LD Systems Roadbuddy 10 Testbericht
Portable PA-Anlage als Rollkoffer
Von Felix Baarß
LD Systems Roadbuddy 10 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Portable PA mit Rollen & Trolley plus Funkmikro, Media-Player und mehr. Ein überzeugender PA-Trolley in seiner Preisklasse - klanglich transparent und für seine Verhältnisse kräftig, gut in der Handhabung, vielseitig und mit Funkmikrofon im Gepäck.
PRO
- Überzeugende Klangqualität
- Reichlich Power für kleinere Veranstaltungen
- Hohe Mobilität dank Trolley-Form
- Klanglich gutes, griffiges und leichtes Funkmikrofon
- Vielseitige Einspeisung: Bluetooth, USB, SD + 4 Buchsentypen für Analoges
- Fernbedienung für den Media-Player
CONTRA
- Einstreuungen durch Datenfunknetze in das Funkmikrofonsignal
Für wen?
Solomusiker, DJs, Straßenmusikanten, Sportmoderatoren, Aerobic-, Tanz- und Fitnesstrainer, Sprecher und viele mehr.
Was ist es?
Der LD Systems Roadbuddy 10 ist ein kompakter PA-Lautsprecher in Form eines Rollkoffers, der sich dank eines 35-mm-Gewindes auch auf Stativen betreiben lässt. Er bietet eine Spitzenleistung von 480 Watt. Das Gerät möchte mobile DJs, Straßenmusiker, Solokünstler ansprechen. Es soll auf Hof-Festen, Beach-Partys, Sportveranstaltungen und on the road eingesetzt werden. Der integrierte Akku soll laut Hersteller bis zu acht Stunden durchhalten.
An Bord ist ein Mixer zur Verarbeitung diverser Signalquellen – USB-Stick, SD-Karte oder Bluetooth für Digitales sowie XLR/Klinke (Mic/Line) und Cinch/Miniklinke (Line). Außerdem gibt es einen 16-kanaligen UHF-Funkempfänger für den anmeldefreien Frequenzbereich von 863 – 865 MHz. Das passt zu dem in der Produktvariante »LDRBUD10« mitgelieferten Funkmikrofon oder dem Headset mit Beltpack (Sender zur Befestigung am Gürtel) in der Variante »LDRBUD10HS«. Uns lag Erstere zum Test vor.
Die mobile Beschallungslösung ist zum Straßenpreis von 599,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Musikalienfachhandel erhältlich.
ANZEIGE
LD Systems Roadbuddy 10 Test
Verarbeitung des LD Systems Roadbuddy 10
Das Gerät ist straßentauglich, das Gehäuse macht einen vernünftigen Eindruck und die Rollen verrichten ihren Dienst tadellos. Der Haltegriff lässt sich genau so weit wie bei einem normalen Rollkoffer herausziehen und arretieren.
PASSEND DAZU
- LD Systems GT 12 A: Aktiver Lautsprecher für PA & Monitoring
- LD Systems Dave 18 G3 Video: PA mit 2.400 Watt
- LD Systems MAUI 44 Video: PA & Monitor als Säule
- Shure SRH550DJ Testbericht: DJ-Kopfhörer für Einsteiger
- LD Systems DAVE8XS Testbericht: 2.1-Lautsprechersystem mit 350 Watt
Ziehe den LD Systems Roadbuddy 10 bequem hinter dir her oder trage ihn zur Not kürzere Strecken – dank moderater 16,5 kg ist das durchaus noch möglich.
Anschlüsse
Die XLR-Buchsen sind verriegelbar (so können die Kabel nicht versehentlich herausgezogen werden). Die Knöpfe zur Bedienung der Musik via USB & Co. weisen einen deutlichen Druckpunkt auf.
Fein: Für die Cinch- und BNC-Buchsen gibt es Gummikappen, die langfristig den Eintritt von Staub & Co. verhindern, wenn Du diese Buchsen nicht belegst. Nur die Drehregler-Kappen hätten etwas fester sitzen können.
Das »Handschuhfach«
Oben findest Du ein Staufach, das sich mit einem sanften Druck öffnen lässt. Hier hat alles Platz, was Du unterwegs brauchen könntest – das mitgelieferte Funkmikrofon, die Bluetooth-Fernbedienung, die UHF-Antenne und das Kaltgerätekabel.
Anstelle des Kabels könntest Du auch ein zweites Handsender-Mikrofon für Duette, Dialoge & Co. verstauen – im LD Systems Roadbuddy 10 lässt sich nämlich ein zweiter UHF-Funkempfänger einbauen.
