DJ Effekte
Die besten Tools für deinen Gig

DJ Effekte Mixen mit Effekten
DJ Effekte - Mixen mit Effekten im Club

Dennis Koch Von Dennis Koch am 26. März 2019

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Welche Art von DJ Effekten gibt es?

Grundsätzlich ist ein Effekt im musikalischen Sinne alles, was im Sinne der Wortbedeutung (lat. effectus = Wirkung / Erfolg) eine gewünschte Wirkung hervorruft. Und zwar am Audiosignal – im Fall eines klassischen DJ Sets somit am Mix.

Gemäß dieser Definition kann DJing ohne Effekte gar nicht stattfinden. Schließlich muss ein Song für einen Übergang mit dem Pitch-Fader des Players (oder Turntables) in der Geschwindigkeit angepasst werden.

Damit der Übergang sauber wird, ist außerdem der Equalizer am Mischpult wichtig. Bei elektronischer Musik kommt der neue Track üblicherweise mit heruntergeregelten Tiefen hinein. Ähnliche Effekte können mit Filtern erzielt werden. Der Volumenregler sorgt zusätzlich dafür, dass die Lautstärke konstant bleibt.


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Ganz klassische DJ Effekte sind somit:

  • Pitch (Geschwindigkeitsanpassung)
  • Anhebung/Absenkung des Pegels (dB-Cut oder -Boost)
  • Equalizer
  • Filter

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DJ Effekte Erklärung: Was alles unter Mixen mit Effekten fällt

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die eben angesprochenen vier DJ Effekte gemeinhin nicht als Effekte betrachtet werden.

Zumindest würde ein DJ, der außer diesen vier Eingriffen keine weiteren Veränderungen an den reinen Audiosignalen vornimmt, mit Sicherheit nicht sagen, dass er mit Effekten mixt.

Warum das so ist, verrät ein Blick auf das DJ Mischpult. In Clubs hat sich als Standard seit einigen Jahrzehnten die Marke „Pioneer“ behauptet. Und auf den Modellen des Marktführers findet sich traditionell rechts unten der blaue Knopf, über den ein DJ während des Mixens die Effektsektion aktiviert.

Auf dem Pioneer DJM 900 NXS2, das im Jahr 2019 noch immer zu den Flaggschiffen gehört, stehen beispielsweise die folgenden DJ Effekte zur Verfügung:

  • Delay
  • Echo
  • Ping Pong
  • Spiral
  • Reverb
  • Trans
  • Filter
  • Flanger
  • Phaser
  • Pitch
  • Slip Roll
  • Roll
  • Vinyl Brake
  • Helix
  • Space
  • Dub Echo
  • Sweep
  • Noise
  • Crush

All diesen Effekten kannst Du über einen Time-Regler einen genauen Attack und Release zugeweisen. Es lassen sich überdies Pattern einstellen sowie das Tempo des Tracks erfassen (Auto-BPM oder per Tap).

Über den Level-, bzw. Depth-Regler stellst Du ein, wie viel vom ursprünglichen Audiosignal durch diesen Effekt geroutet werden soll. Das muss nicht zwangsläufig das vollständige Signal sein.

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Was diese DJ Effekte bewirken & ihr Einsatz

Im Folgenden gehen wir die wichtigsten DJ Effekte gemeinsam durch und klären, was genau sie machen und wo Du sie am besten einsetzen kannst.

Pitch

Den Pitch findest Du sowohl an deinem Audiogerät als auch als Effekt auf dem Mischpult. Du kannst damit in die Geschwindigkeit des Tracks eingreifen. Das Ziel ist es, die Ablaufgeschwindigkeit zweier Songs zu synchronisieren, um sie ineinander mixen zu können. Als kurzfristiger Effekt während eines Songs sorgt eine gut eingesetzte Tempoveränderung für eine individuelle Note, ist aber eher unüblich.

db-Cut oder -Boost

Wenn der Otto-Normal-Gast in der Diskothek denkt, dass konstant ein langes Lied läuft, macht der DJ vieles richtig. Dass die Lautstärke auf einem Level stringent durchgezogen wird, ist dafür unabdingbar. Erledigt wird das über die Dezibel-Regler in den jeweligen Kanälen am Mischpult.

