Audio Recorder Kaufberatung
Der ultimative Guide
Von Carlos San Segundo am 15. März 2022
Inhalt: Audio Recorder
- Externe Mikrofone & Zuspieler
- Erweiterte Aufnahmefunktionen
- Digitaler Recorder als Audio Interface
- Zubehör
1. Was ist ein digitaler Audio Recorder oder MP3 Recorder?
Audio Recorder sind Geräte, mit denen Du Klänge aufnehmen kannst. Bei den handlicheren Modellen hauptsächlich über die integrierten Mikrofone, bei größeren auch über externe Zuspeisung, beispielsweise über Mikrofone oder externe Klangquellen.
Anders als eine Tonbandmaschine wandelt ein digitaler Audio Recorder das analoge Audiosignal, um dieses auf einem internen Speicher oder einer eingesteckten Speicherkarte digital abzulegen. Für die Aufzeichnung wird meist das WAV-Format genutzt, viele Geräte können aber auch als MP3 Recorder fungieren – hier werden die digitalen Audiodaten schon während der Aufnahme komprimiert, um weniger Platz auf dem Speichermedium einzunehmen.
» Hinweis
Zwischen den im Folgenden vorgestellten Kategorien gibt es natürlich Überschneidungen. So können einige Geräte gleichermaßen als Multitrack Recorder und als Field Recorder bezeichnet werden, während andere den Spagat zwischen Field- und kompaktem Voice Recorder schaffen. Dennoch zeichnen sich gewisse Spezialisierungen je nach Gerät ab.
1.1. Voice Recorder / Diktiergerät
Stimmen aufnehmen, Interviews aufzeichnen, Sprachnotizen erstellen, Gespräche festhalten – all das sollte ein Voice Recorder gut können. »Diktiergerät« ist die gebräuchlichste deutsche Bezeichnung dieser Geräteklasse und sie zeichnet sich vor allem durch sehr geringe Abmessungen, niedriges Gewicht und damit hohe Tragbarkeit aus. Viele dieser kleinen Geräte können mit nur einer Hand bequem bedient werden.
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Praxisbeispiele:
- Ideen als Sprachnotizen festhalten
- Als Arzt Briefe diktieren, um diese abtippen zu lassen
- Interview mit Uni-Professor zur Bachelor-Arbeit
Das integrierte Mikrofon erreicht in der Regel nicht die Aufnahmequalität des Mikros in einem ausgewachsenen Field Recorder. Dennoch schlägt es die Qualität von Handys, Smartphones, Tablets & Co. meist deutlich.
Ein Diktiergerät bzw. Voice Recorder sollte die folgenden Kriterien erfüllen:
- Sehr klein & sehr leicht – für die Hosentasche
- Mikrofon integriert
- Auf Stimmaufnahmen optimiert
- Einfach bedienbar
- Schnell aufnahmebereit
- Lange Akkulaufzeit
Im Unterschied zu den anderen Kategorien zeichnet sich der Voice Recorder gerade durch seine geringe Größe aus.
Du suchst die besten Voice Recorder bzw. Diktiergeräte? Dann schau dir mal unsere Übersicht »Die 4 besten Field Recorder im Miniformat« an – kleine Klangkünstler für die Hosentasche.
1.2. Field Recorder
Ein Field Recorder dient zur Aufnahme von Geräuschen in freier Natur, einer Einkaufspassage, für Konzertmitschnitte und dergleichen mehr. Er ist zwar meist nicht so handlich wie der oben beschriebene Voice Recorder, taugt aber dennoch für den mobilen Einsatz mit guten bis exzellenten Aufnahmen.
Praxisbeispiele:
- Interview mit einem oder mehreren Musikern im Backstage-Bereich
- Aufzeichnung von vorbeifahrenden Autos im Straßenverkehr
- Aufnahme von Kirchenglocken am Sonntag
- Songideen skizzenhaft festhalten, um später daran weiterzuarbeiten
Diese alternative Bezeichnungen sind im Umlauf: »mobiler Recorder«, »portabler Recorder«, »tragbarer Recorder«, »Handy Recorder« oder »Pocket Recorder«.
Field Recorder weisen diese Eigenschaften auf:
- Relativ klein & leicht – für die Jackentasche
- Stereo-Mikrofon integriert
- Ein oder mehrere Anschlüsse für externe Mikrofone oder Zuspieler
- Slot für Speicherkarten
- USB-Anschluss
Im Unterschied zu den Diktiergeräten fallen Field Recorder etwas größer aus, sind aber in der Regel deutlich kleiner als die im folgenden beschriebenen Multitrack Recorder.
1.3. Multitrack Recorder
Mit einem Multitrack Recorder (also Mehrspur-Rekorder) kannst Du mehrere Klangquellen gleichzeitig aufzeichnen, wobei die Signale separat abgespeichert werden. Will heißen: in getrennten Audiodateien, die jeweils die Einzelklänge enthalten und später getrennt voneinander bearbeitet werden können. Ein typisches Beispiel wäre etwa das Recording einer Band mit diversen Instrumenten und Gesangsstimmen.
Praxisbeispiele:
- Mehrspurige Aufnahme der Bandprobe ohne zusätzlichen Laptop
- Auf einer Konferenz mehrere Sprecher getrennt aufzeichnen
Du findest typischerweise Bedienelemente eines Mischpults wie Dreh- oder Schieberegler für die Lautstärken der Einzelkanäle sowie Anschlüsse für externe Klangquellen.
