MIDI Masterkeyboard: Besserer Workflow im Homestudio

Master Keyboard & Controller

Hier dreht sich alles um das Masterkeyboard. Ein solcher MIDI Controller mit Tasten erleichtert dir die Steuerung von Musiksoftware oder einem Synthesizer erheblich. Masterkeyboards für dein Tonstudio bringen heutzutage viele verschiedene Features mit, die je nach Anwendungszweck deinen Workflow verbessern. Erfahre, wie Du zu deiner Entscheidung kommst und worauf es beim Kauf ankommt.

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Warum ein MIDI-Masterkeyboard kaufen?

Für ein Stagepiano als Masterkeyboard spricht die integrierte Klangerzeugung

Rock-Musiker fragen sich vielleicht, warum sie einen Keyboard-Controller nutzen sollten. Die Antwort: Wenn sich Tasten zur Transportkontrolle von Musiksoftware (v.a. Start, Stopp & Aufnahme) auf dem Master-Keyboard finden, können sie mit einem langen MIDI-Kabel aus jeder Ecke des Studios die Aufnahmesession steuern.

Auch zum Spielen von Schlagzeugklängen mit einem virtuellen Instrument (Plugin) eignet sich die Tastatur von einem MIDI Keyboard, das die Anschlagstärke registriert. Das klingt viel organischer, als wenn Du die MIDI-Noten per Maus setzen würdest. Einige Keyboard-Controller haben Pads zum Einspielen von Drums – das ist noch besser.

Und schließlich hilft eine Klaviatur beim Songwriting, egal in welchem Genre.

Klangerzeugung mit dem Masterkeyboard

Dein bevorzugter Musikstil und das Instrument, das Du hauptsächlich spielst, sind entscheidend für die Wahl des MIDI-Masterkeyboards. So werden Pianisten eine vollausgewachsene Klaviatur mit 88 Tasten und Hammermechanik wünschen.

Für ein Stagepiano als Masterkeyboard spricht die integrierte Klangerzeugung. Klaviatur und Samples sind perfekt aufeinander abgestimmt, was dem Spielgefühl und dem Klang zugutekommt. Ein Stagepiano (z.B. das Yamaha CP88) ist mit seinem Sound, allen üblichen MIDI-Controller-Funktionen, Split-Zonen, Layers und mehr eine langfristige Lösung fürs Studio oder Homestudio.

Anzahl der Tasten

Einsteiger, Produzenten elektronischer Musik und alle, die (noch) nicht Klavier spielen können, kommen mit relativ wenigen Tasten aus. Hier bietet sich etwa ein günstiger, reiner MIDI Controller (ohne Klangerzeugung) wie der Novation Launchkey 37 MK3 an.

Es gibt Keyboard-Controller mit einer Tastatur, die 25 oder 37 Tasten umfasst. Diese eignen sich jedoch eher für Musiker, die wenig Platz im Studio haben. Wir empfehlen dir 49, 61 oder gar 88 Tasten – um in Sachen Producing und Songwriting alle Register ziehen zu können. Eine große MIDI-Klaviatur bietet viel Platz zum Spielen – im Maximalfall so viele Tasten wie ein Konzertflügel.

Weitere Bedienelemente

Worauf Du nicht verzichten solltest, sind Tasten zur Transportkontrolle der Musiksoftware (Projekt abspielen, stoppen, aufnehmen, spulen etc.).

Einen Standard-MIDI-Anschluss (5-poliges DIN-Format) besitzen in den unteren Preisklassen nur noch wenige Modelle – das kann aber wichtig werden. Denn mit dem Anschluss lassen sich auch ältere Synthesizer spielen. Für eine gut funktionierende DAW-Integration solltest Du auch die Protokolle überprüfen, mit denen dein Masterkeyboard kommunizieren kann. Mackie Control und HUI unterstützen die Steuerung von praktisch jeder DAW. In den Spezifikationen der Masterkeyboards findest Du in der Regel auch eine Liste der unterstützten DAWs. Einige Hersteller haben sich auf einige wenige DAWs fokussiert – liefern dafür aber 100% Funktion mit diesen.