Equalizer

Die Equalizer – traditionell drei Stück für Tiefen, Mitten und Höhen – dienen ebenfalls dem Zweck, einen optimalen Übergang zu erzeugen. Läuft bei beiden Tracks die Bassdrum, sind beispielsweise die Tiefen beim reinkommenden, bzw. ausklingenden Track runterzuregeln. Alleine über den EQ erzeugt ein DJ beim Übergang einen energetischen Basswechsel.

Lies auch: EQing für DJs – DJ Basics Tutorial

Filter

Filter gibt es am Mischpult einerseits unter dem Equalizer. Diese Filter haben das Ziel, die Klangfarbe der Tracks zu verändern. Mit dem Filter aus der Effektzeile des Mischpults lässt sich überdies ein Frequenzbereich (Tiefen, Mitten, Höhen) herausfiltern, was ähnliche Effekte wie der Equalizer erzielt. Es steht zwar nur ein Filter zur Verfügung, dafür kann etwas sauberer als mit dem EQ gefiltert werden, da die Hüllkurve mit einem eigenen Regler verschoben werden kann.

Verzögerungseffekte (Delay, Echo, Ping Pong, Spiral, Helix etc.)

Der Delay-Effekt bringt eine Verzögerung in das Signal. Das erzeugt eine Art künstliches Echo. Vom Einsatz ist grundsätzlich abzuraten, sobald eine Bassdrum läuft. Wahlweise kannst Du mit dem Verzögerungseffekt etwas von der Energie der Bassline in den Break übertragen. Auch eignet sich der Einsatz des Effekts für zusätzlichen Spannungsaufbau vor dem Drop.

DJ Effekte Auswahl
Eine Auswahl an Gitarreneffkten, die auf als DJ Effekte im Live-Betrieb genutzt werden können

Reverb

Der Reverb-Effekt ist sicherlich der am meisten genutzte Effekt aus der klassischen Effektsektion eines Mischpults. Hiermit kannst Du Hall erzeugen. Das schafft von Stadion bis hin zu Kirche die unterschiedlichste Raumakustik. Genauso variabel kann der Effekt auch im Mix eingesetzt werden. Beispielsweise, um im Break bestimmte Sequenzen (Vocals oder Gesang) besser hervorzuheben. Auch kann ein Track mit dem Reverb-Effekt sehr gut ausgeblendet werden, wenn während des Übergangs im neuen Track beispielsweise der Break losgeht. So wirkt es wesentlich sanfter, wenn die letzten Töne des vorherigen Songs noch ein paar Sekunden nachhallen.

Trans

Trans steht für Transformieren. In Verbindung mit der BPM-Zeile oder dem aktivierten Pattern kann hier eine Art Side-Chain programmiert werden, wobei die Lautstärke in den entsprechenden Intervallen runter und rauf geregelt wird. Es wirkt dadurch abgehackt, was besonders an Taktenden genutzt werden kann, um dem Mix das gewisse Etwas zu verleihen.

Flanger, Phaser und Chorus

Bei diesen Modulationseffekten findet eine Art akustischer Wellenbewegung statt. Der Unterschied zwischen Flanger und Phaser ist dabei gerade für Laien nur schwer auszumachen. Wichtig ist, dass die Änderungen des Tempos beim Flanger auch zu Schwankungen der Tonhöhe führen. Wird die Resonanz hingegen runtergedreht, klingt der Flanger wie ein Chorus. Diese DJ Effekte können an den richtigen Stellen viel Energie in den Mix hineinbringen, gehören aber sicherlich zu den polarisierendsten Effekten, die manch ein Discjockey nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde.

Roll und Slip Roll

Mit dem sogenannten Roll-Effekt lässt sich ein programmiertes Pattern beliebig schnell wiederholen. Das kann analog zum Takt entstehen, aber beispielsweise auch in doppelter Geschwindigkeit, um einen Break einzuleiten oder ausklingen zu lassen.

Vinyl Brake

Dieser Effekt geht auf die Zeiten zurück, als DJs noch ausschließlich mit Platten aufgelegt haben. Ein probates Mittel für einen Übergang oder ein Setende war es zu diesen Zeiten, den aktiven Plattenspieler einfach auszuschalten. Die Geschwindigkeit hat dann langsam nachgelassen, ehe der Song ganz verstummt ist. Zwar ist dieser Effekt in die meisten modernen DJ-Player integriert, über die Effekt-Zeile des Mischpults steht er aber ebenfalls zur Verfügung.

