Ampeg BA-115 V2 Testbericht
Properer Bassverstärker
Von Philipp Mahler
Ampeg BA-115 V2 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Flexibler Bassverstärker. Dieser überarbeitete Combo-Amp für die Bassgitarre punktet vor allem mit seinen Optionen zur Klangformung, aber auch im Sound an sich und bei den Möglichkeiten rund um In- und Output.
PRO
- Kräftiger, kontrollierter Sound
- Musikalischer EQ & gediegener Overdrive mit Mischregler
- Gute Verarbeitung
- Angewinkelte Aufstellung als Bühnenmonitor möglich
- Line-Ausgang via XLR
- Kopfhörerausgang
CONTRA
- Starkes Knacken & Wummern beim Drücken von Ultra Hi/Lo
Für wen?
Fortgeschrittene Bassisten auf der Suche nach einem flexiblen Combo-Amp für zuhause, den Proberaum, das Studio und kleine Bühnen.
Was ist es?
Der Ampeg BA-115 V2 ist ein Combo-Verstärker für den E-Bass. Mit Transistortechnik soll der klassische Ampeg-Sound aufgeboten werden, doch bietet diese Neuauflage zudem eine Vielzahl zeitgemäßer Features. Zunächst die Basics: Der Lautsprecher mit 15 Zoll Durchmesser wird mit 150 Watt (RMS) befeuert. Mit dieser Konfiguration ist er für kleinere Bühnen, den Proberaum, zuhause und das Studio tauglich. Ein 3-Band-Equalizer steht zur Klangformung bereit, zudem gibt es einen Overdrive-Effekt. Der Hochtöner lässt sich abschalten.
Dank der angewinkelten linken Hälfte ist die Positionierung als schräg nach oben abstrahlender Bühnenmonitor möglich. Für die stattliche Anzahl der Ein- und Ausgänge sei auf den Infokasten verwiesen.
Dieser Bassverstärker ist zum Straßenpreis von 495,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel für Musikalien erhältlich.
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Ampeg BA-115 V2 Test
Erster Eindruck, Verarbeitung und Haptik
Das Holzgehäuse ist mit Tolex beschichtet und metallene Schoner sitzen auf den sechs rechtwinkligen Ecken auf. Nach eingehender Betrachtung scheint alles bestens verarbeitet. Der Tragegriff aus Gummi erwies sich als ausreichend handfreundlich, allerdings kommt bei gut 20 kg langsam der Wunsch nach Tragegriffen an den Seitenwänden auf.
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Wie eingangs erwähnt, kannst Du den Amp auch als Bühnenmonitor schräg nach oben in deine Richtung schallen lassen. Wenn der Sound direkt auf deine Lauscher zielt, kannst Du schon bei erheblich geringeren Lautstärken hören, was Du spielst.
Sämtliche Anschlüsse sind an der Vorderseite zu finden. Sehr praktisch, nicht zuletzt für den Proberaum, wo manchmal schon bei einer einzigen Session viele verschiedene Bassgitarren und Effektgeräte probiert werden wollen. Die Potis sind nicht zu leichtgängig und laufen butterweich, wobei die Kappen noch ein bisschen fester sitzen könnten. Die Buttons wackeln ein wenig, haben aber einen mehr als deutlichen Druckpunkt, der mit einem »Klink« quittiert wird.
Praxis & Klang mit dem Ampeg BA-115 V2
Den Input kannst Du auf Knopfdruck um 15 Dezibel senken, was bei einigen Instrumenten mit potenten aktiven Pickups nützlich sein kann. Wie weithin üblich, erlaubt der Equalizer die Klangformung auf drei Bändern.
Die Klangänderungen des EQs wirken jederzeit vergleichsweise sanft und selbstverständlich. Der Regelbereich ist groß genug, um alle gängigen Spielarten abzudecken und ggf. schon vor dem Abmischen mit externen Gerätschaften die perfekte klangliche Balance hinzubekommen.
Dann hätten wir noch den Overdrive-Effekt, der Regler für die Stärke der Verzerrung sowie für das Mischverhältnis zum normalen Amp-Sound bietet. Eine feine Design-Entscheidung. Ich habe am liebsten die Intensität weit aufgerissen und den Effekt dann eher subtil hinzugemischt. Das sorgt für ein lebendiges hintergründiges »Brutzeln« der Töne – klasse.
Der Sound über die Lautsprecher ist wirklich fein. Und das nicht nur angesichts des Preises, der Größe und der Lautsprecherkonfiguration. Der einzelne 15-Zöller bringt definitiv genug Schmackes, um die tiefsten Töne kernig darzustellen. Dynamisches Saitenspiel wird gebührend vertont. Ich bin rundum zufrieden für eine Combo dieser Klasse.
Die Möglichkeit zum Anschluss von Effekten, die nach der Verstärkung wirken sollen, ist dank Send- und Return-Buchsen gegeben. Das hier getestete Ampeg BA-115 V2 ist damit eines der beiden Serienmodelle mit diesem Feature. Kreative Bassisten, die mehr wollen, als nur brav den Brot-und-Butter-Groove der Band zu liefern, sollten also insbesondere dieses Modell sowie das Flaggschiff BA-210 inspizieren.