Spielgefühl der Tasten

Wichtig bei der Wahl des Masterkeyboards für Tonstudio & Homestudio ist das Spielgefühl der Tastatur. Die Tasten eines Stagepianos spielen sich natürlicher (einem Klavier ähnlicher) als bei einem Großteil der MIDI Controller.

Für ausdrucksstarkes Spiel von virtuellen Synthesizern sollten neben gut spielbaren Tasten noch Bedienelemente wie Räder oder Joysticks für Modulation und Pitch (Tonhöhe, stufenlos) dran sein. Das ist bei fast jedem Masterkeyboard der Fall. Ausgefeilte MIDI Keyboard Controller bieten zudem Tasten mit Aftertouch… erfahre im nächsten Abschnitt, warum das für die Klangerzeugung so spannend ist.

Hammermechanik

Grundsätzlich bedeutet eine Tastatur mit Hammermechanik Folgendes: Beim Herunterdrücken der Tasten wird eine mehr oder minder komplexe Mechanik ausgelöst, die schließlich dazu führt, dass ein Schlegel (hier Hammer genannt) auf die Saite trifft und diese zum Schwingen anregt.

Die Hammermechanik wurde sei ihrer Erfindung im ausgehenden 17. Jahrhundert immer ausgeklügelter. Konzertflügel haben heute die komplexeste Hammermechanik. Die Tasten von einem Synthesizer oder einem Masterkeyboard bzw. Keyboard Controller mit Hammermechanik sind zumeist längst nicht so aufwändig gestaltet. Und natürlich werden keine Saiten angeschlagen… dennoch kann man im weitesten Sinne von einer Hammermechanik sprechen.

Mehr zur Tastatur: Hammermechanik & Co. erklärt

Muss mein Masterkeyboard Aftertouch haben?

Nicht in der niedrigsten Preisklasse, aber auch nicht nur bei teuren Modellen sind die Tasten mit Aftertouch ausgestattet. Ein solche Tastatur funktioniert so: Während des Gedrückthaltens einer Taste wird kontinuierlich registriert, wie stark Du diese drückst. Variierst Du die Druckstärke auf den Tasten, werden zugewiesene MIDI-Parameter eines angesteuerten, Aftertouch »verstehenden« Instruments moduliert – Filterfrequenz, Vibratostärke und dergleichen mehr. Toll für expressive Klangerzeugung per Masterkeyboard.

Wie frei gestaltbar die Zuordnung der Parameter zur Aftertouch-Druckstärke ist, unterscheidet sich je nach Klangerzeuger.

Es gibt zwei Arten von Aftertoch: polyphon und monophon. Bei Letzterem (auch »channel aftertouch« genannt) gibt der MIDI Controller stets nur die Aftertouch-Daten einer Taste aus. Erstgenannte registriert und sendet hingegen die Druckstärken aller Tasten gleichzeitig.

Der Exot in puncto Masterkeyboard

Eine Erwähnung wert ist der MPE Keyboard-Controller Roli LUMI Keys mit Farbunterstützung für einzelne Parts deines Tracks. Es ist keine Klangerzeugung integriert, trotzdem könnte man ihn – zusammen mit der mitgelieferten Software – eher als spannendes Instrument denn als MIDI Controller bezeichnen. Speziell, aber nicht nur für elektronische Musik ist die multidimensionale MIDI-Interaktion (Stichwort: MPE) fein für Sounddesign und Beat Producing.

Der Roli LUMI Keys ist übrigens eher als zusätzliche Anschaffung zu einem Controller mit größerer Tastatur zu sehen.

Unsere Masterkeyboard Empfehlungen

Wir beschränken uns hier auf eine kleine, feine Auswahl, die uns aufgrund der Features und des Preis-Leistungsverhältnisses besonders überzeugen.