Achtung!

Nicht jedes Mischpult kann alle angesprochenen Effekte vorweisen. Grundlegende DJ Effekte wie Reverb, Flanger oder auch Deley findest Du üblicherweise aber auch schon bei den Low-Budget-Anbietern.

Was brauche ich, um die DJ Effekte umsetzen zu können?

Die Tage von schweren Plattenkoffern sind längst gezählt. Heutzutage braucht ein DJ nur noch seine Kopfhörer und einen USB-Stick. Den Rest stellt der Club. Umso mehr Kapazität hat ein moderner DJ somit, um gegebenenfalls mit eigenen Tools anzureisen.

Grundsätzlich lassen sich die angesprochenen DJ Sound Effekte mit dem Mischpult umsetzen, das der Club stellt. Normalerweise erfährst Du vor dem Gig, was aufgebaut ist.

Wird ein gewisser Standard nicht erreicht, kannst Du dir überlegen, ob es Sinn macht, einen eigenen DJ Controller mit zu dem Auftritt zu nehmen. Dieser lässt sich über den Line-In-Eingang schnell und einfach mit einem Kanal des Mischpults im Club verbinden. In den heutigen Zeiten ist das sicherlich die einfachste Möglichkeit, wie Du das Setup aus deinem „home studio“ am besten in den Club bekommst.

Alternativ bieten sich auch eigens für Auftritte konzipierte DJ Effektgeräte an, von denen wir dir drei Stück später noch genauer zeigen.

Mehr dazu hier: DJ-Controller Empfehlungen

DJ Effekte richtig einsetzen – so geht’s

Wie eingangs erwähnt, scheiden sich an DJ Effekten die Geister. Sind wir mal ehrlich: Der Großteil des Publikums wird den Einsatz von Effekten kaum wahrnehmen. Und wenn doch, dann meistens im negativen Sinne, weil etwas nicht so geklappt hat, wie Du es dir vorgestellt hast.

Eine wichtige Faustregel für das Mixen mit Effekten lautet daher, nur das zu machen, was Du zu 100% beherrschst. DJ Effekte können darüber entscheiden, ob die „crowd“ einfach nur Spaß mit deinem Set hat, oder ob es dir gelingt, dass sie so richtig eskaliert. Letzteres setzt aber voraus, dass Du die DJ Effekte richtig einsetzt.

Weniger ist mehr!

Niemand erwartet von dir, dass Du während deines Sets ein einziges Effektfeuerwerk abspulst. Behalte deshalb im Hinterkopf, dass weniger oft mehr ist!

DJ Effekte im Einsatz
DJ Effekte im Einsatz während des DJ-Sets

DJ Effektgerät: Das sind die drei besten Tools für deinen Gig

Hier meine Top 3 DJ Effekte, die Du aktuell am Markt erhalten kannst.

1. Pioneer DJ RMX-500

Unsere Topempfehlung kommt ebenfalls aus dem Hause Pioneer. Das unterstreicht die Vormachtstellung in der Clubszene des im Jahr 1938 gegründeten Unternehmens.

Die Remix-Station punktet in erster Linie über ihre Kompaktheit. Gerade einmal 30,6 Zentimeter breit und 13,2 Zentimeter lang ist das kleine Gerät, das sich somit von jedem DJ problemlos zum Gig mitführen lässt. Weil zudem Pioneer-Mischpulte absoluter Clubstandard sind, ist es über Cinch ganz intuitiv anschließbar.

Von den Features her gilt die Remix-Station als Multi-Effektgerät, das praktischerweise selbstständig das Tempo misst (BPM) und überdies noch als MIDI-Controller verwendet werden kann.

Layout und Design sind sehr übersichtlich, sodass die Bereiche Rhythm-FX, Drum-FX oder auch Effekte wie Backspin, Brake und Echo schnell gefunden und mit einer Hand ausgeführt werden können.

Zwar bietet der größere Bruder Pioneer DJ RMX-1000 insgesamt mehr Möglichkeiten, dafür kommt der RMX-500 mit einem schier unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis um die Ecke, sodass vor allem DJs, die von ihren Gagen noch nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können, hier für vergleichsweise kleines Geld eine echte eierlegende Wollmilchsau erhalten.

