Audio Interface Kaufberatung
Was Du vor dem Kauf wissen solltest
Von Felix Baarß am 08. März 2019
Audio Interface Kaufberatung – Inhalt
- Kaufberatung: Audio Interface für dein Homestudio
- Audio Interface – Klang
- Intern vs. extern
- USB, FireWire, Thunderbolt
- Eingänge und Ausgänge am Audio Interface
- Metering der Soundkarte
- Abhören mit der Studio Soundkarte
- Nutzung ohne Computer
- Portabilität
- Auflösung und Sample-Rate
- Soundkarten-Treiber
- Letzte Gedanken
Kaufberatung: Audio Interface für dein Homestudio
In diesem ersten Teil unserer Audio Interface Kaufberatung erfährst Du mehr über Klang, den Unterschied zwischen internen und externen Modellen, Informationen zu den Schnittstellen sowie den Anschlüssen. In einem zweiten Teil geht es dann weiter mit dem Metering, Abhören und Monitoring, Standalone-Betrieb, Auflösung, Samplerate sowie Treiber, Latenz und Mixer-Software.
In unserer Marktübersicht und Soundkarten-Test findest Du zudem noch weitere Vergleichswerte, die dir deine Entscheidung noch weiter vereinfachen werden.
Audio Interface – Klang
Mittlerweile sind dank der gestiegenen Qualität genutzter Komponenten wie Wandler und Mikrofonvorverstärker mit praktisch allen Geräten gute Aufnahmen und Abmischungen möglich. Eigene Songs oder ein Demo für die Band in Eigenregie zu produzieren, ist problemlos möglich.
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Es gibt hörbare Unterschiede zwischen Low-Budget und High-End
Freilich, es gibt in vielen klanglichen Aspekten hörbare Unterschiede zwischen Low- und High-End. Und auch zwischen den Geräten im Low-Budget-Segment lassen sich noch kleine Sprünge in der Klangqualität feststellen. Doch gerade am Anfang sollte dies nur zweitrangig in der Kaufentscheidung berücksichtigt werden.
In unserer Audio Interface Kaufberatung werden alle Kriterien besprochen, die für das Musik produzieren stärker ins Gewicht fallen. Du kannst die Schar der Kandidaten einengen, indem Du Stück für Stück klärst, was für dich wichtig ist oder in der Zukunft wichtig werden könnte.
Tauchen wir also ab in die Materie…
Intern vs. extern
Interne Audio Interfaces werden klassischerweise als Soundkarten bezeichnet und als Steckkarte auf der Hauptplatine (»Motherboard«) deines Computers befestigt (heutzutage etwa auf einem PCI-Express-Steckplatz). Zwar sind diese mit der aktuell schnellstmöglichen Datenanbindung an den Rechner versehen, können dafür aber nicht mal eben auf die Schnelle an einem anderen Computer oder dem Laptop betrieben werden.
Externe Audio Interfaces sind mobil und weniger anfällig für Störgeräusche
Externe Audio Interfaces sitzen hingegen in ihrem eigenen Gehäuse, werden über ein Kabel mit dem Audio PC verbunden und können mobil eingesetzt werden – wichtig für die meisten Musiker, die mit Laptop auftreten.
Ein weiterer Vorteil einer externen Lösung besteht darin, dass potentiell weniger Störsignale einwirken, welche von den anderen elektronischen Komponenten in deinem Computer herrühren.
Diese Art von Audio Interfaces stellt im Bereich Homerecording die weitaus größte Gruppe dar, dementsprechend findest Du in unserer Marktübersicht und in unseren Empfehlungen auch ausschließlich Modelle dieser Bauart.
Du findest im Anschlusstyp ExpressCard noch eine etwas exotischere Zwischenlösung, die es ermöglicht, kleine Steck-Soundkarten entsprechenden Formats bequem in einen Schacht außen am Rechner zu schieben. Höchst attraktiv für mobile Musiker.
