IMG STAGELINE MX-2IO Test
Vielseitiges kleines Audio Interface
Von Felix Baarß am 07. Februar 2019
IMG STAGELINE MX-2IO Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Anschlussfreudiges USB Audio Interface mit je zwei Ein- und Ausgängen. Das IMG STAGELINE MX-2IO punktet mit reichhaltigen In- und Output-Optionen für das kompakte Format. Sämtliche Arten von Mikrofonen, Instrumenten und Zuspielern lassen sich einspeisen und mit bis zu 24 Bit & 96 kHz aufzeichnen. Die LED-Ketten zur Pegelvisualisierung aller Wege sind eine Seltenheit in dieser Klasse. Layout, Haptik und Verarbeitung überzeugen. Schließlich gibt's auch beim Sound und bei der Ausgangsleistung des Kopfhörerverstärkers nichts zu beanstanden. Bis auf die fehlende Monitor-Mischmöglichkeit aus analogem Input und DAW-Signalen ein wirklich properes kleines Interface.
PRO
- Eingänge jeweils für analoge Signale aller Art einstellbar
- Stereo-Miniklinken als zusätzliche In- und Outputs
- 6-stufige Pegelanzeigen für die Ein- und Ausgänge
- Klares Design mit allen Bedienelementen an der Vorderseite
- Sehr gute Potis für Gain & Monitorpegel
- Metallgehäuse mit fest verschraubten Klinkenbuchsen
- Angemessene Klangqualität mit kräftigem Kopfhörerverstärker
CONTRA
- 1:1-Monitormix aus analogen Eingänge & PC-Audiosignal nicht regelbar
Für wen?
Podcaster, Streamer, Videoproduzenten, Musiker, die ihre Sessions im Proberaum aufzeichnen wollen und Einsteiger ins Homerecording.
Was ist es?
Das IMG STAGELINE MX-2IO ist ein Audio Interface zum Anschluss per USB-Buchse an Windows-Rechner oder Macs. Es richtet sich etwa an Musiker, die Mitschnitte im Proberaum machen wollen, Podcaster und Einsteiger ins Homerecording. Anschließen und aufnehmen kannst Du gleichzeitig zwei analoge Signale aller Art – Mikrofone beliebigen Typs (dank schaltbarer Phantomspeisung), E-Gitarre & E-Bass sowie Quellen mit Line-Pegel wie Keyboards oder Synthesizer.
Die Bestückung ist unerwartet vielseitig in Relation zu Preis und Abmessungen: An Bord sind Pad-Schalter zur Signalabschwächung an beiden Eingängen (-20 dB), ein Stereo-Miniklinken-Eingang, ein zusätzlicher Ausgang für Aktivboxen im selben Format sowie ein Stereo/Mono-Schalter für das Monitorsignal.
Die Stromversorgung läuft wie üblich via USB. Die Einrichtung als Audiogerät erfolgt automatisch nach dem Anstecken.
Es gibt noch ein kleineres Modell: Das MX-1IO für 79 € (UVP) begnügt sich mit einem Eingang und kommt entsprechend auch ohne Stereo/Mono-Schalter für das Abhörsignal aus.
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Die wichtigsten Features – IMG STAGELINE MX-2IO
- USB Audio Interface für Windows & macOS
- Wandlung mit max. 24 Bit & 96 kHz
- 2 Eingänge (XLR + 6,3 mm) für Mic/Line/Hi-Z
- Phantomspeisung & Pad (-20 dB) jeweils separat schaltbar
- Aux-Eingang (3,5 mm Stereo)
- 2 Ausgänge für Lautsprecherpaare (2 x 6,3 mm für L/R + 3,5 mm Stereo)
- Kopfhörerausgang (3,5 mm Stereo)
- Pegelanzeigen für Ein- und Ausgänge
- Strom per USB
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IMG STAGELINE MX-2IO Test
Erster Eindruck
Der Lieferumfang beinhaltet alles Nötige – und das sind lediglich ein USB-Kabel (auch zur Stromversorgung) sowie vier selbstklebende Gummifüße. Letztere sorgen für einen felsenfesten Stand des Geräts auf meinem Tisch. Dort macht es eine sehr gute Figur: Das Design ist im besten Sinne sachlich und übersichtlich, aber mit subtilem Chic durch eine gebürstete Frontpaneel-Oberfläche.
Das IMG STAGELINE MX-2IO heimst auch bei Haptik und Verarbeitung Punkte ein. Die Kappen der vier Potis sitzen außerordentlich fest, ihr moderater Drehwiderstand ist angenehm. Die ausreichend schwergängigen Kippschalter sitzen ebenfalls gut verankert. Gekrönt wird das Ganze durch ein Metallgehäuse mitsamt fest verschraubten Klinkenbuchsen. Durchaus bemerkenswert für diesen Preis.
Die automatische Einrichtung als Audiogerät funktionierte bei meinen beiden Testrechner mit Windows 7 und 10 reibungslos.