Ein guter Multitrack Recorder bietet das Folgende:
- Externe Anschlüsse für Mikrofone, Instrumente und Zuspieler
- Alle Kanäle separat regelbar
- Externe Speicherkarten
- USB-Anschluss
Diese Gerätegattung eignet sich in erster Linie für sehr ambitionierte Projekte und professionellen Einsatz. Erstklassige Aufnahmequalität bei maximalen Funktionsumfang (und entsprechendem Preis).
2 Kriterien für den Kauf eines Audio Recorders
Wer sich einen Audio Recorder zulegen möchte, muss sein Budget kennen bzw. festlegen. In diesem Kapitel findest Du eine Orientierung, wieviel Geld Du für den Kauf eines mobilen Audio Recorders einplanen solltest, und in welchen Fällen sich ein Recorder für den Einsatzzweck eignet.
2.1 Budget
In der Preisklasse bis ca. 200,- Euro findet sich die Mehrzahl der Voice Recorder bzw. Diktiergeräte, es geht ab etwa 100,- Euro schon los. Der Löwenanteil der Field Recorder ist für maximal 400,- Euro zu haben, es geht aber schon ab etwa 150,- Euro los.
Multitrack Recorder stellen die Königsklasse dar – hier sind die meisten Geräte zwar schon für deutlich weniger als 1.000,- Euro erhältlich, doch ist gerade dieses Segment preislich nach oben weit offen. Das derzeit günstigste Gerät in dieser Gattung findet sich bereits um die 180,- Euro im Fachhandel.
» Tipp
Beim Preisvergleich ist neben den im Folgenden beleuchteten Funktionen auch das mitgelieferte Zubehör zu betrachten.
2.2 Warum überhaupt einen Audio Recorder kaufen?
Der große Vorteil von einem Field Recorder oder Voice Recorder ist seine hohe Portabilität. Du kannst mit einem solch handlichen Gerät praktisch überall Klänge bequem aufnehmen – die kompakten Modelle lassen sich locker in einer Hand halten, der Aufnahmeknopf ist sofort per Daumen zu erreichen und wenn es zu regnen anfängt, verschwinden sie schnell in der Hosen- oder Jackentasche.
Natürlich lässt sich auch ein Laptop zur mobilen Aufnahme zu nutzen. Doch selbst bei einer Aufnahme über das interne Mikrofon des Notebooks, ist das im Vergleich zum mobilen Audio Recorder sehr unhandlich. Ganz zu schweigen davon, dass diese Bordmikrofone in der Regel eine schlechtere Aufnahmequalität bieten und häufig nur für Sprachnotizen brauchbar sind. Auch ein Tablet ist durch seine Fragilität nicht wirklich handlich für das mobile Aufnehmen von Klängen, schnell ist das Display beschädigt.
Erst ein Smartphone mit einem hochwertigen Mikrofonaufsatz stellt eine überzeugende Alternative zu einem eigenständigen Audio Recorder dar, so zum Beispiel ein iPhone mit einem Zoom IQ6. Klangtechnisch lassen sich hier recht gute Ergebnisse erzielen, doch die Handhabung eines dedizierten Audio Recorders ist in der Regel einfacher.
3 Funktionen
In diesem Abschnitt findest Du alle Funktionen und Aspekte, die für die Auswahl des richtigen Modells wichtig werden können. Es geht um die Mobilität, die Anforderungen an den Speicher, die benötigte Klangqualität für deine Aufnahmen, die Langlebigkeit der Hardware und deren Verarbeitung sowie die Bearbeitung der gemachten mobilen Aufnahmen.
3.1 Mobilität von Audio Recordern
3.1.1 Größe
Eines der wichtigsten Kriterien für einen Recorder ist seine Größe. Je handlicher ein Gerät ist, desto einfacher passt es in Hosentasche oder Rucksack. Gleichzeitig bietet ein kleines Gehäuse in der Regel weniger Anschlüsse und kleinere Bedienelemente. Wo also möchtest Du dein Gerät am häufigsten einsetzen?
Generell sind alle Geräte so konzipiert, dass sie möglichst kompakt sind – die kleinsten sind kleiner als eine Fernbedienung, während die größten Multitrack-Modelle in ein sogenanntes 19-Zoll-Rack geschraubt werden können.
In der Praxis aber machen sich die folgenden Unterschiede stark bemerkbar:
- Voice Recorder / Diktiergerät – Passt in die Hosentasche und das Gewicht ist kaum bemerkbar. In der Regel hält eine Batterieladung viel länger als bei den anderen beiden Recorder-Kategorien.
- Field Recorder – Kompromiss aus Mobilität, Flexibilität beim Recording und hoher Audioqualität – in Jacken- und Manteltaschen ist in der Regel genug Platz.
- Multitrack Recorder – Die Profilösung – tragbar, aber eher unhandlich und zu groß zum Verstauen in Hosen-, Jacken- und Manteltaschen.
3.1.2 Bedienung
In puncto Mobilität stellt sich beispielsweise auch die Frage nach der einhändigen Bedienbarkeit, um mit der freien Hand beispielsweise einen Regenschirm halten zu können oder jene Aktion durchzuführen, die aufgezeichnet werden soll. Von Belang hierbei ist, dass wenigstens die wichtigsten Bedienelemente (Aufnahmeknopf, Steuerkreuz, OK-Knopf) mit dem Daumen zu erreichen sind. Gerade für Linkshänder empfiehlt sich vorab ein Test, da wichtige Bedienelemente bei vielen Geräten an der linken oder rechten Seite sitzen.