Lies auch: USB Audio Interface Vergleich: Die besten am Markt
USB, FireWire, Thunderbolt
Zuerst stellt sich die Frage, ob ein externes Audio Interface über die Verbindungstypen USB, FireWire oder gar Thunderbolt angeschlossen werden soll. USB wirst Du sicherlich kennen, die große Mehrheit der modernen Geräte, die sich heutzutage an den Computer anschließen lassen, wird ja über die USB-Buchse verbunden. JEDER auch nur im Entferntesten moderne Computer hat solche Buchsen, meist sogar eine kleine Handvoll davon, die noch nicht belegt sind. Somit ist es auch immer sehr aussichtsreich, wenn Du dein Audio Interface einfach zu einem Freund oder zu einem Veranstaltungsort mitnimmst.
USB3.0 Audio Interfaces sind noch rar gesät
Als Ausblick: Die neueste Version des Standards, USB 3.0, ist noch nicht so recht in der Welt der Musikproduktion angekommen, nur wenige Modelle setzen derzeit auf diese Schnittstelle. Sie bietet eine potentiell mehr als zehnfache Übertragungsgeschwindigkeit im Vergleich zur Vorgängerversion.
Und was hat es mit FireWire auf sich? Dieser Begriff, der streng genommen ein Markenname von Apple für die zugrundeliegende Technologie mit der Bezeichnung IEEE 1394 ist, kennzeichnet einen Verbindungstyp, dessen Stecker im Anwendungsbereich der Musikproduktion für gewöhnlich in zwei Formen daherkommt.
Die meisten Hersteller haben sich darauf beschränkt, es bei FireWire 400 zu belassen, was zum Homerecording auch völlig ausreicht. Die zwei bei Audio Interfaces gebräuchlichsten Übertragungsarten USB 2.0 und FireWire 400 in puncto Geschwindigkeit etwa gleichauf.
Nachdem FireWire nach Aussagen vieler Musiker und Produzenten anfangs die Nase vorn zu haben schien, ist es mittlerweile nicht mehr möglich, allgemeingültige Aussagen über Vorteile in Sachen Zuverlässigkeit gegenüber USB zu treffen. Eher ist ein umgekehrter Trend zu beobachten: Selbst Hersteller fortgeschrittener Audio Interfaces richten ihren Fokus längst wieder verstärkt auf USB.
Thunderbolt ist aktuell die schnellste externe Schnittstelle
Thunderbolt ist eine in Kooperation von Intel und Apple entwickelte Schnittstelle, mit der sehr große Datenmengen in kurzer Zeit transferiert werden können – in der derzeitigen Ausprägung theoretisch viermal so schnell wie USB 3.0. Eine solche Buchse findet sich von Haus aus derzeit am aktuellen MacBook Pro und dem frischen Mac Pro.
Das neueste MacBook verzichtet jedoch schon wieder darauf und setzt stattdessen auf USB-C – ist das schon der Todesstoß, wenn diese Entscheidung künftig auch für die genannten Profirechner getroffen wird? Unterdessen werden Audio Interfaces mit Thunderbolt-Schnittstelle jedenfalls noch recht munter hergestellt.
Wie dem auch sei, es bleibt zu fragen, ob Du derart große Datentransferraten überhaupt jemals benötigen wirst. Nur wenn Du beispielsweise bei einer multimedialen Performance zur Audioübertragung gleichzeitig sehr hochauflösende Videos oder Animationen streamen möchtest, könnte diese Schnittstelle interessant werden. Doch wer weiß, wie sich die Ansprüche allein bei Audiosignalen noch entwickeln werden.
Redaktionsempfehlung: Audio Interface Bestenliste
Eingänge und Ausgänge am Audio Interface
Ein paar allgemeine Überlegungen vorweg. Die Kernfrage lautet: Wie viele Eingänge und Ausgänge benötigst Du gleichzeitig? Wenn in einer Band Songs gemeinsam eingespielt werden sollen, muss natürlich ein Audio Interface her, das mindestens so viele Eingänge zur Verfügung stellt wie die Anzahl der Instrumente und Mikrofone, die aufgenommen werden sollen. Es schadet nicht, wenn Du langfristig denkst: Im Zweifel empfiehlt es sich, lieber ein paar Eingänge mehr zu haben, als Du anfangs brauchst.
Eingänge für Gitarren und Bässe werden oft Instrumenteneingang oder Hi-Z genannt
Und natürlich ist wichtig zu wissen, für welche Arten von Instrumenten und/oder Mikrofonen diese geeignet sein müssen. Um eine E-Gitarre oder einen E-Bass zu betreiben, benötigst Du einen hochohmigen Eingang, der oft als „Hi-Z“ bezeichnet wird. Für andere Instrumente wie beispielsweise Synthesizer benötigst Du Eingänge mit Line-Pegel, am besten gleich zwei, damit Du in Stereo aufnehmen kannst.