Mixer-Sektion
Dir stehen vier Kanäle zur Verfügung:
- Funkempfang (UHF, ISM-Band)
- Media-Player ODER (Line über Cinch/3,5 mm)
- Mic/Line via XLR/6,3 mm
- Mic/Line via XLR/6,3 mm
Nachdem Du die Kanäle jeweils in ihrer Lautstärke geregelt hast, greift bei Bedarf ein 2-Band-EQ auf der Mischung ein – seine Filter sind sehr breitbandig, was raumgreifende Klangänderungen möglich macht. Der EQ klingt und bedient sich gut – In der Praxis konnte ich sämtliches Quellmaterial wohlklingend abschmecken.
Ferner findest Du einen eher rudimentären Echoeffekt (Delay-Zeit Co. lassen sich nicht einstellen) und am Ende der Signalkette wacht ein Limiter darüber, dass keine Übersteuerungen zur Beschädigung der Hardware führen. Schließlich findest Du einen Line-Ausgang (große Klinke, Mono) für Mitschnitte.
Insgesamt stehen genügend Mischmöglichkeiten für die vorgesehenen Einsatzszenarien zur Verfügung. Hier soll schließlich keine Band gemixt werden. Als Gitarrist oder Bassist kannst Du übrigens zur eingangs erwähnten Produktvariante LD Systems Roadbuddy 10 LDRBUD10HS greifen, denn dort wird ein Taschensender mit hochohmigem Eingang mitgeliefert.
Playbacks & Zuspieler
Neben der analogen Speisung über die oben genannten Anschlüsse stehen die folgenden Wege für digitalen Input bereit:
- USB-Stick – Dateiformate MP3, WMA, WAV
- SD-Karte – Dateiformate MP3, WMA, WAV
- Bluetooth-fähiges Gerät (Smartphone & Co.)
Praktisch für das Playback deiner eigenen Produktionen oder von MP3s, für Klänge auf Abruf bei Vorträgen/Präsentationen und mehr.
Mein USB-Stick wurde zunächst nicht erkannt. Nach einer Formatierung mit dem FAT32-Format klappte es und ich konnte die darauf lagernden WAV-Dateien problemlos abspielen. Das mehrsprachige Handbuch gibt darüber keine Auskunft, zudem könnte es übersichtlicher gestaltet werden, indem man es in separate Kapitel für jede Sprache unterteilt hätte.
Player für MP3 & Co.
Die Audiodateien via USB, SD-Karte oder Bluetooth-Funk kannst Du über einen Player mit Bedienelementen und Display steuern. Auf dem Bild ist das die mit »MP3 PLAYER« beschriftete Sektion gleich unter den Funkempfänger-Slots. Hier kannst Du …
- Musikstücke umschalten
- in einer Schleife abspielen
- die Lautstärke separat regeln
- mehrere EQ-Einstellungen wählen (zusätzlich zum 2-Band-EQ des Mixers)
All das geht auch mit einer kleinen Fernbedienung im Lieferumfang. Mit ihren Zifferntastern ist darüber hinaus der Sprung zu einem bestimmten Track möglich.
Was will man mehr? Höchstens eine Möglichkeit zum Spulen innerhalb eines Tracks oder zur Navigation in Unterordnern auf dem USB-Stick oder der SD-Karte. Ich persönlich kann auf beides verzichten.
Funkstrecke in Betrieb nehmen
Funksignale können im anmeldefreien Bereich von 863 – 865 MHz (UHF-Funk) empfangen werden.
Stecke die mitgelieferte Antenne an den LD Systems Roadbuddy 10 und die Batterien in das ebenfalls beiliegende Funkmikrofon. Nun muss nur noch der Empfänger per Drehregler eingeschaltet und in der Lautstärke reguliert werden. Sofort funktionierte die Mikrofonübertragung über den Äther.
Klangqualität beim Funkmikrofon
Es handelt sich um ein dynamisches Mikrofon mit Nierencharakteristik (Klänge von der Seite und hinten werden weitgehen ausgeblendet). Dank matt gummierter Grifffläche liegt es gut in der Hand und mit 275 Gramm ist es angenehm leicht ist. Bis zu 10 Stunden hält es mit einem guten AA-Batteriepaar durch.
Die Klangqualität ist gut – im Zusammenspiel mit der portablen PA ist die Sprachverständlichkeit ohne Wenn und Aber gegeben. Bei Sibilanten (Zischlauten) und Plosiven (heftigen Atemstöße bei Lauten wie »p« und »b«) reagiert das Mikrofon unempfindlich genug für meinen Geschmack und diese Preisklasse. Man muss es schon darauf anlegen, um es wirklich aus der Ruhe zu bringen.