Ebenfalls von Vorteil: Der Pioneer DJ RMX-500 lässt sich genau wie der 1000er als VST-Plug-in mit allen gängigen DAWs verbinden, sodass das Gerät auch im eigenen „Homestudio“ fürs Producing eingesetzt werden kann. Mehr Flexibilität geht nicht!

Pioneer DJ RMX-1000 Test

2. KORG Kaoss Pad KP3+

Bereits im Jahr 2006 stellte KORG das Kaoss Pad KP3 vor, das seit jeher ein steter Dauerbrenner in puncto DJ Effekten ist. Dass sich das trotz den Quantensprüngen in der letzten Dekade auch nach 13 Jahren am Markt nicht verändert hat, liegt vor allem daran, dass KORG sich stets am Zahn der Zeit bewegt hat.

So lassen sich mit dem Kaoss Pad KP3+ nach wie vor über das berühmt gewordene Touchpad sämtliche Effekte in Echtzeit steuern. Und ein Tool, das einerseits für den Live-Einsatz konzipiert ist und andererseits so reich an Effekten ist wie das Kaoss Pad, sucht bis heute seinesgleichen.

Mehr als 150 Effekte, die insbesondere für den Einsatz in einem modernen DJ-Set geeignet sind, stehen zur Verfügung. In dem internen Programmspeicher lassen sich zum sofortigen Anwählen der Effekte insgesamt acht Favoriten speichern.

Hinzu kommt der Aspekt, dass das KORG Kaoss Pad KP3+ auch als Sampler genutzt werden kann, wo es ebenfalls über die einzigartige Funktionalität punktet.

Ebenfalls von Vorteil: Die markant roten LEDs, die im Gerät verarbeitet sind, sorgen dafür, dass die Lesbarkeit und Bedienbarkeit auch in dunklen Underground-Clubs zu 100% gegeben ist.

3. Roland VT-4

Zum Schluss möchten wir dir noch eine völlig andere Art von DJ Effektgerät vorstellen: den Roland VT-4. Dies ist in erster Linie ein DJ Sound Effekt, der in die Vocals eingreifen soll.

Ob das deine eigene Stimme ist, sofern Du während des Sets per Mikrofon mit dem Publikum interagieren willst, oder beispielsweise die Vocals in den Songs manipuliert werden sollen, spielt dabei keine Rolle. In jedem Fall ist dieses sehr kleine Gerät, das in praktisch jede Tasche passt, ein perfekter Begleiter für deinen Gig, denn auch hier steht die mobile Bedienbarkeit im Vordergrund.

Die Effekte, die hier zur Verfügung stehen, lassen sich schnell und einfach bedienen und zielen in erster Linie auf Stimmverfremdung ab. Von Vocoder und Ambience über Reverb und Pitch-Shifting bis hin zu Roboter oder Retro-Vocal-Effekten lassen sich sämtliche Effekte sogar gleichzeitig verwenden oder verketten. Praktischerweise können solche Ketten zuhause als individuelle Setups abgespeichert und im Club per Preset-Button kinderleicht abgerufen werden.

Ein weiterer Vorteil: In Verbindung mit einem MIDI-Keyboard kannst Du mit dem Roland VT-4 theoretisch mehrstimmige Backing-Vocals erzeugen.

Nicht nur für Sänger, sondern auch für DJs, die sich in Vocal-lastigen Genres (bspw. Vocal Trance oder EDM) bewegen, bringen diese DJ Sound Effekte eine völlig neue Facette in dein DJ-Set.

Weitere Infos

Welche DJ Effekte nutzt Du?

Zum Schluss möchten wir gerne deine Meinung erfahren. Beinhaltet das Mixen mit Effekten für dich bereits das Nutzen eines einfachen Filters am Mischpult? Verstehst Du darunter Effekte wie Reverb oder Flanger? Oder gehört für dich das Mitbringen eines DJ Controllers oder DJ Effektgeräts dazu?

Und zweitens: Sind solche Tools aus deiner Sicht lediglich Effekthascherei oder vertrittst Du gar die Meinung der Gegenseite, die sagt, dass DJ Sound Effekte überhaupt erst ein echtes DJ-Set ausmachen?

Hinterlasse uns einen Kommentar unter diesem Beitrag! Wir freuen uns darauf, zu erfahren, wie Du über dieses Thema denkst!

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