Mikrofone benötigen einen Vorverstärker, der meistens eingebaut und an den XLR-Buchsen zu erkennen ist. Für den Betrieb eines Kondensatormikrofons sollte auch die notwendige Phantomspeisung zuschaltbar sein.
Für eine verlustfreie Übertragung über weite Strecken eignen sich digitale Verbindungen
Später ist auch noch von Belang, in welcher Übertragungsqualität die Ausgänge vorhanden sein sollen. Digitale Verbindungen stellen im Gegensatz zu den analogen sicher, dass die Audiosignale verlustfrei übertragen werden. Im Amateursektor spielen diese jedoch eine untergeordnete Rolle.
Digitale Eingänge und Ausgänge können nützlich sein, wenn Du beispielsweise zu einem späteren Zeitpunkt mehr Anschlüsse an die Außenwelt benötigst und daher gleich zwei Audio Interfaces miteinander verbinden möchtest.
Symmetrisch vs. unsymmetrisch
Bei der symmetrischen Signalübertragung gelingt die Signalübertragung auch über große Distanzen weitestgehend störungsfrei. Generell empfiehlt sich darauf zu achten, dass ein Audio Interface über symmetrische (englisch »balanced«) Ausgänge verfügt. Allerdings müssen beide Seiten symmetrische Anschlüsse haben, um in den Genuß der Vorteile zu kommen.
Während XLR-zu-XLR-Kabel in der Regel symmetrisch und Cinch-Kabel immer unsymmetrisch sind, ist bei Klinkenkabeln beides möglich. Symmetrische Klinkenkabel erkennst Du daran, dass zwei Rillen an der Klinke zu sehen sind (wie Stereo). Gitarrenkabel sind mit nur einer Rille und damit unsymmetrisch ausgelegt.
MIDI
MIDI-Buchsen wie die unten abgebildeten dienen einerseits zum Anschluss von Controllern (klassischerweise ein Keyboard Controller, althergebracht auch »MIDI-Keyboard« genannt), andererseits von Synthesizern und anderen klangerzeugenden bzw. -bearbeitenden Kisten. So ist die Aufnahme von MIDI-Noten und Steuerdaten (u.a. für Effekte) in deine DAW-Software hinein und die Ansteuerung externer Geräte aus deiner DAW heraus möglich.
Da viele Controller mit eigenem USB-MIDI-Interface kommen, werden die fünfpoligen Anschlüsse an Audio Interfaces seltener
Mittlerweile sind MIDI-Buchsen im oben abgebildeten fünfpoligen DIN-Format längst nicht mehr so häufig zu finden wie einst. Der Grund? MIDI-Daten können auch via USB, FireWire und Co. übertragen werden. Dementsprechend kommt mehr und mehr Musik-Equipment heutzutage ohne diese Buchsen aus. Diese Geräte werden dabei also nicht mehr an das Audio Interface, sondern ganz einfach an den damit verbundenen Audio PC gesteckt, es sei denn, das Interface verfügt praktischerweise über zusätzliche USB-Anschlüsse.
Wenn Du jedoch älteres Equipment einsetzen möchtest, wirst Du um DIN-Buchsen nicht herumkommen.
Sonstige
Es gibt noch andere Anschlüsse, die kurz gestreift werden sollen. Zunächst wären noch die in verschiedenen Formaten erhältlichen Anschlüsse für Kabelpeitschen (auch »Breakout-Kabel« genannt). Bei kleinen Gehäusen stellen sie eine praktische Möglichkeit dar, eine Vielzahl von Anschlüssen bereitzustellen. Die meisten Hersteller haben hier eigene Schnittstellen entwickelt.
Für die zeitliche Synchronisierung mehrerer Geräte gibt es die sogenannten WordClock-Anschlüsse, aufgeteilt in Buchsen für das Senden bzw. Empfangen von Zeitgebersignalen. So, als würden diese Geräte ständig Uhrenvergleiche durchführen, damit das mehrkanalige Ensemble, zu dem sie sich zusammengeschlossenen haben, immer im Gleichschritt marschiert.