Reichweite & Störfreiheit
Die maximale Reichweite betrug hier etwa 20 Meter mit mehreren Wänden dazwischen, bevor es zu Aussetzern kam. Auf freiem Feld wird mehr Abstand möglich werden. Mehr kann man nicht verlangen bei diesem Preis.
Leider waren ab und an deutliche Einstreuungen zu hören, die durch in der Nähe befindliche Mobilfunkgeräte verursacht wurden. Dieses Risiko besteht im anmeldefreien Frequenzbereich des ISM-Bands grundsätzlich. Gerade in urbanen Regionen kann es so heikel werden, dass der Einsatz des Funkmikrofons nicht in Frage kommt.
Klang des LD Systems Roadbuddy 10
Soundtechnisch überzeugt mich der LD Systems Roadbuddy voll und ganz. Du bekommst klare, transparente Höhen und Mitten mit ansprechender Detailabbildung und kräftige Bässe im Rahmen des verbauten 10-Zoll-Tieftöners. Es ist schon erstaunlich, was kleine Aktivlautsprecher für den PA-Bereich heute leisten.
Die Leistung ist sehr respektabel für eine kompakte portable PA-Anlage. Noch bevor nennenswerte Verzerrungen zu hören waren, wollte ich die Nachbarn nicht weiter zur Weißglut treiben, denn das war Party-Lautstärke für einen kleineren bis mittleren Raum. So wird sich das gute Stück auch auf unter freiem Himmel durchzusetzen wissen.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
LD Systems Roadbuddy 10 Test-Fazit
Der LD Systems Roadbuddy 10 ist eine gelungene portable PA-Anlage für Solokünstler, Straßenmusiker, mobile DJs, Aerobic-Vortänzer bzw. Fitness-Gurus und dergleichen. Der Klang überzeugt für den Preis und die Dimensionen des Geräts. Dabei dürfte für ein kleines bis moderates Publikum (schätzungsweise 100 Personen) stets genug Power vorhanden sein, um auch die hinteren Ränge laut zu beschallen.
Positiv aufgefallen ist auch das klanglich tadellose, leichte, griffige Funkmikrofon. Außerdem bist Du sehr flexibel, was die Wahl der Klangquellen betrifft – Bluetooth für Smartphones, USB- und SD-Karten für hochwertige Soundfiles sowie maximal drei Kanäle für analoge Line- oder Mikrofonsignale über alle gängigen Buchsentypen.
Schade, dass bei meinem Test die Einstreuungen von WLAN- und mobilen Internetnetzen regelmäßig reproduzierbar und deutlich zum Vorschein kamen, wenn das Funkmikrofon eingesetzt wurde. Diese Gefahr besteht im anmeldefreien ISM-Frequenzband grundsätzlich – ich würde hier eher zu einem kabelgebundenen Mikrofon greifen.
Alles in allem haben wir es aber mit einer sehr vielseitigen, praktischen und klangstarken portablen PA-Anlage zu tun, durch die Sprecher, Musiker, Verkäufer, Sportkommentatoren, etc. völlig ungebunden ihr Publikum beschallen können. So stehen im LD Systems Roadbuddy 10 Testbericht gute vier von fünf Punkten zu Buche.
Features LD Systems Roadbuddy 10 Review
- Hersteller: LD Systems
- Portable PA-Anlage mit Batteriebetrieb
- Tieftöner: 10" Ferrit
- Hochtöner: 1"
- Verstärkung: 120 W RMS, Class-D-Endstufe
- Übertragungsbereich: 55 – 18.000 Hz
- Max. Schalldruck: 115 dB SPL
- Funkempfang auf dem anmelde- und gebührenfreien ISM-Band (863 - 865 MHz)
- Funkmikrofon liegt bei
- Mixer mit Delay & Limiter
- Eingänge:
- 2 x Mic/Line (XLR/6,3 mm)
- Line (Cinch/3,5 mm)
- Media-Player für Musik via Bluetooth, USB-Stick oder SD-Karte
- Delay & 2-Band-EQ für den Mix
- Akku mit max. 8 Stunden Betriebsdauer
- Integrierte Rollen & Trolley
- Stativflansch (36 mm)
- Maße: 415 x 525 x 328 mm
- Gewicht: 16,5 kg
PASSEND ZUM LD Systems Roadbuddy 10 Test
- LD Systems ANNY 10 Test
- LD Systems Maui 28 G3 Test
- LD Systems ICOA 12 A BT & ICOA 15 A BT Test
- LD Systems CURV 500 TS Test
- LD Systems MAUI 5 Go Test