Ein deutlicher Druckpunkt der Tasten gibt sofort Rückmeldung darüber, ob sie gedrückt wurde. Und/oder eine Beleuchtung (typischerweise beim Aufnahmeknopf). Beides ist vor allem im Dunkeln wichtig oder wenn das Display nicht ständig abgelesen werden kann.
Wer andererseits im hellen Sonnenlicht Aufzeichnungen machen möchte, benötigt ein helles Display, auf dem Grafiken, Symbole und Schriftzeichen groß und kontrastreich genug sind. Auch zu überprüfen: Wie gut lesbar ist das Bild bei schiefen Blickwinkeln?
Zur Bedienung bzw. dessen Komfort gehören auch kleinere Eigenheiten verschiedener Audio Recorder. So muss für eine Aufzeichnung mit einem Gerät der Marke Tascam beispielsweise gleich zwei Mal auf den entsprechenden Knopf gedrückt werden. Beim ersten Drücken wird zunächst scharf geschaltet, beim zweiten Drücken erst tatsächlich aufgezeichnet – ein guter Schutz zum Verhindern versehentlicher Aufnahmen. Was sich für den einen als wichtiges Feature entpuppt, ist dem anderen ein Dorn im Auge, wenn es schnell gehen muss.
3.1.3 Batterie
Recorder sind flexibler, im Notfall schneller wieder einsatzbereit und langlebiger, wenn Du sie mit gewöhnlichen Batterien (z.B. AA) betreiben kannst. Einige Modelle erhalten ihre Stromversorgung über proprietäre Akkus, die im Austausch häufig sehr teuer zu stehen kommen. Eine Standardbatterie lässt sich hingegen auf jeder Messe, an der Tankstelle oder dem Bahnhof schnell noch einkaufen oder bei den Kollegen ausleihen – das ist mit firmeneigenen Akkus nahezu aussichtslos.
Auf der Suche nach deinem Wunsch-Recorder könnte das Laden der Akkus über eine USB-Verbindung sehr spannend für alle sein, die viel auf Reisen sind und nicht immer ein externes Ladegerät ins Gepäck aufnehmen möchten.
» Hinweis
Nicht jedes Gerät ist in der Lage, während des Ladevorgangs alle Funktionen bereitzustellen.
Ebenfalls beachtenswert sind Tests und Erfahrungsberichte, in denen über die tatsächliche Betriebsdauer mit einer Batterie- oder Akkuladung gesprochen wird. Die Herstellerangaben zur Laufzeit sind immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen, da diese mit Einstellungen gemessen sein könnten, die besonders wenig Strom verbrauchen, und womöglich noch aufgerundet wurden.
3.1.4 Lautsprecher
Einige Modelle kommen mit einem eingebauten kleinen Lautsprecher, der für das schnelle Gegenhören der gemachten Aufnahmen gedacht ist. Gerade in Sachen Mobilität kann sich dieses Merkmal als nützlich erweisen, wenn gerade kein Kopfhörer zur Hand ist.
Zwar erlauben die eingebauten Lautsprecher keine Beurteilung der Klangqualität einer gemachten Aufnahme. Doch für eine Überprüfung wo die Aufzeichnung stehen geblieben ist oder ob sie generell überhaupt gemacht wurde, reichen sie allemal.
Tascam Portacapture X8
Allround Audio Recoder und Audio Interface in einem – 495,00€
Der Tascam Portacapture X8 ist der neueste Allround Recorder des Herstellers. Du kannst mit ihm in hochwertiger Aufnahmequalität (WAV) mit 32-Bit und bis zu 192 kHz aufnehmen. Fast alle wichtigen Funktionen sind über den 3,5-Zoll-Farb-Touchscreen durch ein App-ähnliches Bedienkonzept abrufbar.
Du kannst zwischen sechs unterschiedlichen Apps auswählen. Diese unterscheiden sich je nach Anwendungsgebiet. Es gibt je eine App für ASMR-Anwendungen, für Voice-Recordings, für Musik-Aufnahmen, für Field-Recordings, zum Podcasten und eine App, in der Du Mehrspur-Aufnahmen auf bis zu sechs Kanälen manuell einstellen kannst. Darüber hinaus kannst Du den Audio Recorder auch via Bluetooth über Smart Devices fernsteuern.
Er verfügt über zwei abnehmbare Kondensatormikrofone, die Du entweder in XY- oder in AB-Stellung verwenden kannst. An vier XLR-Kombibuchsen lassen sich weitere Mikrofon und Line-Signale anschließen und aufnehmen. Über den USB-C Anschluss lässt sich der Tascam Portacapture X8 auch als Audio Interface mit acht Ein- und zwei Ausgängen verwenden.
Features
- Aufnahmen bis zu 32-Bit / 192kHz in WAV (BWF) und 320kBit/s / 48kHz in MP3
- 3,5″ Farb-Touchscreen
- 24V / 48V Phantomspeisung (separat zuschaltbar)
- Multitrack-Aufnahme mit bis zu 8 Spuren (6 Einzelspuren + Stereo-Mix)
- Integrierter Mixer mit Kompressor, Limiter, Reverb, Tiefenfilter, automatischer Aussteuerung, Noise-Gate und mehr
- Aufnahme auf microSD-, microSDHC- und microSDXC-Karten mit bis zu 512GB
- Integrierter Lautsprecher für einfaches Monitoring
- 4 Combo Mic/Line-Eingänge: XLR/Klinke
- 3,5 mm Klinke Kamera/Line Ein- und Ausgang
- 3,5mm Stereo Kopfhörerausgang mit Pegelregler
- USB Typ-C
3.2 Speicher
Die Größe des Speichers bestimmt, wie lang bzw. wie viele mobile Aufnahmen gespeichert werden können. Es ist vor allen Dingen darauf zu achten, ob dieser intern verbaut wurde oder über einen entsprechenden Slot extern eingeschoben wird.