Arturia Keystep 37

Für Sound Design | Producing | Performance
Der Arturia Keystep 37 ist ideal für Beat Producer im Homestudio, die keine große Tastatur benötigen, dafür aber nicht auf Modulations- und Steuerfunktionen verzichten müssen. Der Arturia Keystep 37 bringt auch noch einen 64-Step Sequenzer mit – das unterstreicht den Performance-Charakter, die reine DAW Steuerung rückt hier in den Hintergrund. Die 37 anschlagsdynamischen Slim-Tasten bieten mit Aftertouch schon beim Einspielen viel Zugriff auf den Sound. Pitch und Modulation steuerst Du hier nicht über die üblichen Räder, sondern über Touchstripes, die sich angenehm und intuitiv steuern lassen.

• Ideal für Performance und Producing
• Clock Sync Ein- und Ausgang für Synchronisation
• Umfangreiche MIDI-Ausstattung
• Üppige Anschlusssektion für Hardware
• Straßenpreis: 180 Euro

Novation Launchkey 49 MK3

Für Homerecording | Producing | Performance
Das Masterkeyboard liegt mit 49 Tasten in der goldenen Mitte in Sachen Größe. Hinzu kommen 16 RGB beleuchtete Pads, die genau wie die Tastatur anschlagsdynamisch sind. Pitchbend- und Modulations-Rad sorgen für schnelle und kreative Sound-Eingriffe. Der MIDI-Funktionsumfang ist spitze, denn neben dem 5-poligen MIDI-Out zur Steuerung aller MIDI-fähigen Instrumente, gibt es auch die Möglichkeit per MIDI-Capture deine Ideen festzuhalten.

• Ideal für Ableton Live User
• Umfangreiche MIDI-Funktionalität
• Cleverer Scale- und Chord-Modus
• Umfangreiches Softwarepaket inklusive
• Straßenpreis: 220 Euro

Nektar Impact GXP88

Für Songwriting | Producing | Performance
Ein empfehlenswerter Vertreter für ein Masterkeyboard mit 88 Tasten und Aftertouch ist der Nektar Impact GXP88. Der Hersteller ist bekannt für eine nahtlose Integration in etliche DAWs – ganze zwölf Musikprogramme können ohne Aufwand sofort gesteuert werden. Für Songwriting, Performance und Producing sind die erweiterten Transportfunktionen ein Segen, so lässt sich beispielsweise auch der Loop starten und stoppen.

• Einfache DAW Integration
• Erweiterte Transportfunktion
• Kreativer Repeat-Mode
• Umfangreiches Softwarepaket
• Straßenpreis: 290 Euro

Checkliste für dein Masterkeyboard im Homestudio

Und was brauchst Du nun? Hier kommen nun einige Gedanken, die dir bei der Auswahl helfen werden.

• Möchtest Du alte Synthesizer oder Klangerzeuger anschließen? Achte auf einen 5-poligen DIN-Anschluss.
• Du möchtest nur wenige Parameter deiner DAW steuern? Eine kleine Tastatur genügt.
• Du möchtest ganze Arrangements und Songwriting am Masterkeyboard erledigen? Nimm eine größere Tastatur.
• Du produzierst Beats? Halte Ausschau nach MIDI Masterkeyboards mit zusätzlichen Pads.
• Du nimmst im Homestudio oft auf? Dann dürfen die Transportfunktionen nicht fehlen.

Unser Fazit zum Masterkeyboard

Ein Masterkeyboard bietet sich für alle Musiker und Produzenten an, auch wenn Du kein Klavier oder eine anderes Instrument mit Tasten spielst. Wer das doch kann, sollte auf große Klaviaturen Acht geben – alle anderen sind schon mit 37 oder 49 Tasten gut dabei. Eine wichtige Rolle spielen auch Bedienelemente für die Transport-Funktionen.

Entscheidend ist das Spielgefühl der MIDI-Tastatur. Dabei kommt es auf die Verarbeitung, die Größe der Tasten, die Umsetzung der Anschlagstärke in MIDI-Daten und – für Anspruchsvolle – eine Hammermechanik an. Ein gutes Stagepiano oder ein anderes hochwertiges Instrument mit Tasten bietet in der Regel all dies.

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