Multicore
Loom vs. Stagebox vs. Kabel – Was brauchst Du wann?

Studio-Loom vs Stagebox
Studio-Loom vs Stagebox

Marius Schweitzer Von Marius Schweitzer

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Stagebox vs. Loom – Multicore-Verkabelung

In Studios und im Live-Bereich sind viele Kabel nötig, um Audio (und mehr) zu übertragen. Für eine praxistaugliche Verkabelung bietet es sich an, viele kleine Kabel zu einem großen zusammenzufassen. Man spricht dann generell von Multicore, da im Inneren eines solchen dicken Kabels mehrere Klangleitungen verlaufen. So wird Platz gespart, Kabelsalat vermieden, Ordnung und Übersicht geschaffen sowie die Zahl möglicher Fallstricke (im wahrsten Sinne des Wortes) reduziert. Damit wären schon die wichtigsten Vorteile gegenüber der Einzelkabellösung aufgezählt, doch im weiteren Verlauf dieses Artikels findest Du noch mehr.

In der folgenden Gegenüberstellung – Loom versus Stagebox – erfährst Du die Unterschiede zwischen diesen beiden Arten der gebündelten Klangübertragung.

 


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Loom

Ein Loom ist ein Multicore-Kabel mit seinem sogenannten »Spleiß« an beiden Enden – dort wird das Kabel wieder in seine einzelnen Leitungen aufgetrennt und separat ummantelt, wie man es von gewöhnlichen Kabeln kennt. An den Enden der Einzelstränge sitzen schließlich die Stecker bzw. Buchsen.

Multicore: Loom vs. Stagebox vs. Kabel

 

Stagebox

Bei Verkabelungen mit Stagebox gibt es an einem der beiden Multicore-Kabelenden keinen Spleiß, sondern einen Kasten mit XLR-Anschlüssen. Strenggenommen wird nur dieser Kasten als Stagebox bezeichnet, doch es gibt auch in diesem Bereich viele vorkonfektionierte Lösungen mit passendem Multicore-Kabel (oder bei hoher Kanalzahl mit mehreren Multicores), das auf der anderen Seite in einen Spleiß mündet.

Loom vs. Stagebox vs. Kabel

 

Der Vergleich: Loom vs. Stagebox

Anzahl der Anschlüsse

Looms sind mit maximal 16 Anschlüssen pro Seite ausgestattet, denn irgendwann wird das Gewicht zu hoch und das Multicore-Kabel so dick, dass es nicht mehr praktikabel ist. Stageboxen gibt es hingegen aufgrund ihrer Festbauweise und der Möglichkeit, mehrere Multicore-Kabel anzuschließen, für weitaus größere Kanalzahlen. Wir haben beispielsweise kürzlich bei der Recherche ein aktuelles Modell mit 64 Eingängen sichten können.

Anschlussformate

Bei den Anschlusstypen bieten die einschlägigen Hersteller von Looms eine große Vielfalt an, ob mit Klinke, XLR, Cinch oder anderen. Natürlich sind auch Übersetzungen zwischen verschiedenen Formaten möglich, z.B. Klinkenstecker auf der einen Seite und Cinch auf der anderen. Je nach Format stellt sich auch die Frage nach Stereo vs. Mono (zudem Umwandlungen wie 1x Stereoklinke 2x Monoklinke) sowie symmetrisch vs. unsymmetrisch. Du wirst für so ziemlich jede denkbare Konfiguration vorkonfektionierte oder nach Gusto zusammenstellbare Lösungen finden.

Anders sieht es bei der Stagebox aus. Dort wird praktisch ausschließlich auf symmetrisches XLR (Mono) als den etablierten Bühnen- und Studiostandard gesetzt.

Übersichtlichkeit

Wie weißt Du, welcher Anschluss auf der einen Seite zu welchem auf der anderen Seite gehört? Dafür gibt es bei einem Loom in der Regel einheitliche farbliche Kennzeichnungen oder Nummerierungen an den Steckern/Buchsen der betreffenden Pärchen.

Ein Vorteil der Stagebox besteht in der festen, stets übersichtlichen Anordnung der XLR-Buchsen. Außerdem ist die Verkabelung sämtlicher Geräte und Instrumente an einem zentralen Gerät – nicht zuletzt bei den Modellen, die sich zusammen mit dem anderen Equipment in ein 19-Zoll-Rack schrauben lassen – von hohem logistischem Mehrwert.

Handhabung und Funktionalität

Ein Loom ist naturgemäß wesentlich kompakter und leichter als eine Stagebox mit der gleichen Anzahl an Kanälen. Ein typisches Einsatzgebiet für ein Loom: Die Geräte in einem Rack miteinander verkabeln. Auch zum Abgreifen der Einzelausgänge von Synthesizern, Drum Machines, Soundmodulen von E-Drum-Sets etc. kann es genutzt werden. Aber Achtung: Looms mit mehr als acht Anschlüssen auf einer Seite können so schwer werden, dass sie die Buchsen von manchen Synthies, Workstations, Mixern & Co. aushebeln.

Kleinere Stageboxen können als kompakte Anlaufstellen für bestimmte Instrumenten- bzw. Mikrofongruppen dienen. Das beste Beispiel ist das oft beträchtliche Arsenal von Mikrofonen, das zur Abnahme eines Schlagzeugs verwendet wird.

Es gibt Kabeltrommeln mit integrierter Stagebox – passenderweise werden diese Vorrichtungen »Stagedrum« genannt. Wer nicht im Rack arbeiten kann oder will und das einfach aufrollbare Kabel zu schätzen weiß, sollte sich das näher anschauen.

Loom vs. Stagebox vs. Kabel

Bei einigen Stageboxen ist das Multicore-Kabel nicht fest installiert, sondern modular und damit im Fall eines Defekts schneller und günstiger austauschbar.

Preis

Ein Loom ist bei gleicher Kanalzahl meist um ein Vielfaches günstiger zu haben. Nicht zu unterschätzen, wenn es um die Ausstattung von Locations oder (Heim-)Studios geht, in denen nur gelegentlich Auftritte bzw. Recording-Sessions stattfinden sollen.

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