Ein Detail trübt Bild: Beim An- oder Ausschalten von Ultra Hi und Ultra Lo gibt es ein sehr lautes Knacken mit einem starken, tieffrequenten Impuls im Anschluss. Falls Du den Sound über diese Schalter während einer Performance oder einer Aufnahmesession verstellen willst, solltest Du den Amp zuvor unbedingt ausschalten. Oder die Kopfhörerbuchse belegen.
Fortgeschrittene Funktionen
Mit den zwei Aux-Eingängen lassen sich Begleitklänge einspielen, klassischerweise zum Üben. Sehr freundlich, dass Ampeg hier gleich beide Klinkenformate zur Verfügung stellt, damit Du stets Anschluss findest bzw. nicht auf Adapter angewiesen bist.
Wer seine Nachbarn schonen und das Kriegsbeil gar nicht erst ausgraben will, freut sich über den Kopfhörerausgang. Ist er belegt, werden die Lautsprecher des Ampeg BA-115 V2 einfach deaktiviert. Der Output wird auf praktisch allen Kopfhörern laut genug sein, wobei die Klänge mit hoher Dynamik und detailreich daherkommen.
Schließlich findet sich eine XLR-Buchse, die wie der Kopfhörerausgang ein Line-Signal sendet. Perfekt zum Anschluss an Mischpulte, Audio Interfaces & Co. Dieser direkte Abgriff des Sounds ohne den Cabinet-Klang ist ja auch viel eher üblich als bei E-Gitarren. Schade nur, dass nicht noch ein Anschluss für einen externen Speaker vorhanden ist. Wenn Du auf dieses Feature nicht verzichten willst, sei das oben schon erwähnte 210er-Spitzenmodell empfohlen. Die Wahl zwischen Pre- und Post-EQ für den XLR-Output wie bei einigen anderen Geräten in dieser Preisklasse hätte ich auch gerne gehabt, damit ich auch den neutralen Sound aufnehmen kann.
Wenn Du doch mikrofonieren willst, kannst Du die Frontabdeckung ganz leicht abnehmen – sie ist lediglich an einem Klettrahmen befestigt. Das ist doch mal ein schönes Detail, um unseren Ampeg BA-115 V2 Testbericht zu beschließen und zum Fazit überzugehen …
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Ampeg BA-115 V2 Test-Fazit
Der Ampeg BA-115 V2 klingt, wie man es vom Hersteller gewohnt ist – der Bass wird kernig, satt und druckvoll vertont, wobei die Lautstärke für kleinere Bühnen, den Proberaum, Studios und zuhause ausreicht. Die Klangregelung per EQ ist sehr gut gelungen, da sie nicht zu sehr in den eigentlichen Grundsound eingreift, aber doch genug Spielraum eröffnet. Der dynamisch brabbelnde Overdrive ist das i-Tüpfelchen, wobei mir besonders der Mischregler sehr gelegen kommt.
Die Verarbeitungsqualität kann sich sehen lassen und die angewinkelte Aufstellung zur Nutzung als Bühnenmonitor ist möglich. In dieser Position bleiben die Bedienelemente gut zugänglich, anders als noch beim Vorgänger.
Mit der Handvoll Extrafunktionen ist der Amp bestens gerüstet für modernes Muszieren und Produzieren. So finden sich neben den zwei Zuspielerbuchsen und der Effektschleife ein Kopfhörerausgang sowie eine XLR-Buchse zum Output des verstärkten, ggf. per EQ & Overdrive bearbeiteten Signals. Klasse.
Einzig das doch sehr heftige Knacken und Wummern nach dem Druck auf die Gain-Schalter Ultra Hi oder Ultra trübt das Bild. Gerade auf der Bühne solltest Du tunlichst vermeiden, den Amp dabei angeschaltet bzw. die Kopfhörerbuchse nicht belegt zu haben.
Alles in allem beende ich meinen Ampeg BA-115 V2 Testbericht mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten, da die überwältigende Mehrzahl meiner Eindrücke in Sachen Leistung, Sound, Flexibilität, Handling und Verarbeitung sehr positiv sind.
Features Ampeg BA-115 V2 Review
- Hersteller: Ampeg
- Bassverstärker mit Transistortechnik
- 150 Watt RMS an 8 Ω
- Tieftöner: 15“
- Hochtöner: 1“, abschaltbar
- Abstrahlwinkel: 60°
- Extra-Gain separat für Tiefen/Höhen schaltbar
- Overdrive mit Stärke & Mischverhältnis
- 3-Band-Equalizer
- Master-Regler
- Input (6,3 mm) mit schaltbarem Pad (-15 dB)
- Fußschaltereingang (6,3 mm)
- Aux-Eingänge (3,5 mm & 6,3 mm), regelbar
- Effektloop (2x 6,3 mm für Send & Return)
- Line-Ausgang (XLR)
- Kopfhörerausgang (3,5 mm)
- Maße: 630 x 508 x 381 mm
- Gewicht: 20,4 kg
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