Während sich interner Speicher vor allem durch einfaches Handling hervortut und häufig zu kleineren Gehäuseabmessungen führt, kann externer Speicher sehr schnell ausgetauscht oder ersetzt werden.
Externe Speicherkarten sorgen damit für mehr Flexibilität in der Aufnahmelänge und auch in der Weiterbearbeitung. Für diese müssen sie nur herausgenommen werden und können an die nächste Person weitergereicht werden.
Ein fest verbauter interner Speicher ist im Bereich der mobilen Audio Recorder immer seltener anzutreffen.
3.2.1 Speicherkarten
Recorder setzen heute und in absehbarer Zukunft vor allem auf SD-Karten (»Secure Digital«). Die robust mit Metall verkleideten CF-Karten (»CompactFlash«) kommen höchstens noch in einem professionellen Multitrack Recorder zum Einsatz – die höheren Kapazitäten und die Geschwindigkeitsvorteile sind eben nur bei Mehrspuraufnahmen in hoher Qualität relevant.
Neben den briefmarkengroßen SD-Karten etabliert sich zunehmend das kompaktere microSD-Format – eine solche Speicherkarte ist gerade einmal 11×15 mm klein.
Die Unterart microSDXC ist für bis zu 2 Terabyte konzipiert – das würde für etwa 135 Tage (!) Aufnahme in Stereo in CD-Qualität reichen. Aktuell sind Karten mit 1 Terabyte zu haben, also etwa 67 Tage bei selber Aufnahmequalität. Zukünftig soll es auch microSDUC-Karten geben. Diese sollen bis zu 128 Terabyte bieten. Adapterkarten können eine microSD-Karte beherbergen, damit diese in Geräten mit normalen SD-Kartenslot genutzt werden kann.
» Tipp
Die derzeit schnellsten und/oder mit der höchsten Kapazität ausgestatteten Karten von renommierten Herstellern wie SanDisk, Transcend, Kingston & Co. werden besonders häufig gefälscht. Diese Fälschungen weisen meist eine wesentlich niedrigere Kapazität auf als angegeben. Kauf deine SD-Karten nur von bekannten, gut bewerteten Elektronikhändlern, um die Betrugswahrscheinlichkeit zu minimieren.
3.2.2 Kompression der Audiodaten
Einen großen Einfluss auf die Aufnahmekapazität eines Audio Recorders (»Wie viele Stunden und Minuten kann ich aufnehmen?«) hat nicht nur die Größe des Speichers, sondern auch das verwendete Dateiformat – WAV oder MP3.
Das nicht-komprimierte Format WAV hat einen hohen Speicherbedarf und bietet dafür uneingeschränkte Klangqualität. Dieses Format wird meist genauer durch »PCM-WAV« bzw. »Linear PCM« bezeichnet und ist das populärste, es wird von jedem Recorder unterstützt.
Andererseits gibt es die komprimierten Formate mit verringerter Klangqualität. Hier ist MP3 zuerst zu nennen; das Format ist so nützlich und populär, dass viele kurzerhand die Bezeichnung »MP3 Recorder« für handliche Aufnahmegeräte verwenden, die MP3 unterstützen.
Bei geschickt gewählten Einstellungen wird zum beispielsweise nur halb so viel Speicherplatz pro Aufnahmesekunde verbraucht, die Qualitätsminderung aber noch in einem akzeptablen Rahmen gehalten. Im Kapitel »Formate für die Aufnahme« findest Du mehr über die Formate und ihren Einfluss auf die Klangqualität.
3.3 Klangqualität von Audio Recordern
Vor allem zwei Kriterien nehmen Einfluss auf die Klangqualität und damit die Verständlichkeit der Aufzeichnungen: Das verbaute Mikrofon und das Dateiformat.
3.3.1 Internes Mikrofon
Wer sehr mobil arbeiten und wenig Zubehör im Gepäck tragen möchte, wird sich auf das intern verbaute Mikrofon stützen wollen. Wenn die Klangqualität zu gering ausfällt, lässt sich im Nachhinein nichts mehr reparieren. Oder zumindest nur mit enormen Aufwand und wenig zufrieden stellenden Ergebnissen.
Zur Beurteilung der Mikrofonqualität stehen dir die folgenden Möglichkeiten offen:
- Testaufnahmen mit einem Gerät bei einem Musikalienhändler machen und beurteilen, ob dir die Qualität zusagt
- Besser: Zwei oder mehr Geräte bei einem Musikhändler vergleichen
- Ergänzend: Testberichte lesen und ggf. die eingebetteten Klangbeispiele anhören, z.B. auf delamar in der Kategorie »Recorder«
Achte vor allen Dingen auf unerwünschtes Rauschen, denn dieses ist nicht mehr rückstandsfrei aus den gemachten Aufnahmen zu entfernen. Auch sollten alle Sprachaufnahmen ohne weiteres Zutun zu jedem Zeitpunkt verständlich bleiben.