Der vorliegende Artikel »Soundkarte Kaufberatung« folgt dem ersten Teil »Audio Interface Kaufberatung«, in dem wir bereits über den Klang, den Unterschied zwischen internen und externen Geräten, die Geschwindigkeit der Schnittstellen sowie den Anschlüssen gesprochen haben. Jetzt wird es Zeit, zu weiteren Details überzugehen.
In folgenden zweiten großen Teil erfährst Du mehr über Metering, Optionen zum Abhören und Monitoring der Studio Soundkarte, Standalone-Betrieb, Auflösung, Samplerate sowie Treiber, Latenz und die Mixer-Software.
Metering der Soundkarte
Wenn Du Instrumente oder Stimmen zu laut einspeist, wird die digitale Aufnahme dieser Signale verzerrt. Daher ist es empfehlenswert, bei der Aufnahme ein Auge auf den Pegel zu haben und diesen nicht in das Clipping zu fahren.
Neben den Pegelanzeigen, die ggf. in der Mixer-Software deiner Studio Soundkarte zu sehen sind, sind farbige LEDs an der Hardware (typischerweise von grün über gelb bis rot für übersteuert) eine praktische Angelegenheit. Bei einigen wenigen Geräten gibt es auch die altbewährten Nadeln in den VU-Metern zur Anzeige der Pegel oder einfallsreiche Lösungen wie farblich aufleuchtende Ringe, die direkt um die Regler für das Gain (die Verstärkung) der entsprechenden Eingänge platziert sind.
Abhören mit der Studio Soundkarte
Ein verzögerungsfreies Abhören (englisch »Monitoring«) beim Einspielen oder Einsingen ist sehr wichtig für die Performance der Künstler. Stellen sich dabei Verzögerungen ein, wirkt das irritierend und nicht zuletzt spaßbremsend.
Gerade beim Einsingen ist latenzfreies Abhören für die Performance des Sängers sehr wichtig
Die meisten modernen Studio Soundkarten ermöglichen dieses latenzfreie Abhören, in der Regel wird es als »Direct Monitoring« oder »Zero Latency Monitoring« von den Herstellern bezeichnet. Dabei wird das über die Eingänge eingespeiste Audiosignal ohne Umwege wieder an die Ausgänge geleitet – sozusagen kurzgeschlossen und das nahezu latenzfrei.
Soundkarte als Monitor Controller
Wenn mehr als ein Ausgangskanal für Lautsprecher und/oder Kopfhörer vorhanden ist und sich diese einzeln in der Lautstärke regeln bzw. per Knopfdruck augenblicklich ein- und ausschalten lassen, kann man bereits von einem Monitor Controller sprechen. Diese Geräte gibt es auch in separater Form, doch es kann sehr praktisch sein, sowohl Soundkarte als auch Monitor Controller in einem zu haben, wenn Du vorhast, deine Mixe über mehrere Geräte abzuhören.
Nicht wenige Interfaces besitzen einen Drehregler, mit dem Du das Verhältnis der Quellen stufenlos mischen kannst. Soll es nur das Wiedergabesignal aus deinem Audio Computer, nur die Signale der Eingänge an der Soundkarte (Instrumente, Zuspieler und Mikrofone) oder eine Mischung aus beiden sein? Mit einem solchen Feature, das »Monitor-Mix-Regler« oder ähnlich genannt wird, hast Du die Wahl.
Nutzung ohne Computer
Von der Stand-Alone-Nutzung ist die Rede, wenn ein Gerät eigenständig lauffähig ist, was im Falle der Audio Interfaces bedeutet, dass ein gewisser Teil ihrer Funktionalität auch ohne einen angeschlossenen Audio PC nutzbar ist. Damit ist meist nur die Mixerfunktion gemeint, also einfach das Einspeisen über die Eingänge, das Verschmelzen dieser bei Bedarf unterschiedlich laut aufgedrehten Einzelsignale zu einem Stereosignal und schließlich die Weiterleitung an die Ausgänge. Eine schnelle Möglichkeit, eine Soundkarte mal eben als rudimentäres Mischpult zu benutzen.
Nun kommt es noch darauf an, ob und wie umfangreich sich Parameter wie etwaige interne Effekte (Kompressor, Hall, EQ etc.) allein über die Bedienelemente der Hardware steuern lassen. Geräte, die das können, sind in den niedrigen Preissegmenten noch nicht zu finden.