Was Du wie anschließen kannst
Ungewöhnlich: Für die Eingänge gibt es keine Kombibuchsen, sondern getrennte für XLR (Mikrofone) und Klinke (Line-Quellen oder hochohmige Instrumente). Praktisch, denn die Signale werden gemischt und so muss bei Aufnahmen verschiedenster Quellen im Wechsel (mal ein Mikrofon, mal ein Synth/Keyboard/E-Saiteninstrument/[…]) seltener oder gar nicht umgesteckt werden.
Ein klassisch mit »Aux« beschrifteter Miniklinken-Stereoeingang für Smartphones, MP3-Player etc. liegt gut erreichbar an der Vorderseite.
Freie Quellenwahl beim IMG STAGELINE MX-2IO
Beide Eingänge des IMG STAGELINE MX-2IO bieten je einen eigenen Schalter für Phantomspeisung. Bei Interfaces dieser Klasse klappt das sonst meist nur auf beiden Eingängen gleichzeitig oder auf keinem. Hier kannst Du hingegen frei wählen – als typischste Mikrofonpaarung zum Beispiel ein Kondensatormikrofon für Vocals plus ein dynamisches (Tauchspulenmikrofon) für Gitarrenverstärker oder dergleichen.
Derart flexibel sind die wenigsten Interfaces in dieser Preis- und Größenklasse. Außerdem bieten beide Eingänge einen Line-/Hi-Z-Umschalter. Viele andere Geräte haben nur einen Eingang mit derartiger Impedanzanpassung oder gar einen, der nur Hi-Z beherrscht.
Abhören mit dem IMG STAGELINE MX-2IO
Die unorthodoxe Ausstattung setzt sich bei den Outputs fort. Hier gibt es nicht nur das übliche große Klinkenduo für Studiomonitore, sondern auch eine Stereo-Miniklinke – auf der oben abgebildeten Rückseite neben dem Schriftzug »PC SPEAKER« zu sehen. Für kleinere Aktivboxen (»Multimedia-Lautsprecher«, »PC-Lautsprecher« o. dgl.) oder einen zweiten Kopfhörer bzw. In-Ear-Hörer. Letzteres ist super für ein Podcast-Setup aus zwei Personen mit getrennter Lautstärkeregelung pro Kopfhörer!
Für meinen Geschmack suboptimal, wenngleich verschmerzbar: Der Haupt-Kopfhörerausgang kommt als Miniklinke daher. Entsprechende Stecker von Kopfhörerkabeln sitzen darin nicht so fest wie bei großen Klinkenverbindungen.
Löblich ist der Mono/Stereo-Schalter. Im Stereomodus erschallt das Signal von Eingang 1 im linken Abhörkanal und jenes von Eingang 2 zwei im rechten. Bei unabhängigen Monoquellen an den Eingängen kann das unerwünscht bis irritierend sein – schalte auf Mono um und gut.
Ich hätte mir noch eine Möglichkeit gewünscht, die Mischung aus analogen und digitalen Signalen im Monitormix regulieren zu können. Alle ähnlich bestückten Interfaces bis 100 Euro bieten hier entweder a) eine stufenlose Überblendung zwischen den analogen Eingängen und dem PC-Sound oder b) einen Schalter zum Deaktivieren des analogen Anteils.
LED-Pegelanzeigen – Signale im Blick
Ein weiterer Trumpf des IMG STAGELINE MX-2IO: Du kannst die Pegel aller Ein- und Ausgangskanäle jeweils über 5-stufige Pegel-LED-Ketten überwachen. Mit der obersten, rot leuchtenden LED zur Anzeige von Übersteuerungen sind es sogar sechs Stufen.
Mir ist kein vergleichbares Audio Interface geläufig, dass eine derart aussagekräftige Pegelkontrolle am Gerät selbst ermöglicht. Klasse.
Kein MIDI
MIDI-Buchsen im DIN-Format sind nicht an Bord. Das ist auch bei vergleichbaren Interfaces überwiegend der Fall, geht also in Ordnung. Zudem kostet ein dediziertes MIDI-Interface nicht die Welt – falls Du es überhaupt brauchst, denn viele elektronische Instrumente senden und empfangen MIDI heute (auch) via USB.
Klangqualität
Die Wandlung erfolgt mit bis zu 24 Bit und 96 kHz. Mittlerweile ist das nicht mehr außergewöhnlich für günstige Interfaces, aber noch nicht selbstverständlich. Weiterhin ist neben den üblichen 44,1 kHz auch eine Sample-Rate von 48 kHz einstellbar, was etwa im Videobereich praktisch ist.
Die Qualität der Wandler und Vorverstärker ist dem Preis angemessen – tadellos für Podcasts, Streaming & Co., gut für Demoproduktionen und Homerecording.
Modifizierter Frequenzgang
Das Signal wird in den Bässen und Höhen beschnitten, wie meine Signalmessung zeigte. Außerdem gibt es eine Erhöhung um +2 dB bei etwa 9 kHz. So sind vor allem Stimmen einen Tick präsenter und schnittiger, was für die Sprachverständlichkeit von Podcasts in der Regel förderlich ist. Wenngleich je nach Stimme und/oder Mikrofon die Sibilanten (Zischlaute) ein bisschen intensiver erscheinen.
