder anderen Hit noch einmal zu spielen.

In den letzten 30 Minuten bevor der Club schließt oder die Party zu Ende geht, solltest Du zunehmend ruhiger in deiner Musikauswahl werden. Das ist ein Punkt, der von Einsteigern oftmals und gern übersehen wird. Aber gerade in einer professionellen Umgebung erleichtert es das Herunterschalten dem Veranstalter ungemein, den Club zur gewünschten Zeit oder Sperrstunde zu schließen, da die Leute dann nicht mehr zu aufgeheizt sind und die Schließung einfacher hingenommen wird.

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Lange Sets

Bei langen Sets gibt es ein simples Problem, das viele vor eine schwierige Aufgabe stellt: wenn die Natur ruft. Hilfreich hierbei sind Kenntnisse der Location und ein Track, der länger als drei Minuten läuft. Am besten bereitest Du den Folgetrack auch direkt vor. Hier eignen sich vor allem Songs, die einen bekannten Anfang besitzen, den Du nicht unbedingt reinmixen musst, sondern direkt am Ende des letzten Songs einfach starten kannst.

Falls Du es nicht rechtzeitig zurückschaffen solltest, kann der LJ (Light Jockey) den nächsten Song einfach starten. Wenn die Meute auf der Tanzfläche den Song direkt in den ersten Takten erkennt, wird niemand den Übergang vermissen und direkt weiterfeiern. Dies ist auch dann von Vorteil, falls die Technik ein Problem bereitet, also die Nadel springt oder die CD hängt. Auch in einem solchen Fall kann der LJ schnell eingreifen.

 

Letzte Gedanken zum DJ-Set aufbauen

Ansonsten hilft nur Erfahrung, idealerweise kann man sich einem erfahrenen DJ anschließen und »unter Aufsicht« ein kurzes Set spielen. Hilfreich ist, zu Hause Lieder zu selektieren, die sich gut ineinander mixen lassen. Wenn man mal in Zeitdruck ist, fällt einem so schnell eine Möglichkeit ein, den Übergang zu retten.

Viel Blickkontakt mit der Tanzfläche ist wichtig. Meist kann man in den Gesichtern lesen, ob man auf dem richtigen Weg ist.

Wenn die Tanzfläche immer leerer wird, sollte man sich überlegen, ob die eigenen Lieblingslieder, die man gerade spielt, wirklich den Geschmack der Masse treffen. Auch Musikwünsche von einzelnen Gästen sollten immer wohl überlegt sein. Es hilft einem nicht weiter, wenn außer der Gruppe, die gerade einen Wunsch geäußert hat, alle von der Tanzfläche gehen.

Wenn ein Lied einfach nicht passt, sollte man es auch so sagen. Oft hört man: »Ich spiele es später«, damit schafft man sich einen Dauergast am DJ-Pult, der immer schlechter gelaunt nachfragen wird.

Wenn die Tanzfläche merklich leerer wird, kann nur ein sicherer Hit helfen, die Situation neu aufzubauen.

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