Portabilität
Gerade die Modelle, die sich für den Einstieg ins Homerecording eignen, sind oft auch so klein und leicht, dass sie tragbar sind – »portabel« ist hier das Stichwort in der Fachsprache der Musikproduktion. So kannst Du dein Interface im Handumdrehen vom Arbeitsplatz am Heimstudio abstöpseln, in Rucksack, Tasche und Co. verfrachten und überall aufbauen, wo es gebraucht wird. Ob bei der Bandprobe, Gigs oder einfach bei Freunden für den Einsatz unterwegs.
Geräte mit USB-Strom liefern teils keine Phantomspeisung
Ein wichtiger Aspekt wäre etwa die Art der Stromversorgung. Viele kleinere Modelle begnügen sich damit, über die USB-Verbindung mit Strom gespeist zu werden, ein Netzstecker ist dann nicht mehr notwendig. Das kann gerade bei kleinen Veranstaltungen, bei denen die Steckerleiste auf dem Pult oft mit Steckern von allen möglichen anderen Gerätschaften (Lautsprecheranlage, Licht-Equipment, Nebelwerfer etc.) überfüllt ist, von unschätzbarem Wert sein.
Hinweis: Bei Geräten, die sowohl allein per USB versorgt werden können als auch eine Buchse für den Netzstromanschluss bieten, kann es vorkommen, dass bestimmte Funktionen (etwa die Phantomspeisung für Kondensatormikrofone) bei reinem USB-Betrieb nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.
Im Gegensatz zum sicheren Hafen der Homestudio-Umgebung lauern beim mobilen Einsatz bekanntlich allerlei Gefahren, auch beim Transport. Da ist es von Vorteil, wenn ein Modell in ein Gehäuse aus Aluminium (ziemlich leicht und dennoch robust) oder Stahl (recht schwer, aber eben sehr robust) gekleidet ist. Selten finden sich auch Geräte mit besonders verstärkten Kanten. Tief in das Gehäuseprofil versenkte Buchsen, die zur Stabilisierung der hineingesteckten Schalter und zum Schutz vor Stößen dienen, stellen einen weiteren Pluspunkt dar.
Auflösung und Sample-Rate
Samplerate ist die Häufigkeit, mit der ein kontinuierliches Signal abgetastet wird
Die Qualität, mit der die analogen Signale zur Aufzeichnung ins Digitale verwandelt werden, hängt von der verwendeten Auflösung (auch »Wortbreite« genannt) in Bit und von der Sample-Rate – auch »Sample-Frequenz« genannt – in Hertz (Hz) bzw. Kilohertz (kHz) ab. Höhere Auflösungen und Sample-Raten resultieren in potentiell höherer Qualität.
Der lange geltende Qualitätsstandard von Audio-CDs, nämlich 16 Bit und 44 kHz, ist immer noch als gut zu bezeichnen. Um den Blick wieder nach oben zu richten: Aufzeichnungen mit mehr als 24 Bit und Werten über 44,1 oder 48 kHz können erst mit guten Lautsprechern bzw. Kopfhörern wirklich wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Auch ein trainiertes Gehört benötigt dann noch eine ruhige Atmosphäre, die hochkonzentriertes, analytisches Abhören zulässt. Ganz zu schweigen davon, dass oft nur ein A/B-Vergleich die Unterschiede aufzeigt.
Für den Anfang sind Modelle, die maximal 16 Bit und 44,1 kHz beherrschen, durchweg ausreichend. Je nach Ambition und gesammelten Erfahrungen kann zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Upgrade erfolgen.
Als abschließende Betrachtung lohnt es sich, die Beziehung zwischen dem sogenannten Signal-Rausch-Abstand (synonym mit dem Begriff des Dynamikumfangs, oft abgekürzt mit »S/N« oder »SNR« für »signal-to-noise ratio«) und der Bitrate zu betrachten. Bei einer Aufnahme mit 16 Bit beträgt der maximal nutzbare Dynamikumfang 96 dB, bei 24 Bit sind es 144 dB. Bei einem Signal-Rausch-Abstand von unter 96 dB reichen 16 Bit vollkommen aus. In der Tabelle unserer Marktübersicht findest Du diesen Wert für alle getesteten Modelle. Übrigens: Die besten erreichen einen S/N-Wert von ca. 125 dB – ungefähr dort liegt passenderweise auch die Grenze des menschlichen Hörvermögens.