Die Präsenzbetonung ist akustisch nachzuvollziehen, wohingegen mir die Bass- und Höhenfilterung bei meinen hundertfach gehörten Referenzstücken nicht aufgefallen ist.
Latenz
Die Latenz habe ich mit der Software »RTL Utility« von Qblique Audio gemessen. Per Windows- Standardtreiber bei 44,1 kHz mit Puffern von 132 Samples (dem Minimum) bis hin zu 192 Samples. Die Summe aus Ein- und Ausgangslatenz schwankte bei mehreren Messvorgängen zwischen 25,8 und 44,4 Millisekunden. Der universelle ASIO-Treiber ASIO4ALL war erwartungsgemäß flinker: 44,1 kHz & 128 Samples: 23,2 ms / 96 kHz & 128 Samples: 17,6 ms.
Das stets aktive analoge Abhörsignal würde parallel zu einem in der DAW mit Effekten belegten, verzögerten Signal erschallen. Das kann niemand wollen, also ist die Latenz in diesem Szenario irrelevant. Willst Du jedoch virtuelle Instrumente per MIDI-Controller spielen, ertönen diese mit deutlich geringerer Latenz (es muss ja nur der Weg vom Digitalen zum Analogen berechnet beschritten werden) – teilweise um die 10 ms herum und damit für die meisten Musiker kaum bis nicht spürbar.
Bei normalen Podcasts, Streaming oder Homerecording ohne unterstützende Monitoring-Effekte ist die Latenz ohnehin kein Thema.
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IMG STAGELINE MX-2IO Test-Fazit
Das IMG STAGELINE MX-2IO überrascht zunächst mit einer Fülle von Ein- und Ausgängen. Neben den üblichen XLR- und 6,3-mm-Inputs gibt es einen Aux-Eingang (3,5 mm Stereo) für Zuspieler wie Smartphones. Ausgangsseitig punktet das kompakte Interface mit einer zusätzlichen Miniklinkenbuchse für Multimedia-Aktivboxen oder einen zusätzlichen Kopfhörer/In-Ear-Hörer. Mit Letzterem ist ein Podcast-Setup zu zweit bestens möglich, inklusive separaten Reglern für die Abhörlautstärke.
Für beide Eingänge gibt es separate Kippschalter zum Anlegen von Phantomspeisung, Abschwächen um 20 dB und Umschalten zwischen Instrumenten- und Line-Pegel. Kurzum: Dieses Interface taugt für alle Kombinationen zweier analoger Signale von beliebigen Mikrofonen, elektronischen Instrumenten und Zuspielern.
Weitere Besonderheiten für die Preisklasse sind die 6-stufigen Pegelanzeigen für alle Ein- und Ausgangskanäle sowie die überzeugende Haptik und Verarbeitung. Klanglich ist alles in Butter für ein 100-Euro-Interface, auch ist der Kopfhörerverstärker recht kräftig.
Mir fehlt nur eine Möglichkeit, die feste 1:1-Monitormischung aus den analogen Eingangssignalen und dem Computer-Sound zu beeinflussen. Andere Interfaces bieten hier eine stufenlose Überblendung oder eine Option zum Abschalten des Direct Monitoring. Abgesehen davon würde ich einen Kopfhörerausgang im großen, etwas stabileren 6,3-mm-Klinkenformat bevorzugen.
Die positiven Aspekte überwiegen klar und so rechtfertigt das Preis-Leistungs-Verhältnis eine sehr gute Endwertung – ich beschließe meinen IMG STAGELINE MX-2IO Test mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten. Ein schönes Gerät für Mitschnitte im Proberaum, einfaches Podcasting und dergleichen.
Features IMG STAGELINE MX-2IO Review
- Hersteller: IMG STAGELINE
- USB Audio Interface für Windows & macOS
- Eingänge
- 2 x Mic/Line/Hi-Z (XLR + 6,3 mm)
- Phantomspeisung (+48 V) pro Eingang separat schaltbar
- Line/Hi-Z pro Eingang separat umschaltbar
- Pad (-20 dB) pro Eingang separat schaltbar
- 1 x Stereo-Line (3,5 mm)
- Pegel nicht regelbar
- Linker/rechter Kanal wird den Eingängen 1/2 zugemischt
- 2 x Mic/Line/Hi-Z (XLR + 6,3 mm)
- Wandlung mit max. 24 Bit & 96 kHz
- Ausgänge
- 2 x Line (6,3 mm, asymm.) für L/R-Lautsprecherpaar
- 1 x Stereo-Line (3,5 mm) für PC- und Multimedia-Lautsprecher
- 1 x Stereo-Line (3,5 mm) für Kopfhörer
- Separate Regler für die Lautsprecherausgänge und den Kopfhörerausgang
- Monitoring der Eingänge 1+2 wahlweise in Stereo oder Mono
- LED-Anzeigen für Ein- und Ausgangspegel (5-stufig + Clipping-LED, jeweils für L/R)
- Stromversorgung via USB-Anschluss
- Maße: 160 x 50 x 110 mm
- Gewicht: 634 g
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