Für Sprachnotizen zu eigenen Ideen und Interviews mit anderen Personen reichen die integrierten Mikrofone auf jeden Fall aus.
Wenn es gar nicht anders geht, senden dir Musikalien-Versandhäuser sicher gerne einen Audio Recorder zum Test.
3.3.2 Formate für die Aufnahme
Als Mindestanforderung sollte ein Recorder die folgenden beiden Formate beherrschen, da sie praktisch jede Audiosoftware und -hardware lesen und weiterverarbeiten kann:
- WAV – nicht komprimiert, volle Klangqualität
- MP3 – komprimiert, verminderte Klangqualität
Für die bestmögliche Klangqualität solltest Du auf WAV zurückgreifen. Mittlerweile sind auch die kleinsten und günstigsten Recorder in der Lage, WAV in CD-Qualität (16 Bit und 44,1 kHz) aufzunehmen, was für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend sein dürfte. Eine Kompression der Audiodaten ist aufgrund der oftmals großen Speicherkapazität nicht mehr zwingend notwendig.
Für (semi-)professionelle Ansprüche ist die Einstellung von 24 Bit empfehlenswert, da diese einen größeren Dynamikumfang bietet. Das ist besonders für Aufnahmen wichtig, die stark in der Lautstärke schwanken, und zahlt sich nicht zuletzt auch in der Weiterverarbeitung aus.
Eine Sample-Rate von 44,1 kHz ist bestens für fast alle Anwendungen. Wenn Du deine Aufzeichnungen für Video oder Film machst, solltest Du allerdings auf 48 kHz wechseln – das ist das dort übliche Format.
Bei einem Multitrack Recorder solltest Du vor dem Kauf prüfen, ob es bei der gleichzeitigen Aufnahme aller verfügbaren Kanäle Einschränkungen gibt, was Sample-Rate und Bittiefe angeht.
Für Sprachnotizen und Interviews mit einem Voice Recorder sollte bei einer Aufnahme im MP3-Format ein Wert von 128 kb/s (Kilobyte pro Sekunde) nicht unterschritten werden. Besser ist es, diesen auf 160 kb/s oder mehr einzustellen. Wer Geräusche für eine Nachvertonung in Video oder Film aufnimmt, sollte aber lieber auf WAV zurückgreifen.
» Merke:
Für alle, die gemachte Aufnahmen nachbearbeiten wollen, empfiehlt sich die Verwendung von WAV. Das betrifft diejenigen, die aus den gemachten Aufnahmen nur einzelne Passagen verwenden möchte – beispielsweise die zwei Sekunden Vogelgesang aus der zehnminütigen Atmosphäre herausschneiden.
3.4 Langlebigkeit und Verarbeitung
Wenn es um die Verarbeitung eines Geräts geht, sollte der hauptsächliche Anwendungszweck im Auge behalten werden. Wer viel reist, oft in der Natur unterwegs ist, benötigt eine bessere Verarbeitung der Hardware und robustere Materialien. Wer sein Modell nur einmal im Jahr zur Hand nimmt oder nur in den heimischen vier Wänden aufzeichnet, kommt mit einem günstigeren Gerät ebenfalls bestens klar.
Auch wenn Metall gefühlt im Vorteil ist, lässt es sich nicht pauschal sagen, dass ein digitaler Audio Recorder mit Metallgehäuse robuster sein wird als eines im Kunststoffkleid. Manchmal halten Letztere den Aufprall auf eine harte Oberfläche sogar besser aus, ohne dass Gehäuse oder Elektronik beschädigt werden.
Wenn ein häufiger Einsatz zu erwarten ist, sollten auch Knöpfe und Schalter einen entsprechend stabilen Eindruck hinterlassen.
» Tipp zum Audio Recorder
Überprüfe, ob alle Gehäuseteile fest miteinander verbunden sind und keine großen Zwischenräume klaffen, die Bedienelemente stabil sitzen und das Gerät nicht knirscht, wenn Du es leicht verbiegst.
Zum Schutz des Displays vor Kratzern lohnt es sich, eine transparente, selbsthaftende Folie draufzukleben; Hersteller wie 3M bieten solche Schutzfolien relativ günstig und in passenden Formaten bzw. zum Zurechtschneiden.
» Hinweis
Die unterschiedlichen Speichermedien werden von neuen Generationen mit anderen Größen und Formaten abgelöst, was sich auf Verfügbarkeit und Preis der alten Versionen niederschlägt. So geht derzeit der Trend zur Verwendung von microSD-Karten hin, die wesentlich kleiner als die bisher beliebten SD-Karten ausfallen.
3.5 Bearbeitung der Aufnahmen eines Audio Recorders
Grundsätzlich kann die Bearbeitung gemachter Aufnahmen entweder am Gerät selbst oder an einem Computer durchgeführt werden. Letztere sind wegen Tastatur, Maus und Bildschirm im Regelfall bequemer zu bedienen.
3.5.1 Anschluss an den Computer
Sehr praktisch ist es, wenn das Gerät an deinem Computer Zugriff auf die darin steckende Speicherkarte bietet. Es verhält sich dann wie ein handelsübliches Kartenlesegerät, mit dem Du per Explorer/Finder Einblick in die Ordnerstruktur erhältst und die Audiodateien verwalten kannst. Wenn das nicht der Fall ist, funktioniert zumindest das Aufladen der Batterie(n) per USB.