Soundkarten-Treiber
Der Treiber ist die Software, die den Datenaustausch zwischen Rechner und Interface gewährleistet. Bei einigen Geräten installiert sich der Treiber sofort nach dem Anstecken an den USB-Port automatisch, da die benötigten Daten bereits im integrierten Treiberarchiv deines Betriebssystems schlummern. Es lohnt sich, die aktuelle Version von der Website des Herstellers herunterzuladen, um etwaige neue Features freizuschalten und/oder Fehler auszubügeln.
Für Windows und Mac OS X bieten die Hersteller für gewöhnlich Treiber an, Linux oder andere Exoten werden von keinem größeren Unternehmen mit offiziellen Gerätetreibern versorgt – ohne Frickelei scheint es hier nicht zu gehen.
Es gibt mehrere etablierte Treibertypen, für Windows etwa DirectSound, WDM, MME und weitere, für Mac OS X gibt es im Wesentlichen nur CoreAudio. Für die Musikproduktion empfiehlt sich ASIO, da hier die geringsten Latenzen möglich werden. Ein ASIO-Treiber wird immer separat von dem oben erwähnten, automatisch eingerichteten Treiber installiert.
Latenz der Soundkarte
Die Verarbeitung von Audiosignalen in der Soundkarte geschieht mit einer gewissen Verzögerung, Latenz genannt. Diese wird durch die Analog-Digital-Wandlung bei der Aufnahme der Instrumenten- oder Mikrofonsignale in deiner Software und schließlich wieder beim Wandeln von Digital zu Analog, also bei der Wiedergabe erzeugt.
Weitere Berechnungen durch Musikprogramme oder zwischengeschalteten Effekten erfordern zusätzliche Berechnungen, die die Latenz weiter vergrößern.
Auf Windows haben ASIO-Treiber die geringste Latenz
Wenn die Latenz zu hoch ausfällt, wird die auf deinem MIDI-Keyboard gespielte Note erst mit einer hörbaren Verzögerung wiedergegeben. Je besser das Gespann aus Interface bzw. dessen Treiber und der Leistung des Audiorechners, desto geringer die Latenz. Gute Modelle ermöglichen das Abhören in gefühlter Echtzeit.
Mixer-Software
Die Mixer-Software ist ein virtuelles Mischpult, über dessen Oberfläche Du einzelne Spuren stummschalten, auf Solobetrieb stellen sowie in der Lautstärke und im Panning regeln kannst. Dazu kommen je nach Ausstattung Dinge wie Phaseninvertierung, Phantomspeisung und Co. Fortgeschrittene Mixer-Programme bieten zudem Effekte wie Kompressoren, Halleffekte, Delays und ähnliche in Echtzeit. Besonders praktisch ist die Funktion, Kopfhörer und Hauptausgang jeweils unterschiedliche Mischungen aus den verschiedenen Eingängen zuzuführen.
Eine dedizierte Mixer-Software bietet mehr Übersicht
Modelle, die einen solchen Mixer mitliefern, sind anderen Geräten aufgrund der Übersichtlichkeit und den zusätzlichen Funktionen vorzuziehen. Große Pegelanzeigen, die Fernsteuerung vom Rechner aus, das Rückgängigmachen und Wiederherstellen einzelner Parameteränderungen sowie das Speichern und Laden von Voreinstellungen oder Mixer-Konfigurationen sind weitere starke Argumente.
Letzte Gedanken
Unser Überblicksartikel leuchtet die wichtigsten Ausstattungsmerkmale aus, um dir deine Entscheidung zu erleichtern. Zwar können tontechnische Grundlagen nur im begrenzten Umfang gestreift werden, doch in der fürs Homerecording beliebten Preisklasse unter 500,- Euro spielen die letzten Prozente in Sachen Klangqualität keine Hauptrolle.
Es gibt wohl kaum ein Produkt, das alle glücklich machen könnte – doch Aufnahmen am heimischen Audio PC zu machen, stellt für keines der getesteten Modelle eine Herausforderung dar.
Marktübersicht: Soundkarten Test & Vergleich