…und was bedeutet Beat Making überhaupt? Beat Making, wie man das Beats selber machen offiziell nennt, bezeichnet das Produzieren mit Sounds aus dem Computer und weitestgehend digitalen Tools. Du arbeitest also mit Sample Libraries, Plugins & Co., statt das Musikstück mit einer Band aufzunehmen.
Für viele Musiker und Produzenten ist das spielerische Erstellen von Beats der Einstieg und der Grundstein für die ambitionierte Musikproduktion. Beats selber macht in der Regel jeder Producer der sich in den Genres Hip-Hop, EDM und Ähnlichem bewegt – also Genres, die grundsätzlich wenig mit Bands, Orchester und Ensemble zu tun haben. Apropos spielerisch: Hier im Guide stellen wir dir auch die besten Beat Maker Apps vor – einfacher kann der Einstieg tatsächlich nicht mehr werden.
Für den Computer oder Laptop tauglich werden bestehende Sounds, durch das Sampeln. Gesampelt werden häufig Parts aus bestehenden Songs, aber auch alle möglichen Geräusche. Um eines von vielen berühmten Samples zu nennen: Die eingängige Bassline aus Ice Ice Baby (Vanilla Ice) stammt ursprünglich aus dem Song Under Pressure (Queen). Equipment, das Du zum Erstellen von Samples für deine Beats verwendest ist allen voran der Sampler. Aber darüber hinaus gibt es noch mehr zu entdecken.
Hardware Sampler vs. Software Sampler: Was ist besser?
Bevor Du Tempo und Rhythmus für deinen ersten Beat festlegst, brauchst Du das passende Equipment: Wie bereits erwähnt, kannst Du mit deinem Smartphone allein schon loslegen. Etwas übersichtlicher und angenehmer wird es, wenn Du an den Computer oder Laptop wechselst.
Im Idealfall legst Du los mit:
Die gute Nachricht: Du kannst ausschließlich mit Software arbeiten und kannst zum Einstieg auch auf große Investitionen verzichten. So kannst Du dir dein Beat Maker Studio Stück für Stück aufbauen und währenddessen weiter Praxiserfahrung sammeln. Diese kommt dir auch bei der Auswahl deines Equipments zu Gute.
Der Klassiker ist softwareseitig die DAW. Diese bildet zwar auch komplexeste Aufnahmen ab, kann aber genauso gut zum Beats selber machen genutzt werden. In den gängigen DAWs sind in der Regel bereits Sound Bibliotheken und Effekte enthalten. Weitere Sounds & Samples können problemlos in die DAW geladen werden.
Mac-User können sich über die kostenlose DAW GarageBand freuen, Windows-Usern steht Reaper kostenfrei zur Verfügung. Allerdings gibt es auch viele empfehlenswerte DAWs, für die Du ein paar Euros berappen musst. Zu erwähnen wäre hier Presonus Studio One und FL Studio, zwei DAWs die zum Beat Making sehr gut geeignet sind und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten.
Neben den Tools, die in jedes Homestudio gehören (Kopfhörer, Audio Interface), ist allen voran der MIDI-Controller zu nennen. Dieser bietet dir eine haptische Oberfläche um Beats selber machen zu können. Ausgestattet sind sie wahlweise mit Klaviatur oder Pads – oder sogar mit beidem. Die Pads sind ideal um damit Drums mit deinen Fingern „einzutrommeln“, während die Klaviatur sich super für Melodien oder auch Basslines eignet.
Alles über Funktion, Pads, Tasten & Co.:MIDI-Controller Ratgeber
Nachdem Du dir mindestens eine Software zugelegt hast oder mit dem Tablet samt Beat Making App Platz genommen hast, kannst Du dein erstes Projekt starten. Um nicht in den Weiten der Soundbibliotheken verloren zu gehen, solltest Du dir einen gewünschten Sound herauspicken. Hier lohnt sich eine kleine Recherche bei Spotify & Co., um folgende Basics zu klären:
So kommst Du recht schnell zu einer kleinen Vision deines ersten Beats. Um kein Missverständnis zu riskieren: Du sollst natürlich keinen Song kopieren. Vielmehr solltest Du eine grobe Richtung für dich festhalten.
Grundsätzlich gehören in jeden Beat folgende Parts (bzw. Spuren):
Darüber hinaus bietet jeder Part natürlich endlos viele Facetten, die Du kreativ hinzufügen kannst. Wir empfehlen mit einem einfachen Part zu beginnen und erst im Anschluss an Feinheiten, wie Drops, Bridge und Chorus zu arbeiten.
Du beginnst mit deinem Beat nun mit den Drums: Sie geben den Rhythmus vor und bestimmen das Tempo deines Songs. Solltest Du einen MIDI-Controller besitzen kannst Du die Drums selbst einspielen. Nutzt Du eine DAW ohne Controller legst Du am besten erst das Tempo fest und belegst die Spur dann mit dem gewünschten Drum-Sound.
Etwas einfacher ist die Nutzung eines fertigen Drum Loops. Für Einsteiger ist das die einfachste Option um sich in die Materie einzuarbeiten. Den Loop kannst Du selbstverständlich bearbeiten, aber legt aber Rhythmus und Tempo bereits fest.
Free Drum Loops: Über 10.000 kostenlose Drum Samples, Kits & Loops
Sobald dein Drum-Part steht, kannst Du den passenden Bass-Sound über eine weitere Spur hinzufügen. Die Bassline sollte eingängig sein, wie das Bettzeug in dem Du dich verkriechen kannst. Das passende Bett dafür ist das Pad. So bezeichnet man eine Klangfläche, die den Bass untermauert und trägt. Oftmals sind es einfach lang gespielte Noten, die durch Effekte Lebendigkeit eingehaucht bekommen.
Zu guter Letzt setzt Du die Melodie mit passenden Akkorden auf deinen Beat. Beginne hier mit einfachen Kombinationen und beschäftige dich, wenn möglich mit der Harmonielehre, dann kommst Du schnell auf Akkordfolgen, die angenehm und richtig klingen. Für deine Akkorde und Melodienkannst Du auch Skalen nutzen und dich innerhalb dieser bewegen – dann klingt es ganz von allein „passend“.
Checkliste für deinen Beat
Sobald dein Beat steht, kannst Du mit Songelementen, wie Bridge, Chorus, Drop & Co. etwas mehr Bewegung und Dynamik in den Beat bringen und ihn so arrangieren, dass er schlussendlich zum fertigen Track wird. Das Arrangement unterscheidet sich je nach Genre leicht voneinander. Heutzutage hört man (u.a. bei Rap) die Reihenfolge: Chorus – Strophe – Bridge oder Drop – Chorus.
Song Arrangement: Basics, typische Elemente & die besten Tricks