Alle aktuellen Recorder, die sich per USB-Kabel an den Computer anschließen lassen, sind sowohl mit Windows-PC als auch mit Macs kompatibel. Andere Betriebssysteme, auch jene für Smartphones und Tablets, werden eher selten unterstützt.
Für einen möglichst schnellen Transfer der Audiodateien vom Audio Recorder zum Computer sollte USB 2.0 unterstützt werden. Zum Vergleich: Potenziell können damit 480 statt nur 12 Megabit bei USB 1.1 pro Sekunde kopiert werden.
Einige wenige Geräte kommen mit einem Firewire-Anschluss, der an aktuellen Computern immer seltener zum verbaut wird.
3.5.2 Editierfunktionen, Marker
Einige Editierfunktionen finden sich direkt am Gerät, so dass sich erste Eingriffe noch direkt vor Ort machen lassen. Ein Knopf zum direkten Löschen der zuletzt gemachten Aufnahme erspart nachträgliche Aufräumarbeiten und schafft sofort wieder Platz auf der Speicherkarte.
Wenn sich Dateien splitten lassen (also an einer bestimmten Stelle in zwei Teile trennen), kannst Du so Kapitel erstellen oder einzelne Themen voneinander trennen. Das bietet sich an, solange noch frisch in Erinnerung ist, was alles auf der Aufnahme zu hören ist.
Eine nicht-destruktive Form thematischer Trennung bieten die sogenannten Marker. Mit diesen kannst Du Lesezeichen innerhalb einer Aufnahme setzen und diese später beim Abspielen schnell anspringen.
Wer gleich sendefähige Daten anliefern möchte, sollte vielleicht auf die Funktionen Fade-In und Fade-Out achten. Diese sorgen für sanfte Ein- bzw. Ausblendungen, die sonst nur über eine nachträgliche Bearbeitung in einer Software gemacht werden können.
Auch die Möglichkeit zur Umbenennung von Dateien und Ordnern kann vielen Aufnahmen unterwegs schnell an Relevanz gewinnen. So lassen sich beispielsweise lange und aufreibende Abhör-Sessions im Nachhinein verhindern, wenn die unterschiedlichen Aufnahmeorte in eigene Ordner hinterlegt werden oder die glückliche Zufallsaufnahme noch direkt vor Ort im Dateinamen festgehalten wird.
4 Fortgeschrittene Funktionen
Die Grundfunktionalität und Mindestanforderungen an einen Recorder sind nun besprochen. Doch es gibt noch einige Punkte, die deine Kaufentscheidung beeinflussen können. Besonderes Augenmerk solltest Du auf die Funktion »Pre-Recording« legen, die sich in der Praxis als überaus nützlich erweist und inzwischen von vielen Geräten angeboten wird.
4.1 Externe Mikrofone & Zuspieler
Dreipolige XLR-Eingänge werden benötigt, wenn externe Mikrofone angeschlossen werden sollen. Das kommt beispielsweise bei einem Interview in lauter Umgebung zum Tragen: Hier kann ein Richtmikrofon wesentlich gezieltere Aufnahmen mit weniger Umgebungsgeräuschen machen als die integrierten Mikros mit Nierencharakteristik. Wer seinen Recorder beim Filmen für die Tonaufnahmen nutzt, will diesen zudem nicht im Bild wissen.
Für Stereoaufnahmen werden gleich zwei externe Mikrofoneingänge (Links/Rechts) benötigt. Erst mit zwei Spuren können beispielsweise Schritte von links nach rechts gehen bzw. in der Aufnahme so geortet werden.
Bei externen Mikrofonen könnten diese Funktionen wichtig werden:
- Phantomspeisung – Nötig für Kondensatormikrofone und damit die meisten Richtmikrofone.
- Pad – Eine Vordämpfung des Pegels, um den Mikrofonvorverstärker nicht zu übersteuern.
- Hochpassfilter (»Low Cut«) – Tiefe Störgeräusche und Körperschall (über den Recorder selbst übertragene Schwingungen) entfernen, um kein »Rumpeln« in den Aufnahmen zu haben.
Wenn Du für alle Situationen gerüstet sein willst, sollte dein Recorder diese Funktionen auf allen verfügbaren Mikrofoneingängen separat einstellen können. Meist ist das aber erst bei einem Multitrack Recorder oder weit fortgeschrittenen Field Recorder der Fall. Viel häufiger findet sich der Fall, dass die Phantomspeisung nur allen oder keinem externen Eingängen zugeschaltet werden kann.
» Hintergrund
Extern angeschlossene Kondensatormikrofone (bspw. viele Richtmikrofone) benötigen eine Betriebsspannung, die sich Phantomspeisung nennt. Diese wird entweder über das Gerät oder eine Batterie zugeführt.
Um für Verbindungen im 6,3-mm-Klinkenformat gerüstet zu sein, bieten sich kombinierte XLR/Klinken-Stecker an (meist schlicht »Kobibuchse« genannt). Diese werden typischerweise für Signale mit Line-Pegel benötigt, beispielsweise für externe Zuspieler wie Keyboards o.ä.
Oft liegt ein Line-Eingang bei einem Recorder auch als separate Buchse im kleinen Klinkenformat (3,5 mm) vor – hierüber könntest Du Stereosignale zuspielen, etwa von einem Smartphone oder MP3-Player. Damit lässt sich beispielsweise der Mix des Party-DJs in das Gerät aufnehmen und später wieder anhören.
4.2 Erweiterte Aufnahmefunktionen
4.2.1 Pre-Recording
Einige Recorder kommen mit einer Funktion, die von den Herstellern üblicher Weise als »Pre-Roll« oder »Pre Recording« bezeichnet wird. Es handelt sich hierbei um einen Puffer, das Gerät nimmt im Hintergrund (auf Kosten der Batterie) stetig auf. Drückst Du nun auf Record werden die letzten Sekunden vor der eigentlichen Aufnahme ebenfalls in der Datei gespeichert.
Das ist vor allem dann nützlich, wenn der richtige Zeitpunkt nicht genau bestimmt werden kann. Beispielsweise auf einem Konzert, bei dem die Band urplötzlich loslegt.
Die Dauer des Zeitfensters für diese »vorauseilende« Sicherheitsaufnahme, die im Hintergrund abläuft, variiert von Gerät zu Gerät und in Abhängigkeit der eingestellten Aufnahmequalität.
4.2.2 Overdubs
Wenn dein Recorder Overdubs beherrscht, kannst Du mehrere Aufnahmen auf eine Spur überlagern. Das ist als würdest Du mehrere transparente Folien mit unterschiedlichen aufgedruckten Bildern übereinanderstapeln und so eine Collage erstellen.
Gerade für das Festhalten von Songideen als Musiker erweist sich diese Funktion als nützlich, um nach und nach ein Instrumental plus Gesang aufzuzeichnen – eine praktische Skizze des entstehenden Songs.
4.2.3 Automatic Gain Control
Wer eine bewegliche Schallquelle aufzeichnen möchte, zum Beispiel einen sich leicht bewegenden Interviewpartner, bekommt bisweilen Probleme den richtigen Pegel für die Aufnahme festzulegen. Je nach Entfernung zum Mikrofon, verändert sich die Lautstärke.
Einige Modelle kommen daher mit einer Funktion, die das Einpegeln automatisiert. Die Funktion heißt oftmals »Automatic Gain Control« (AGC), »Automatische Aussteuerung«, »Auto-Level« o.Ä.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Du musst nicht ständig die Pegelanzeige überwachen. Doch besteht hier die Gefahr, dass der Eingangspegel durch plötzliche laute Klänge zu stark wird und Verzerrungen die Folge sind – in diesem Fall kann die Automatik natürlich nur nachträglich wieder etwas herunterfahren.
» Hinweis
Sollte der Eingang allerdings übersteuert worden sein, so lässt sich das Clipping nur durch einen gezielten Schnitt am Rechner entfernen – die Aufnahme ist danach also unvollständig.
4.2.4 Limiter
Um solche Übersteuerungen zu vermeiden, kannst Du einen Limiter einsetzen. Dieser lässt nur einen maximalen Pegel zu, danach regelt er das Signal ab. Bei zu starkem Einsatz eines Limiters entsteht eine Art »Pumpen« – dann musst Du den Schwellenwert heruntersetzen.
» Hintergrund
Der Limiter begrenzt den Pegel auf 0 Dezibel (genauer: 0 dBFS oder einen niedriger einstellbaren Wert im Minusbereich), indem er die zu laut eintreffenden Signalanteile automatisch reduziert. Durch mehr oder minder clevere Verfahrensweisen bzw. verwendete Algorithmen klingt das oft noch recht unauffällig.
Bei einem Voice Recorder bzw. Diktiergerät kann der Limiter in der Regel bedenkenlos standardmäßig aktiviert werden.
4.3 Audio Recorder als Audio Interface
Viele Field Recorder bieten inzwischen auch die Funktionalität als Audio Interface (Soundkarte) für den Computer an, was sich gerade unterwegs in Verbindung mit einem Laptop als sehr nützlich erweisen kann. In der Funktion als Audio Interface können Klänge in (Fast-)Echtzeit direkt am Rechner aufgezeichnet werden – beispielsweise über die eingebauten Mikrofone.
Dasselbe funktioniert natürlich auch in umgekehrter Richtung. Der im Computer abgespielte Sound kann dann mithilfe des Geräts abgehört werden.
Benötigt wird das vor allem unterwegs, wenn sonst nur der Laptop dabei ist und die Klangqualität der Onboard-Soundkarte für das Abhören der gemachten Aufnahmen nicht reicht.
Besitzt Du ein iPad? Dann könnte die Kompatibilität mit Apples Tablet-PC ein Kriterium für dich sein – das rückt zunehmend in den Fokus der Entwickler, so auch im Bereich der Recorder mit Interface-Funktionalität.
4.4 Zubehör
Je populärer und/oder ausgefeilter ein Gerät ist, desto mehr Zubehör findet sich zumeist am Markt. Zum wichtigsten Zubehör findest Du hier einige Anhaltspunkte.
4.4.1 Fellwindschutz
Wer viel in der freien Natur Aufnahmen machen möchte, sollte sich nach der Verfügbarkeit eines so genannten Fellwindschutzes umschauen (engl.: »wind jammer« oder etwas morbider »dead cat«). Im Gegensatz zu dem meist mitgelieferten Windschutz aus Schaumstoff hält dieser auch heftigere Windgeräusche im Schach und sorgt damit für nutzbare Aufnahmen.
Das Modell aus Schaumstoff ist in geschlossenen Räumen oder bei Windstille bestens geeignet, um Ploppgeräusche bei der Aufnahme zu verhindern.
4.4.2 Fernbedienung
Um ungewünschte Störquellen wie Druckgeräusche bei der Handhabung des verwendeten Modells zu vermeiden, bietet sich eine Fernbedienung an. Gerade beim Filmen mit DSLR-Kameras können dadurch Wackler im Bild beim Einschalten vermieden werden.
Bei Aufnahmen in der freien Natur kann die Verwendung einer Fernbedienung zudem störende Geräusche durch den aufnehmenden Menschen (Atmen, Knirschen unter den Sohlen) eliminieren.
Eine solche ist bei einigen Geräten im Lieferumfang enthalten, bei anderen selbst optional nicht verfügbar. Kabelgebundene Fernbedienungen sind genauso vorzufinden wie virtuelle in Form von Apps für das Smartphone, die sich über WLAN mit dem Field Recorder verbinden.
4.4.3 Stative & Aufsätze für den Audio Recorder
Wenn eine Aufnahme mal über einen längeren Zeitraum erfolgen soll, kommen Stative ins Spiel; meist dreibeinig und daher »Tripod« genannt. Um Stative nutzen zu können, benötigt der Audio Recorder ein entsprechendes Gewinde. Wenn Du es stattdessen auf einen Tisch oder andere Oberfläche legen möchtest, empfehlen sich kleine Auflageflächen aus Gummi oder sonstigen oberflächenschonenden, rutschfesten Materialien.
Wer sein Gerät auf eine Kamera oder ein Stativ aufsetzen möchte, sollte auf das Vorhandensein einer Gewindeaufnahme (meist in der Ausführung ¼“) achten. Hier lassen sich zum einen direkt entsprechende Stative oder Halterungen für den Schuh der Kamera anbringen.
Viele kleinere Audio Recorder, die am ehesten dem Bereich Voice Recorder zugeschrieben werden können, kommen ohne.
4.4.4 Tasche/Regenschutz
Im Zubehörangebot einiger fortgeschrittener Modelle finden sich passende Taschen für den Transport. Diese bieten häufig einen guten Schutz bei geringen Abmessungen, teilweise auch Öffnungen für die wichtigsten Bedienelemente.
Für Aufnahmen in der freien Natur gibt es zudem für einige Modelle einen Regenschutz, der das Gerät vor dem Gröbsten bei einem plötzlichen Regenschauer schützt.
5 Klang beurteilen
Um die Klangqualität bei einem Gerät selbst beurteilen zu können, sollten im besten Fall eigene Aufnahmen in der Form und Umgebung gemacht werden, in der das Modell später auch zum Einsatz kommen wird. Wer Naturklänge aufnehmen möchte, geht raus – wer hauptsächlich Interviews aufzeichnen möchte, bittet den Mitbewohner um eine gemeinsame Aufzeichnung, etc.
Der technische Hintergrund hängt mit den verwendeten Mikrofonen und deren Anordnung zusammen. An dieser Stelle soll nur darauf hingewiesen werden, dass kein Gerät für alle Anwendungszwecke optimal geeignet ist, noch sein kann (die mit austauschbaren Mikrofonkapseln ausgenommen).
Wer selbst nicht die Möglichkeit hat, eigene Aufnahmen mit dem gewünschten Modell zu machen, kann auf die im Rahmen unserer Testberichte entstandenen zurückgreifen.
5.1 Kriterien zur Beurteilung der Klangqualität
- Rauschen in leisen Passagen
Ist ein Rauschen während der Aufnahme zu vernehmen? Gerade in leisen Passagen kannst Du gut ein etwaiges Grundrauschen erkennen.
Es gilt: Je weniger, desto besser. - Details
Je besser ein Modell auflöst, desto mehr Details sollten in der Aufnahme zu hören sein. Lassen sich alle Schallquellen einzeln wahrnehmen und separieren? Können alle Details einer Sprachaufnahme gehört werden? Ist die Stimme zu jedem Zeitpunkt verständlich und konturiert?
Es gilt: Je mehr Details, desto besser. - Raumeindruck
Wie gut lässt sich die gemachte Aufnahme visuell vorstellen? Sind Nah und Fern gut voneinander unterscheidbar? Ist die Szene auch in der Breite gut trennbar? Können Bewegungen als solche gehört werden?
Es gilt: Besserer Raumeindruck ist gut für Atmosphären, flachere Darstellung gut für einzelne Sprecher.
Video: Tascam Portacapture X6
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6 Fazit zum Audio Recorder
Das Einsatzgebiet für mobile Audio Recorder ist sehr weit. Vom einfachen Diktieren von Sprache zum Festhalten von Ideen oder Briefen bis hin zum Einsatz für Singer und Songwriter oder dem Aufzeichnen von Klängen in der freien Natur.
Preislich geht es bereits ab 100,- Euro los und nach oben hin ist die Grenze offen. Bei der Auswahl des für dich passenden Modells gilt es, zunächst die geplanten Einsatzszenarien vor Augen zu führen. Damit dürfte dann auch klar werden, in welcher der Kategorien Du suchen musst.
Danach kannst Du beim Fachhändler die Modelle auflisten und nach Funktionsumfang sowie Preis vergleichen. Ist die Suche dann auf wenige Audio Recorder begrenzt, lohnt sich das Lesen von Testberichten, um etwaige Probleme bereits frühzeitig zu erkennen.
Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg bei der Auswahl des passenden Modells.
Weiterführende Links
» Recorder Tests & News
» Field Recorder kaufen – Kaufberatung
» Field Recording Tutorial
» Mobile Digitalrecorder